Gestiegene Anforderungen an die ehrenamtlichen Männer

„Ohne Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule könnte heute keiner mehr eine Tätigkeit als Feuerwehrmann ausüben“, ist sich der ehemalige Stadtbrandinspektor Jürgen Limberger sicher. Früher habe es zwar auch Lehrgänge gegeben, doch die werden von Jahr zu Jahr mehr. Die Gerätschaften seien früher viel leichter zu bedienen gewesen. Um heute die Ausrüstungsgegenstände zu handhaben, brauche es einen Lehrgang. Damit sind auch die Ansprüche an die Feuerwehrleute gestiegen.

Eberhard Schenk, der Sprecher der Ehrenabteilung stimmt ihm zu. „Die Einsätze heute sind viel spezieller geworden. Die technischen Hilfeleistungen haben enorm zugenommen, wodurch die Anforderungen an die Kameraden steigen.“ Bernhard Seidel bringt es auf den Punkt: „Die Brände werden immer weniger, aber die großen Unfälle nehmen zu.“

Am Tisch der Ehrenabteilung beim Frühschoppen der Freiwilligen Feuerwehr Limburg gibt es viel zu erfahren über die Menschen, die Feuerwehr und die Veränderungen für die Kameraden. Beim Löschfrühschoppen feiert die FFW Limburg ihr 150-jähriges Bestehen mit allen Kameraden der Feuerwehren aus der Region. Zur Musik der Elbtaler Musikanten wird gesungen, geschunkelt und gelacht.

Seit 1942 mit dabei und maßgeblich am Aufbau der Limburger Feuerwehr beteiligt war Hans Arnold, der die kommenden Tage 90 Jahre alt wird. 1992 schied er aus dem aktiven Dienst aus und stand bis vor drei Jahren der Ehrenabteilung vor. Er hat einen großen Erfahrungsschatz, aus dem er erzählen kann. Auf die Frage, was ihm die Feuerwehr bedeutet, holt er ein wenig aus. 1943 sei er in Kassel auf der Feuerwehrschule gewesen und nach einem Brandbombenangriff musste er raus. Dort mussten sie die Phosphoropfer einsammeln, welche am ganzen Körper verbrannt waren. Da wurde ihm klar, dass so etwas nie wieder passieren darf und dass nur in der Gemeinschaft dagegen gekämpft werden kann. Er erinnert sich auch an die großen Veränderungen in der Ausrüstung. „Früher bei Bränden haben wir uns einen nassen Schwamm vor Mund und Nase gehalten“, so der Veteran. Aber damals seien auch die Dämpfe nicht so giftig gewesen. Wenn heute Kunststoffe verbrennen, dann werden vielmehr giftige Stoffe gebildet. Er schmunzelt ein wenig, als er erzählt, dass zu ihrer Arbeit auch die Rettung von Katzen gehörte. Einmal haben sie Domfalken gerettet, die in die Dachrinne gefallen waren. Denkt Dieter Weis zurück, dann nennt er die größere Kameradschaft. Das familiäre sei ein wenig zu früher verloren gegangen. Auch seien die Klamotten um einiges dünner gewesen, so dass diese oftmals schon durch waren, bevor der Einsatz richtig begann.

Auch können sich einige erinnern, welche Einsätze ihnen besonders nahe gingen. Jürgen Limberger kam zu einem Einsatz auf der Autobahn und erkannte das Auto, welches Bekannten gehörte. “Ich habe geholfen und alles getan, um die Menschen zu retten in dem Moment“, erinnert er sich, “aber hinterher ging dies stark an die Substanz.“ Auch für Bernhard Seidel und Eberhard Schenk sind es eher die Unfälle, die ihm in Erinnerung bleiben, anstatt der Brände. Was insgesamt an diesem Tisch zu spüren ist, ist das Miteinander und die Kameradschaft. Es wird gelacht, Späße gemacht und sich gegenseitig ergänzt. lh

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

Ergänzung des KFV:

Feuerwehr und Löschfrühschoppen - geht das?

Die Feuerwehr löscht meist mit Wasser, aber gerade das "Löschen" wird von vielen Zeitgenossen auch mit Löschen im Sinne von "Biertrinken" in Verbindung gebracht. Wie bei jedem anderen Verein, wird auch bei den Feuerwehren einmal in gemütlicher Runde "einen gehoben". Schließlich muss man sich bei einem Einsatz aufeinander verlassen. Daher steht auch mal die Pflege der Kameradschaft auf dem Programm, wie z. B. beim Löschfrühschoppen der Feuerwehr Limburg.

Besonders bei solchen Veranstaltungen ist die Einsatzbereitschaft durch Kameradinnen und Kameraden, die alkoholfreie Getränke zu sich nehmen bzw. im jeweiligen Wohnort verbleiben, stets gewährleistet. Schließlich ist die Feuerwehr rund um die Uhr, also 24 Stunden am Tag, einsatzbereit.

[Hier] in unserer Bildergalerie findet man Fotos von dem Event.

 


Infoseite STEIG EIN des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg e.V.Interesse am Mitmachen bei der Freiwilligen Feuerwehr?

Das kann bei uns JEDER, zumindest als Unterstützer im Feuerwehrverein und wer geistig und körperlich in der Lage und Willens ist, kann auch aktiv in einer Kinder- oder Jugendfeuerwehr, in einer Einsatzabteilung oder bei der Feuerwehrmusik mitmachen!

Mehr Infos auf www.steig-ein.info per Klick auf das nebenstehende Logo. 


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