Beselich-Niedertiefenbach. Die Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr Niedertiefenbach wurden oft von Eltern angesprochen, ob sie nicht auch ein Angebot für unter zehnjährige Kinder schaffen könnten. Nun wurde beim Sommerfest eine zunächst 13-köpfige Kinderfeuerwehr unter dem Namen „Die Löschenten“ gegründet, die den Jüngsten einmal im Monat Spaß bringen und spielerisch an die Feuerwehrarbeit heranführen soll ...

Für die Jüngsten im Dorf gibt es nun eine Kinderfeuerwehr

VON ROBIN KLÖPPEL

Vor 45 Jahren hatten in Niedertiefenbach Paul Speth und Reinhold Ahlbach die Idee, eine Jugendfeuerwehr zu gründen. Es war die Zeit, als in der Region einige Nachwuchswehren entstanden und auch in Niedertiefenbach Nachfrage bestand. Heute hat Jugendwartin Sabina Heil 13 Kinder – darunter drei Mädchen – unter sich. Vor kurzem war die Gruppe beim Kreisjugendfeuerwehrzeltlager in Erbach.

Früherziehung

Weitere jährliche Aktionen der Jugendwehr: Einsammeln der örtlichen Weihnachtsbäume, Begleitung des Martinsfeuers und Mitwirkung an der Umweltaktion des örtlichen Nabu. „Im Jahreswechsel gibt es für die Jugend noch eine 24-Stunden-Übung oder eine Fahrt in einen Freizeitparkt“, erzählt Heil. Es würden auch vier Mal im Jahr Übungen gemeinsamen mit den anderen Beselicher Ortseiljugendwehren durchgeführt, um den Zusammenhalt in der Gemeinde zu stärken. Außerdem gebe es eine Gemeinschaftsübung mit der Niedertiefenbacher Einsatzabteilung, damit die Jugend auch die älteren Aktiven besser kennenlerne.

„Wir haben es geschafft, alle älteren Jugendlichen auch in die Einsatzabteilung zu bringen“, sagt Heil. Man müsse den jungen Einsatzkräften eine Aufgabe übertragen, dann fühlten sie sich anerkannt. Die Aktiven der Niedertiefenbacher Wehr machen auch regelmäßig Brandschutzfrüherziehung im Kindergarten und in der Grundschule. Viele Kinder entdeckten dabei das Interesse an der Feuerwehr, so Heil. Da kam natürlich die Frage auf, nach Obertiefenbach und Heckholzhausen auch in Niedertiefenbach eine Kinderfeuerwehr zu gründen. Man brauche, so Heil, eben nur die richtigen Betreuer. Doris Ahlbach, die Frau des früheren Jugendfeuerwehrgründers Reinhold Ahlbach, erklärte sich glücklicherweise bereit, die Kinderwehr zu leiten. „Auch ohne selbst Aktive zu sein, hatte ich schon immer einen engen Bezug zur Wehr und mache das gerne“, sagt sie.

Doris Ahlbach hat schon einige Ideen, was sie mit den Kindern von sechs bis zehn Jahren machen kann. Es soll einen Bastelnachmittag geben, ein Spiel ohne Grenzen und eine Weihnachtsfeier mit Plätzchen backen. Die Teilnehmer einer Kinderwehr machten noch keine richtige Feuerwehrarbeit, aber lernten schon, bei Feuer das Richtige bei einem Notfall zu machen. „An Kinder in dem Alter kommt man noch einfacher als an ältere ran“, weiß Sabina Heil: „Da sind sie noch begeisterungsfähiger“. Jugendarbeit ist auch für die Niedertiefenbacher Feuerwehr für die Zukunft enorm wichtig. Denn aus ihre entstammten praktisch alle 22 Mitglieder der derzeitigen Einsatzabteilung, weiß die Jugendwartin.

„Feuer löschen ist cool“

Und warum sind die Niedertiefenbacher Kinder in die Kinderwehr gekommen? Anton (6) sagt, dass er Spaß hat, wenn man sich mal richtig so nass spritzen könne. Leo (8) denkt, dass es Spaß machen wird, mit Freunden zu üben. Und er denkt auch schon weiter: „Es ist cool, wenn man anderen Menschen helfen kann. Der neunjährige Jakob nennt als Motivation: „Zusammen was mit Freunden machen und anderen helfen“. Maren (9) ist da, weil „mein Pat in der Wehr ist“. Sie findet es cool, Feuer zu löschen. Annalena (9) hat sich angemeldet, weil ihr älterer Bruder Philipp schon in der Jugendwehr ist und erzählt hat, wie toll hier alles sei.

Andere Kinder, die auch mitmachen möchten, können einfach bei einem der nächsten monatlichen Samstagtermine am 7. Juli und 11. August von 10 bis 12 Uhr mal am Feuerwehrhaus vorbeischauen.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.