Bad Camberg. Ein herrlich dekorierter Saal des Kurhauses Bad Camberg empfing die Besucher der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Bad Camberg und dem anschließenden „bunten Abend“ mit Partnerinnen und Partnern ...
Bild: Ein kleiner Teil der an diesem Abend Geehrten. Die Partnerinnen erhielten ein Blumengeschenk als Anerkennung für die Unterstützung und den Verzicht auf gemeinsame Freizeit. Links Jochen Heinze, 2. von links, Richard Burbach, 3. von rechts Erster Kreisbeigeordneter Helmut Jung, rechts Alexander Rembser
Stadt würdigt Leistungen der Bad Camberger Feuerwehren
Die Überraschung kam gleich zu Beginn. Der neue Bürgermeister Jens-Peter Vogel berichtete in seiner Begrüßungsrede, dass die politischen Gremien derzeit als Anerkennung für das Engagement von Feuerwehr und DRK eine kostenlose Benutzung der Schwimmbäder in Erwägung ziehen und sich eine gute Lösung abzeichnet.
Der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung erwähnte in seinem Grußwort die überörtlichen Aufgaben der Bad Camberger Wehren, besonders die A 3, auf der oft schwere Unfälle passieren, bei denen die Feuerwehr gefordert ist, aber auch die ICE-Strecke Köln-Frankfurt, die Bundesstraße 8 und die herkömmliche Bahnstrecke mit dem hohen Pendleraufkommen.
Jahresbilanz
Eindrucksvoll die Einsatzbilanz vom vergangenen Jahr: 30 Brandeinsätze waren im Jahr 2016 zu verzeichnen, 80 technische Hilfeleistungen und 43 sonstige Einsätze, zu denen Brandsicherheitsdienste, Termine zur Brandschutzerziehung und Fehlalarme zählen.
Tatsächlich sind es allerdings 262, denn in vielen Fällen, zum Beispiel tagsüber, wenn nur wenige Einsatzkräfte im Stadtgebiet sind, werden mehrere Wehren gemeinsam zu einem Ereignis alarmiert, erläuterte der stellvertretende Stadtbrandinspektor Alexander Rembser. So ergibt sich die höhere Zahl. 5796,18 Stunden wurden hierfür aufgewendet.
21 Frauen und 149 Männer sind derzeit als Aktive für Einsätze bereit. Das Durchschnittsalter beträgt 39 Jahre. 48,8 Prozent der Aktiven haben auf Kreisebene, an der Landesfeuerwehrschule und an sonstigen Ausbildungsstätten einen Lehrgang oder ein Seminar besucht, das sei fast jeder Zweite, betonte Alexander Rembser.
Jugendfeuerwehren und Kinderfeuerwehren stellen die Nachwuchsorganisationen dar. Während es Jugendfeuerwehren in allen Stadtteilwehren gibt, befinden sich Kinderfeuerwehren bei den Wehren Würges und Erbach, eine weitere wird in Oberselters aufgebaut.
Während die Kinder behutsam an die Feuerwehr mit Spiel und Spaß herangeführt werden, wird in den Jugendwehren elementare Feuerwehrarbeit in Verbindung mit Freizeitaktivitäten geboten. So fahren die Jugendlichen mit ihren Betreuern zu Zeltlagern oder in ein Thermalbad oder sammeln ausgediente Christbäume ein.
Der Katastrophenschutz- und Ausbildungszug – hier gibt es 56 Aktive – hat nach den Vorgaben des Hessischen Innenministeriums die Aufgabe, bei überörtlichen Notständen Hilfe zu leisten, auch in anderen Bundesländern und gegebenenfalls auch im Ausland. Weiterhin bildet er in Bad Camberg junge Feuerwehrleute aus, damit diese die sogenannte „Truppmann/-frau“-Ausbildung abschließen können. Leider zeigt die Statistik, dass gerade dieser Personenkreis das Angebot nur teilweise wahrnimmt und somit keine Möglichkeit besteht, weiterführende Ausbildungen zu absolvieren.
Der Zug hat 2016 eine attraktive Drei-Tagesübung in der Partnerstadt Bad Sulza absolviert, an zwei überörtlichen Übungen im Kreisgebiet teilgenommen und monatlich einmal am Standort geübt.
Die Brandschutzerziehung ist eine gesetzliche Aufgabe der Städte und Gemeinden. Sie erfordert viel Zeitaufwand, stehen doch im Stadtgebiet neun Kindertagesstätten und vier Grundschulen auf der Agenda, die jährlich besucht werden müssen und deren kleine und große Kinder auf die Gefahren des Feuers aufmerksam gemacht werden müssen.
Ohne die erhebliche Mitarbeit von Kameraden der Alters-und Ehrenabteilung wäre dies nicht zu leisten, denn die jungen Aktiven stehen tagsüber andernorts in Lohn und Brot. Aber auch die Älteren können die Tätigkeit nicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag ausüben, und dem Personalmangel steht die gesetzliche Aufgabe gegenüber. Hier ist die Stadt gefragt, zukünftig ein tragfähiges Konzept zu entwickeln.
2016 wurden 271 Kinder und 71 Erwachsene unterrichtet und unterwiesen, zum Beispiel im richtigen Umgang mit Feuerlöschern, dem Absetzen eines Notrufes, dem Verhalten im Brandfall und der Feuerwehr im Allgemeinen.
Richard Burbach wurde in der Ergänzungswahl zum Stadtbrandinspektor und Jochen Heinze zu dessen zweiten Stellvertreter gewählt. Der erste Stellvertreter Alexander Rembser nimmt sein Amt weiterhin wahr.
Kreisbrandinspektor Georg Hauch erläuterte den Sachstand der Einführung des Digitalalarms und dass die zentrale Leitstelle des Kreises technisch angepasst werden muss. Er lobte den guten und zahlreichen Lehrgangsbesuch an der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel durch Bad Camberger Einsatzkräfte. Die Feuerwehrdienstvorschrift 2 „Ausbildung der Feuerwehren“ soll überarbeitet und neu strukturiert werden. Dies wird sich direkt auf die Wehren auswirken.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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