Hünfelden. Am 14.06. wurde die 18. Basisstation für Digitalfunk im Landkreis Limburg-Weilburg der Bestimmung übergeben. Hierzu hatte das Präsidium für Technik, Logistik und Verwaltung BOS-Funk-Hessen (PTLV) nach Hünfelden eingeladen ...

Digitalfunkmast in Hünfelden übergebenBild: Digitalfunkmast in Hünfelden übergeben

Unter dem Motto "Ein Netz - digital, sicher, bundesweit - für Alle!" begrüßte Michael Diekel in seiner Funktion als Abteilungsleiter BOS-Funk-Hessen vom PTLV zahlreiche Vertreter der Hilfsorganisationen und Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer.

Der Digitalfunk löst den analogen Sprechfunk und die analoge Alarmierung für Einsatzkräfte ab. Dies betrifft alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Darunter fallen unter anderem die Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, DLRG, THW, usw..

Für Hünfelden bedeutet dies explizit, dass die Funkversorgung zu 99% gegeben ist und die Alarmierung auf digitale „Pager“ umgestellt wird.

Die ehemaligen Funkmeldeempfänger alarmierten mit einem Signal und einer Sprachdurchsage. Auf den Pager wird der Alarmtext - ähnlich einer SMS - übertragen.

Der Digitalfunk befindet sich bereits im bundesweiten Betrieb und hierin liegt ein enormer Vorteil der neuen Technik, so Diekel in seinem Vortrag. Denn neben der klaren Verständigung ist es möglich, z.B. bei Grosschadenslagen die Kommunikation von bundesweit anrückenden Kräften besser zu koordinieren.

Hierfür sorgen 4.587 Basisstationen für 772.000 Digitalfunknutzer/innen. Hierbei gibt es zwar bundesweite Standards aber länderspezifische Nutzungen und Planungen, wie Tobias Herr, der Leiter der autorisierten Stelle und stellvertretender Abteilungsleiter des PTLV mitteilte.

Die Vorteile des Digitalfunkes gegenüber dem Analogfunk liegen auf der Hand, so Herr weiter, denn es gibt jetzt ein gemeinsames Netz für alle BOS (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, den Katastrophenschutz und die Hilfsorganisationen). Die Kurznachrichten, Gruppen- oder Einzelgespräche sind abhörsicher und das bei einer Hochverfügbarkeit von 99.95%. Möglich sind auch Datenübertragungen, es gibt eine Notruftaste sowie die GPS-Funktionalität.

Doch bis es soweit kommen konnte, musste einiges getan werden: 2008 trat der Planungsstab erstmals zusammen. Es ging an die Entwicklung / Ausschreibung von Funkgeräten für den Mobil- und Fahrzeugbetrieb sowie die Pageralarmierung. Weiter über die Netzplanung, Standortgewinnung und technische Umsetzung. Doch nach viel Organisation und Umsetzung können wir aktuell auf 414 Basisstationen in Hessen für eine flächendeckende Versorgung von 99% blicken. Die Feinjustierung des Netzes mit bis ca. 490 Basisstationen zur weiteren Anhebung der Versorgungsqualität wird sich aber noch bis ins nächste Jahr besonders für Handfunkgeräte und Alarmierungsempfänger (Pager) hinziehen.

Als Besonderheit für Hessen hob Herr hervor, dass von Anfang an alle BOS beteiligt gewesen sind. Die digitale Alarmierung der nichtpolizeilichen Anwender gehört mit den rund 75.000 Ehrenamtlichen Helfern in Feuerwehr und Rettungsdienst mit dazu.

Geplant ist auch die Steuerung der Sirenen über Digitalfunk-Alarmierung.

Das Land übernimmt die Netzerrichtungs- und Betriebskosten gemäß Vorgabe durch das HBKG (Hessisches Brand- und Katastrophenschutzgesetzes). Ferner die Kosten der Leitstellenanbindung und -technik durch das Land sowie die Förderung der Endgerätebeschaffung (Funkgeräte, Pager, Sirenensteuergeräte) für die nichtpolizeilichen Anwender/innen.

Von den 105.000 Digitalfunkteilnehmern, die von 414 Basisstationen (Stand Mai 2018) versorgt werden, nutzen 36.000 Alarmierungsempfänger die BOS-Funk-Dienste - im Endausbau werden es 60.000 sein.

Die Kosten sind nicht unerheblich, so liegt das Gesamtbudget von 2007 - 2022 exkl. Förderungen und Personalkosten bei 349,5 Millionen Euro. Die Ertüchtigungskosten für eine Basisstation kann man sich mit rund 300.000 € vormerken und die Betriebskosten liegen bei 40.000 € / Jahr.

Am heutigen Tage ging mit Hünfelden die nunmehr 18. Basisstation im Landkreis Limburg-Weilburg in Betrieb, wobei unser Landkreis als topographisch durchaus anspruchsvoll zu sehen ist für die Netzplanung und den Netzausbau. Weitere vier Basisstationen stehen kurz vor ihrer Inbetriebnahme (Barig-Selbenhausen, Dietenhausen, Münster und Schupbach).

Die Anzahl der registrierten BOS-Nutzer/innen liegt bei 2.100, wovon 1.800 auf die nichtpolizeilichen Nutzer entfallen.

logo wittich huenfeldenHinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Wittich Verlage KG, Höhr-Grenzhausen.

 

 

 


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