Hünfelden. Der hessische Minister des Inneren und Sport, Peter Beuth (CDU), zeichnete die Löscher in Hünfelden als „Feuerwehr des Monats“ aus. Diese Ehrung ist mit 500 Euro dotiert, und wird vergeben an Feuerwehren, die erfolgreich Mitglieder halten und werben ...

Löscher gewinnen Auszeichnung für Kampagne, mit der sie neue Mitglieder erfolgreich halten und werben

VON GERTRUD BRENDGEN

Für Kinder ist der Feuerwehrmann ein Held und die Fahrt mit dem leuchtend roten Auto ein echtes Abenteuer. Leider verliert sich die Faszination Feuerwehr dann wohl irgendwann, vielerorts fehlt es an aktiven Feuerwehrmännern und -frauen. Auch bei den sieben Ortsteilwehren der Gemeinde Hünfelden machte sich ein Mitgliederschwund bemerkbar. Bis man 2015 die Notbremse zog: Es musste einfach etwas passieren. Ein Arbeitskreis, bestehend aus Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer (SPD), Ordnungsamts-Leiterin Helga Natz und Führungskräften der Gemeinde-Feuerwehr sollte sich mit der Thematik: „Zukunft Feuerwehr“ auseinandersetzen.

Aktionen mit wenig Erfolg

Für Gemeindebrandinspektor Mario Bauer stellten sich die Erkenntnisse der ersten Zusammenkunft zunächst als ernüchternd heraus: „Aktionen zur Mitgliedergewinnung und Imagekampagnen kosten viel Zeit und Geld, bringen im Endeffekt aber wenig Erfolg“ fasste er in seiner Ansprache anlässlich der Preisverleihung zusammen. Und weiter: „Einsatzkräfte erhalten und neue Einsatzkräfte gewinnen geht nur mit einer positiven Ausstrahlung.“ Das war gleich die nächste Erkenntnis, die dazu führte, dass man sich an einen „Motivationskatalog“ heranwagte.

Im Vorfeld gab es eine Online-Umfrage mit zwölf Themenfeldern, mit der man sich an die damals 190 Mitglieder wandte. Der Rücklauf war weit besser als erwartet, und die Ergebnisse allemal überraschend: Nicht etwa finanzielle Vorteile führten die Motivationsliste an, vielmehr wurden zu allererst Kameradschaft, Gemeinschaft und die Hilfe für andere Bürger als Beweggründe für die Mitarbeit in der Feuerwehr genannt. Demgegenüber wurde als Demotivation in erster Linie die „Mangelnde Anerkennung“ angegeben. Aus der Umfrage heraus resultierte dann ein Maßnahmenkatalog, der den Mandatsträgern der Gemeinde präsentiert wurde und der seitdem kontinuierlich abgearbeitet wird (siehe Kasten).

Erfolgreiche Bewerbung

„Seit dem Projekt und mit dem Projekt erleben wir eine wesentlich höhere Motivation und eine Erhaltung und sogar Steigerung der Anzahl der Einsatzkräfte“, kann Gemeindebrandinspektor Mario Bauer heute feststellen. Dann hatten sich die Verantwortlichen mit dieser Aktion erfolgreich beim Innenministerium um den Preis „Feuerwehr des Monats“ beworben. Innenminister Peter Beuth überreichte nun den mit 500 Euro datierten Preis im Rahmen einer Feierstunde im Feuerwehrhaus Dauborn.

Innerhalb kürzester Zeit hatten die Kinder der Feuerwehren mit ihren Betreuerinnen einen flotte „Schlauchgymnastik“ für diesen Tag einstudiert und den Gästen vorgeführt. Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer begrüßte die Gäste und verdeutlichte, dass die Freiwillige Feuerwehr nicht mit einem „Verein“ gleichzustellen, da sie schließlich eine „Pflichtaufgabe“ der Kommune sei. Wobei die finanzielle Ausstattung – angefangen von der Kleidung bis hin zu Fahrzeugen und Gerätschaften von der Gemeinde getragen wird, die Arbeitsleistung allerdings zu 100 Prozent ehrenamtlich durch die Einsatzkräfte erfolgt, betonte die Rathauschefin. Und für diese „Bereitschaft rund um die Uhr“ sprach sie den Feuerwehren ihren Dank aus.

Auch Innenminister Peter Beuth gab zu bedenken, dass man seitens des Staates sehr dankbar sein müsse, da man das, was die ehrenamtlichen Helfer leisten, gar nicht bezahlen könne. Von daher hätte die Auszeichnung zur „Feuerwehr des Monats“ mehr symbolischen Charakter und solle dabei helfen, die Außenwirkung zu stärken. „Das Wir-Gefühl kann man von außen nicht steuern, das muss die Feuerwehrtruppe selbst machen. Und das ist hier in Hünfelden äußerst gut gelungen“, begründete der Innenminister noch mal die Auszeichnung. Gleichzeitig gab er zu bedenken, dass die Führungskräfte der Wehren unbedingt vonseiten der Gemeinde unterstützt werden müssen, um sie so weit wie möglichen von „allem unnötigen Kram“ bezüglich der Verwaltungsarbeiten zu entlasten.

Auszeichnung der Freiwilligen Feuerwehren aus Hünfelden zur Feuerwehr des Monats Oktober 2017 durch Innenminister Peter Beuth

Glückwünsche vom Kreistag überbrachte Joachim Veyhelmann (CDU). „Wir wissen, was wir an Euch haben“, bestätigte er den anwesenden Einsatzkräften, gab aber auch zu, dass man gar nicht auf die Idee komme, dass es durchaus auch Probleme gibt, weil ja doch immer „alles bei Euch so gut klappt!“. Er überreichte ebenfalls einen Scheck für die Arbeit mit der Jugendfeuerwehr. Für Landrat Manfred Michel sprach Helmut Jung (SPD). Auch er überbrachte Glückwünsche und sagte zum Thema Jugendarbeit: „Die Faszination für die Technik und Begeisterung für Kameradschaft muss gefördert werden, damit aus dem Nachwuchs treue Einsatzkräfte werden.“ Thomas Schmidt, Verbandsvorsitzender der Feuerwehr Limburg-Weilburg, freute sich für die Hünfeldener über die Auszeichnung.

[Hier] in unserer Bildergalerie findet man weitere Fotos von dem Event.

Auszeichnung der Freiwilligen Feuerwehren aus Hünfelden zur Feuerwehr des Monats Oktober 2017 durch Innenminister Peter Beuth

Auszeichnung der Freiwilligen Feuerwehren aus Hünfelden zur Feuerwehr des Monats Oktober 2017 durch Innenminister Peter Beuth

Auszeichnung der Freiwilligen Feuerwehren aus Hünfelden zur Feuerwehr des Monats Oktober 2017 durch Innenminister Peter Beuth

Auszeichnung der Freiwilligen Feuerwehren aus Hünfelden zur Feuerwehr des Monats Oktober 2017 durch Innenminister Peter Beuth

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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