Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei. Beselich. Die Beselicher Gemeindevertretung wird noch in diesem Jahr die Weichen für die freiwillige Feuerwehr der Gemeinde stellen. Grundlage ist der Bedarfs- und Entwicklungsplan (BEP), der unter anderem formuliert, was noch getan, angeschafft oder gebaut werden muss, damit die Feuerwehr für die Herausforderungen gerüstet ist ...

Ausschüsse diskutieren über den neuen Bedarfs- und Entwicklungsplan für die Feuerwehren

VON KATJA MIELCAREK

Am Mittwoch haben sich die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses und des Bauausschusses den Plan von den Wehrführern erklären lassen.

Die B 49, kunststoffverarbeitendes Gewerbe, die Kreismülldeponie, Seniorenunterkünfte oder Gefahrstofftransporte einer Spedition – die Feuerwehren in Beselich müssen im Gemeindegebiet auf besondere Situationen gefasst sein. Dafür sind sie aber aktuell nicht optimal gerüstet. Das zeigt der Bedarfs- und Entwicklungsplan (BEP), den der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Christian Hief im Auftrag der Gemeinde erstellt hat. Der Plan stellt den Bedarf an Material, Fahrzeugen, Gebäuden und Personenstärke, der sich aus der Situation in Beselich ergibt, der Ist-Situation gegenüber und definiert den daraus folgenden Handlungsbedarf.

Drei weitere Fahrzeuge

Kurz gesagt bräuchte Beselich nach dem BEP drei zusätzliche Fahrzeuge, drei der vier Gerätehäuser sind außerdem sanierungs-, ausbau- oder neubaubedürftig. Und vor allem brauchen drei der vier Abteilungen zusätzliche Feuerwehrleute. Denn weder die Abteilung Niedertiefenbach noch die von Heckholzhausen oder auch von Schupbach hat genügend Mitglieder vor Ort, um tagsüber die sogenannte Bereitschaft zu gewährleisten. Viele Feuerwehrleute arbeiten außerhalb von Beselich und stehen während der Arbeitszeit daheim nicht zur Verfügung. Deshalb werden heute bei Einsätzen in den Tagesstunden immer alle vier Abteilungen gemeinsam alarmiert, um sicherzustellen, dass tatsächlich genügend Kräfte am Einsatzort zur Verfügung stehen. Grundsätzlich soll die Feuerwehr zehn Minuten nach der Alarmierung mit einer Staffel, also mit sechs Feuerwehrleuten samt Gemeindebrandinspektor am Einsatzort sein. Weitere neun Kräfte sollen innerhalb von weiteren fünf Minuten dazustoßen.

Auch bei der Ausbildung der Einsatzkräfte gibt es noch Nachholbedarf. So fehlen in Schupbach sieben Atemschutzgeräteträger. Und es werde nicht mehr lange dauern, dann fehlten Feuerwehrleute mit den Führerscheinen für die großen Einsatzfahrzeuge, kündigte Gemeindebrandinspektor Marco Hoffmann an. Bei der Suche nach zusätzlichen Kräften sei auch die Gemeinde gefordert.

Bürgermeister Michael Franz sagte zu, auf die Arbeitgeber in der Gemeinde zuzugehen, um sie zu bitten, ihre Mitarbeiter für Feuerwehreinsätze freizustellen. Außerdem sollen Einsatzkräfte aus anderen Kommunen, die in Beselich arbeiten, gebeten werden, tagsüber mit den Beselicher Wehren auszurücken. „Die Bekleidung müssten wir dann in den Gerätehäusern bereithalten“, sagte Hoffmann, der noch einiges „ungehobenes Potenzial“ in der Gemeinde sieht.

Mehr Wehrleute einstellen

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Jahn mahnte die Gemeindeverwaltung, auch in den eigenen Reihen tätig zu werden. So könnte die Mitgliedschaft bei der Feuerwehr ein Kriterium bei der Besetzung der Stellen sein. Bernd Litzinger, Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste Beselich (BLB), zeigte sich wenig optimistisch, dass sich an der Personalsituation bei der Feuerwehr nachhaltig etwas ändern werde. „Diese Problematik ist seit Jahren bekannt. Bisher ist es nicht gelungen, daran etwas zu verändern.“ Bernd Müller (SPD) ergänzte: „Das Personal ist das Wesentliche.“

Ob es unter diesen Bedingungen nicht sinnvoll wäre, ein Einsatzfahrzeug am Bauhof zu platzieren, das dann von Einsatzkräften zweier Abteilungen besetzt würde, wollte Jürgen Schlitt (CDU) wissen. „So könnte man womöglich auch ein Fahrzeug einsparen.“ Die Auskunft des Gemeindebrandinspektors, dass das nicht zur Debatte stehe, nahm er erstaunt zur Kenntnis: „Es geht um viel Geld.“ „Ich verstehe nicht, warum man keinen Standort in der Gemeinde sucht, von dem aus man gemeinsam losschlägt“, argumentierte Bernd Litzinger in die gleiche Richtung. Schließlich könnten die Abteilungen heute nur gemeinsam die nötige Einsatzstärke gewährleisten. Und da drei Gerätehäuser zumindest sanierungsbedürftig seien, müsse man auch in diese Richtung denken.

Solche Diskussionen wurden in der Sitzung aber schnell unterbunden. An diesem Abend gehe es erst einmal darum, den BEP zu verstehen, stellten die Ausschussvorsitzenden Bernd Müller (Haupt- und Finanzausschuss) und Andreas Gies (CDU, Bauausschuss) klar.

Franz: Es kann dauern

Es seien noch einige Beratungsgänge nötig, bevor die Ausschüsse eine Empfehlung für die Gemeindevertretung formulieren könnten, sagte Gies. Bürgermeister Michael Franz (parteilos) wies darauf hin, dass ohne einen genehmigten BEP keine Zuschüsse für Fahrzeuge beantragt werden könnten. Im laufenden Jahr ende die Frist Ende August. Und selbst wenn Zuschüsse zugesagt seien, müsse man damit rechnen, dass es dann noch drei bis fünf Jahre dauern werde, bis ein Fahrzeug dann auch wirklich da sei.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 


Infoseite STEIG EIN des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg e.V.Interesse am Mitmachen bei der Freiwilligen Feuerwehr?

Das kann bei uns JEDER, zumindest als Unterstützer im Feuerwehrverein und wer geistig und körperlich in der Lage und Willens ist, kann auch aktiv in einer Kinder- oder Jugendfeuerwehr, in einer Einsatzabteilung oder bei der Feuerwehrmusik mitmachen!

Mehr Infos auf www.steig-ein.info per Klick auf das nebenstehende Logo. 


Zurück