HR-OnlineLimburg-Dietkirchen (dpa). In einem brennenden Bauernhaus in Limburg ist am frühen Dienstagmorgen eine fünfköpfige Familie ums Leben gekommen. Ein Erntehelfer erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen ...


Ein Feuer auf dem Hof im Limburger Stadtteil Dietkirchen forderte sechs Todesopfer

Ein Feuer auf dem Hof im Limburger Stadtteil Dietkirchen forderte sechs Todesopfer Bild: © picture-alliance/dpa Bild: Ein Feuer auf dem Hof im Limburger Stadtteil Dietkirchen forderte sechs Todesopfer Bild: © picture-alliance/dpa

Bei den Toten handelt es sich um ein Ehepaar und seine drei erwachsenen Kinder, wie die Polizei mitteilte. Ein weiterer Mann erlag am Morgen in einem Krankenhaus seinen Verletzungen. Zusammen mit einem anderen Erntehelfer war er durch das Fenster des Dachgeschosses ins Freie gelangt - sie kletterten an einer Efeuranke nach unten. Dabei stürzte der Mann ab und erlitt schwere Kopfverletzungen, die er nicht überlebte.

Die Familie des Landwirts starb offenbar im Schlaf. Die Opfer im Alter zwischen 18 und 59 Jahren sind nach Angaben der Feuerwehr vermutlich erstickt. Es deute nichts darauf hin, dass die Familie versucht habe, das Haus noch zu verlassen. Einen Brandmelder habe es wohl nicht gegeben, teilten Polizei und Feuerwehr mit.

Mehrere Bewohner konnten sich selbst retten

Unter den Verletzten sind auch die etwa 80 Jahre alten Großeltern. Sie wohnten im Erdgeschoss und konnten sich selbst retten. Auch ein Mitarbeiter, der sein Zimmer im Keller hatte, konnte das Gebäude rechtzeitig verlassen. Ein 34-jähriger Erntehelfer aus Polen wurde leicht verletzt.

Wie Stadtbrandinspektor Uwe Zimmermann mitteilte, war das Feuer in der Nacht zum Dienstag ausgebrochen. Das Wohnhaus am Rande des Stadtteils Dietkirchen brannte vom ersten Obergeschoss aufwärts bereits lichterloh, als die Feuerwehrleute eintrafen. Die Flammen schlugen aus den Fenstern. "Die Treppe zum Dach war schon komplett weggebrannt, da konnte man schon den freien Himmel sehen", sagte Zimmermann dem hr.

Seelsorger betreuen Angehörige und Feuerwehrleute

60 Feuerwehrleute kämpften gegen das Inferno. Während der Löscharbeiten kam dann die Nachricht, dass sich noch Personen im Haus befinden. "Das war schon tragisch", sagte der Stadtbrandinspektor. Die Bewohner hätten keine Chance gehabt.

Ein Augenzeuge berichtete von weinenden Rettungskräften. Ebenso wie die Angehörigen wurden sie von der Notfallseelsorge Limburg-Weilburg betreut. Eine Seelsorgerin erklärte, dass die Familie im ganzen Ort sehr bekannt gewesen sei. "Umso mehr sind die Einsatzkräfte betroffen, weil sie die Leute kennen, die sie nicht mehr retten konnten", sagte sie.

Die Feuerwehren konnten verhindern, dass die Flammen auf Stallungen mit Kühen und Schweinen übergriffen. Die Tiere blieben unverletzt. Am Vormittag waren die Einsatzkräfte noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt.

Landeskriminalamt ermittelt

Der Großvater der Familie konnte sich anscheinend zunächst selbst in Sicherheit bringen, ging dann aber noch einmal ins Haus zurück, aus dem ihn dann die Feuerwehr holte. Für seinen 59 Jahre alten Sohn, dessen 56-jährige Frau sowie deren Kinder im Altern von 18, 33 und 35 Jahren kam jede Hilfe zu spät.

Bislang ist die Brandursache völlig unklar. Das Landeskriminalamt wurde in die Ermittlungen eingeschaltet. Der Brand hat das Wohnhaus des Bauernhofes komplett zerstört. Den Sachschaden bezifferte die Polizei in einer ersten Schätzung auf etwa 250.000 Euro.

Trauer und Entsetzen in Limburg

HR-OnlineLimburg-Dietkirchen. Weinende Feuerwehrleute - bestürzte Nachbarn: Nach der Brandkatastrophe auf einem Bauernhof ist die Betroffenheit in Limburg groß. Bei dem Unglück kamen sechs Menschen ums Leben ...
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Das Feuer auf dem Hof im Limburger Stadtteil Dietkirchen forderte  sechs Todesopfer.Bild: Ein Feuer auf dem Hof im Limburger Stadtteil Dietkirchen forderte sechs Todesopfer Bild: © picture-alliance/dpa

"Es ist ein großer Schock", meinte Bürgermeister Martin Richard (CDU). "Ich kann mich nicht erinnern, wann so etwas in Limburg schon einmal passiert wäre", zeigte sich der Rathauschef sichtlich betroffen. Er selbst habe die Familie gut gekannt, so Richard. Der 80-jährige Großvater, der bei dem Brand verletzt wurde, sei jahrelang in Limburg politisch aktiv gewesen, unter anderem als Stadtrat.

Durch das Feuer in einem Bauernhof im Limburger Stadtteil Dietkirchen war in der Nacht zum Dienstag eine fünfköpfige Familie sowie ein Mitarbeiter getötet worden. Sie starben offenbar im Schlaf. Die Ursache für den Brand ist noch völlig unklar. Derzeit untersuchen Experten des Landeskriminalamtes den Unglückort.

Brandkatastrophe reißt Familie in den Tod

Bei den Toten handelt es sich um ein Ehepaar und seine drei erwachsenen Kinder, wie die Polizei mitteilte. Ein weiterer Mann erlag am Morgen in einem Krankenhaus seinen Verletzungen. Zusammen mit einem anderen Erntehelfer war er durch das Fenster des Dachgeschosses ins Freie gelangt – sie kletterten an einer Efeuranke nach unten. Dabei stürzte der Mann ab und erlitt schwere Kopfverletzungen, die er nicht überlebte.

Die Opfer sind nach Angaben der Feuerwehr vermutlich erstickt. Es deute nichts darauf hin, dass die Familie versucht habe, das Haus noch zu verlassen. Einen Brandmelder habe es wohl nicht gegeben, teilten Polizei und Feuerwehr mit. Unter den Verletzten sind auch die Großeltern. Sie wohnten im Erdgeschoss und konnten sich selbst retten. Auch ein Mitarbeiter, der sein Zimmer im Keller hatte, konnte das Gebäude rechtzeitig verlassen. Ein 34-jähriger Erntehelfer aus Polen wurde leicht verletzt.

Der 80 Jahre alte Großvater der Familie konnte sich anscheinend zunächst selbst in Sicherheit bringen, ging dann aber noch einmal ins Haus zurück, aus dem ihn dann die Feuerwehr holte. Für seinen 59 Jahre alten Sohn, dessen 56-jährige Frau sowie deren Kinder im Alter von 18, 33 und 35 Jahren kam jede Hilfe zu spät.

Die Opfer hatten keine Chance

Als die Feuerwehrkräfte an dem Bauernhof eintrafen, brannte das Wohnhaus am Rande des Stadtteils Dietkirchen bereits vom ersten Obergeschoss aufwärts lichterloh, wie Stadtbrandinspektor Uwe Zimmermann mitteilte. Die Flammen schlugen aus den Fenstern. "Die Treppe zum Dach war schon komplett weggebrannt, da konnte man schon den freien Himmel sehen", sagte Zimmermann dem hr.

60 Feuerwehrleute kämpften gegen das Inferno. Während der Löscharbeiten kam dann die Nachricht, dass sich noch Personen im Haus befinden. "Das war schon tragisch", sagte der Stadtbrandinspektor. Die Bewohner hätten keine Chance gehabt.

Die Feuerwehren konnten verhindern, dass die Flammen auf Stallungen mit Kühen und Schweinen übergriffen. Die Tiere blieben unverletzt. Bis zum Vormittag waren die Einsatzkräfte noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Der Brand hat das Wohnhaus des Bauernhofes komplett zerstört. Den Sachschaden bezifferte die Polizei in einer ersten Schätzung auf etwa 250.000 Euro.

Ein Augenzeuge berichtete von weinenden Rettungskräften. Ebenso wie die Angehörigen wurden sie von der Notfallseelsorge Limburg-Weilburg betreut. Eine Seelsorgerin erklärte, dass die Familie im ganzen Ort sehr bekannt gewesen sei. "Umso mehr sind die Einsatzkräfte betroffen, weil sie die Leute kennen, die sie nicht mehr retten konnten", sagte sie.

Angesichts des Unglücks will der Stadtteil Dietkirchen nun möglicherweise die anstehende Kirchweih absagen. "Man kann nicht feiern nach so einer Tragödie", sagte Ortsvorsteher Bernhard Eufinger, der den Ortsvereinen einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten will. Das ganze Dorf sei tief geschockt, betonte er.

Bilder:
Brandkatastrophe reißt Familie in den Tod

Videobericht:
Brand in Limburg fordert Todesopfer
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Seelsorger betreuen Angehörige und Feuerwehrleute
Bestürzung im Stadtteil Dietkirchen 2:40 Min
(© Hessischer Rundfunk, 20.07.2010)

Radiobericht:
Brandunglück fordert sechs Todesopfer
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Mehrere Bewohner konnten sich selbst retten
Brandunglück fordert sechs Todesopfer 2:38 Min
(© Claudia Heberer/hr, 20.07.2010)

Radiobericht:
Bestürzung im Stadtteil Dietkirchen
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Bestürzung im Stadtteil Dietkirchen 2:40 Min
(© Hessischer Rundfunk, 20.07.2010)

Quelle: hr-online.de

Anmerkungen KFV

Der Kreisfeuerwehrverband trauert mit den Angehörigen und den Feuerwehrleuten. Wir hoffen, dass auch die eingesetzten Kräfte diesen extremen Einsatz verarbeiten können.

In unserer Rubrik Aktuelles finden Sie noch weitere Berichte von diesem schrecklichen Ereignis.



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