Runkel-Eschenau. Seit 40 Jahren lädt der Kreisfeuerwehrverband ehemalige Führungskräfte der Feuerwehren zu einem Altennachmittag ein. Geballtes Wissen und ein riesiger Erfahrungsschatz kommen dann zum Vorschein ...

Manfred Frey, Richard Grün, Edgar Göbel und Gerhard Orth (von links) wissen viel aus ihrer Zeit in der Feuerwehr zu erzählen und geben dieses Wissen gern an die jüngere Generation weiter - Foto: Heike LachnitBild: Manfred Frey, Richard Grün, Edgar Göbel und Gerhard Orth (von links) wissen viel aus ihrer Zeit in der Feuerwehr zu erzählen und geben dieses Wissen gern an die jüngere Generation weiter - Foto: Heike Lachnit

Kreisfeuerwehrverband

Von HEIKE LACHNIT

Auf die Frage, was Feuerwehr bedeutet, kommt ganz schnell eine unerwartete Antwort: „Wir sind Mädchen für alles“ so Richard Grün, welcher zehn Jahre Stadtbrandinspektor von Weilburg war und seine Heimat in der Feuerwehr Ahausen hat. Am Tisch sind sich alle einig. Waren zu Beginn ihrer Karriere hauptsächlich der Brandschutz im Vordergrund, nahm die technische Hilfeleistung mehr und mehr zu. „Inzwischen wird die Feuerwehr gerufen, bevor die Leute mal selbst anpacken“, so Gerhard Orth, langjähriger Wehrführer aus Waldbrunn-Lahr. Und so sei die Feuerwehr nicht nur gern gesehen, um beim Hochwasser das Wasser wegzupumpen, sondern würde auch direkt gefragt werden, ob sie nicht auch gleich saubermachen könne.

Rettung aus der Lahn

Auch die Zahlen des stellvertretenden Verbandsvorsitzenden Michael Kintscher bestätigte die Aussage der ehemaligen Führungskräfte. Die Einsätze der Feuerwehren an der Lahn nehmen zu, um gekenterte Personen aus dem Wasser zu retten. Zehn solcher Einsätze gab es im vergangenen Jahr. Und 90 Mal musste die Feuerwehr den Rettungsdienst unterstützen, um Menschen aus verschiedenen Gründen aus ihren Wohnungen zu retten. Im Vergleich zu 2016 habe sich die Zahl verdreifacht.

Doch trotz dieser Veränderungen möchten die Ehemaligen ihre aktive Zeit nicht missen. Manfred Frey aus Waldhausen trat 1965 in die Feuerwehr ein. Eine Jugendfeuerwehr gab es damals noch nicht, und wer eintrat, musste mindestens 18 Jahre alt sein. Frey war mit dabei, als ab 1970 eine Jugendfeuerwehr aufgebaut wurde. Für die Zukunft der Feuerwehr sei es wichtig, die Kinder und Jugendlichen früh zu gewinnen, weshalb er auch die Kinderfeuerwehren begrüße.

Richtig aufgehoben

„Wenn Jugendliche Kameradschaft suchen und nicht nur ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen, dann sind sie bei der Feuerwehr richtig“, so Frey. Und dann müsste auch die Meinung des Gegenübers ohne Debatte akzeptiert werden. Die drei haben viel für die Feuerwehr gegeben auf unterschiedlichen Ebenen. Allen war jedoch auch klar, dass sie sich mit Ende ihrer aktiven Zeit nicht mehr einmischen wollten.

„Als ich meinen Stab an den neuen Wehrführer übergeben habe, bin ich noch dreimal zu einer Übung gegangen“; erinnert sich Orth, „aber dann haben die Kameraden alle zu mir geschaut und dies wollte ich nicht.“ Danach sei er zu Hause geblieben. Auch für Manfred Frey war nach der aktiven Zeit Schluss: „Man muss wissen, wann die Zeit abgelaufen ist.“ Daher sei er auch in keine Ausschüsse gegangen. Für Richard Grün war ebenfalls klar, dass er sich nach der aktiven Zeit nicht einbringen würde.

Aber alle drei bekräftigen, dass sie gerne und jederzeit Antwort geben, wenn sie gefragt werden. Nur aufdrängen würden sie sich niemanden. Im Rahmen des Nachmittags wurden auch die ältesten, anwesenden Feuerwehrmänner geehrt. Dies waren Fred Gärtner (93) aus Niederzeuzheim, Oswald Zell (91) aus Arfurt und Josef Thies (90) aus Bad Camberg. Bürgermeister Friedhelm Bender bezeichnete alle Anwesenden als „leuchtendes Beispiel für Menschen, die helfen, ohne die Hand aufzuhalten und zu fragen, was sie bekommen.“ Er ermunterte sie, sich auch in Zukunft einzubringen, denn „euer Wissen ist wertvoll.“

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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