News der Nassauischen Neue PresseSelters-Niederselters. Die Niederselterser Feuerwehr beklagt rückläufigen Zuspruch aus der Bevölkerung bei Veranstaltungen. Bei der vielen Arbeit, die dahinter steckt, eine Enttäuschung ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.


Im Notfall kennt jeder die Nummer der Wehr, doch wer kommt, um sie zu unterstützen?

Keiner da: Der Niederselterser Wehrführer Theo Neckermann und sein Stellvertreter Peter Schier (v. r.) sind enttäuscht über die geringe Resonanz der Bevölkerung auf die Aktionen der Freiwilligen Feuerwehr. Foto: uk

Bild: Keiner da: Der Niederselterser Wehrführer Theo Neckermann und sein Stellvertreter Peter Schier (v. r.) sind enttäuscht über die geringe Resonanz der Bevölkerung auf die Aktionen der Freiwilligen Feuerwehr. Foto: uk

Zwar waren genug Leute da, als kürzlich das neue Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr in Dienst gestellt wurde, doch abgesehen von der Einsatzabteilung, den Kommunalpolitikern und Abordnungen befreundeter Wehren war die Resonanz aus der Bevölkerung eher schwach. Trotz des Tags der offenen Tür, bei dem die Feuerwehrfahrzeuge und Gerätschaften besichtigt werden konnten, trotz buntem Rahmenprogramm und Unterhaltung für die Kinder kamen weit weniger Besucher, als von der Wehr erhofft, und schon am frühen Nachmittag konnte abgebaut werden. Dieser Tag war, so Wehrführer Theo Neckermann und sein Stellvertreter Peter Schier, symptomatisch für viele andere Aktionen und Aktivitäten der Wehr. Ob der Schnuppertag, den ganze zwei Familien nutzten, um sich bei der Feuerwehr umzusehen und sich über ihre Arbeit zu informieren, ob die Ferienspiele in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, für die es nur vier Anmeldungen gegeben hatte, oder die groß angelegte Mitgliederwerbeaktion, die Feuerwehr registriert, zu ihrer großen Enttäuschung, immer weniger Zuspruch aus der Bevölkerung.

Immer zur Stelle


Wenn allerdings Not am Mann sei, etwa wenn ein Baum gefällt, eine Dachrinne gesäubert oder ein Giftschlange eingefangen werden müsse, dann wisse jeder, wie er die Feuerwehr erreichen könne, stellten die beiden Wehrführer fest. Um helfen zu können, ob bei Bränden, Unfällen oder anderen Notfällen, braucht es aber Freiwillige, die sich in der Feuerwehr engagieren und die auch bereit sind, Zeit und Mühe in die Ausbildung zu investieren. Mit ihren Sorgen steht die Feuerwehr nicht allein. Bis auf einige wenige machen den Vereinen und Hilfsorganisationen die Bevölkerungsentwicklung und die gesellschaftlichen Veränderungen zu schaffen. Wenn es auch nicht unbedingt an Mitgliedern mangelt, so doch zunehmend an Menschen, die bereit sind, sich längerfristig zu binden, Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen. Bei der Feuerwehr bedeutet ein Rückgang der Zahl der Einsatzkräfte auch weniger Schutz und Hilfe für die Bevölkerung einer Gemeinde.

Die Feuerwehr ist aber natürlich nicht nur Pflicht. Sie ist vielmehr eine starke Gemeinschaft, die neben der professionellen Ausbildung vor Ort, auf Kreis- und Landesebene ihren Mitgliedern und vor allem den Aktiven, Kameradschaft, Freunde, eine sinnvolle Betätigung und die Möglichkeit bietet, sich für Mitmenschen in Not und für die Gemeinschaft zu engagieren, werben Theo Neckermann und Peter Schier für den Beitritt zur Freiwilligen Feuerwehr. Darüber hinaus hat die Feuerwehr noch einiges zu bieten. Feuerwehrleute können zum Beispiel kostenlos den Führerschein der Klasse C2 erwerben oder den Motorsägenschein, sie können sich vom Wehrdienst freistellen lassen und anderes mehr. Außerdem bekommen sie in einem Niederselterser Sportstudio eine ordentliche Beitragsermäßigung.

Werbeaktion ohne Erfolg


Die jüngste große Mitgliederwerbeaktion brachte keinen Erfolg, berichteten die Wehrführer enttäuscht. Obwohl fast 1400 Leute im passenden Alter angeschrieben worden waren, sei die Resonanz gleich Null gewesen. Gleichwohl wollen sie in ihren Bemühungen, neue Mitglieder für die Feuerwehr und die Einsatzabteilung zu gewinnen, nicht nachlassen. Wie wichtig eine funktionierende und zahlenmäßig ausreichend große Feuerwehr sei, zeige sich erst bei Ernstfällen, bei denen es auf rasche und kompetente Hilfe ankomme. uk uk

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