Limburg-Weilburg. Ein schweres Unwetter zog am Donnerstagnachmittag über den Kreis Limburg-Weilburg. Vor allem die Orte Weilmünster, Weinbach, Villmar und Runkel sind betroffen. Aktuell räumen Technisches Hilfswerk und Feuerwehr auf ...
Bild: Schlammfluten in Aumenau - Foto: Klaus-Dieter Häring
Gewittersturm
Bis zu einem Meter hoch standen gestern Nachmittag plötzlich Straßen unter Wasser oder Schlamm. Die Wetterfront traf vor allem Weilmünster, Weinbach, Villmar und Runkel. Der Deutsche Wetterdienst hatte Recht mit seiner „Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter mit extrem heftigem Starkregen und Hagel“ in der Region um Runkel. Nur wenige Kilometer entfernt, zum Beispiel in Limburg, hätte sich mancher ein paar Tropfen mehr gewünscht.
Rund 100 Einsätze
Im Oberlahn-Bereich räumen hingegen Feuerwehr und Technisches Hilfswerk seit 15.30 Uhr Schlammberge weg, pumpen Keller leer, zersägen über Bäume und Bahnlinien gestürzte Bäume. Die Leitstelle zählt am Abend etwa 100 Einsätze.
Kreisbrandinspektor Georg Hauch versuchte, sich einen ersten Überblick über die Lage zu verschaffen.
Bild: Ein umgestürzter Baum liegt über einer überfluteten Landstraße bei Weilmünster-Laubuseschbach - Foto: Jan Eifert
Aus dem Hochtaunuskreis wurde ein zusätzliches Pumpenfahrzeug angefordert. Besonders heftig traf es erneut die Hauptstraße durch Lausbuseschbach. Die Freibäder in Weilmünster und Wolfenhausen wurden von einer dreckigen Brühe geflutetet. Mit dem Badespaß dürfte es dort für ein paar Tage vorbei sein. Den Einsatzkräften strömten bis zu 20 Zentimeter hoch die Wassermassen entgegen.
Dann kamen die Schlammmassen
Die Wirtin des Café Bistro Lunch im Aumenauer Bahnhofsgebäude berichtete, zunächst habe es nur heftig geregnet. Dann seien dicke Hagelkörner vom Himmel gekommen und zwei Minuten später kamen die Schlammmassen vom Hang herunter und mit ihnen Bäume und dicke Felsbrocken. Aumenau hat zwar mit der Lahn einen natürlichen Abfluss. Und auch an der Kanalisation lag es wohl nicht. Doch was da vom Berg herunterkam . . .. Er habe hüfthoch im Schlamm gestanden, berichtete einer der ersten Helfer.
Autos soffen ab, selbst Lkw blieben in der Flut stecken und mussten später vom Technischen Hilfswerk Limburg aus dem sprichwörtlichen Schlammmassel gezogen werden. Und die Flut lief natürlich auch durch die Bahnhofs-Gaststätte und in Keller und Wohnhäuser.
Bild: Schlammfluten in Aumenau - Foto: Klaus-Dieter Häring
Landwirte helfen mit
Mit vereinten Kräften räumen auch Bauern mit ihren Treckern und Lkw und Radladern die Leistenbachstraße frei. Selbst Stunden nach dem Gewitterregen reichen Gummistiefel allein nicht, um trockenen Fußes über die Straße zu gehen.
Der „extreme Starkregen“ wurde begleitet von Sturmböen, die Bäume umrissen.
So waren nicht nur die Pumpen der Feuerwehren, sondern auch die Motorsägen gefragt. So legten sich auch Bäume die Bahnstrecke zwischen Weilburg und Limburg. Doch die über einen halben Meter hohen Schlammberge stoppten ohnehin jeglichen Zug- oder Autoverkehr. Bahnmitarbeiter aus Gießen inspizierten die Strecke. Wann der Zugverkehr wieder aufgenommen werden kann, ist noch unklar. (cris)
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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