Limburg. Der Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Limburg hat viele Interessenten angelockt. Die Verantwortlichen würden sich vor allem freuen, wenn die vielen Kinderaktionen Nachwuchs ab sechs Jahren in die im Dezember neugegründete Kinderfeuerwehr „Limburger Löschdrachen“ bringen würde ...

An der Wasserspritze haben die Kinder auf dem Hof der Freiwilligen Feuerwehr Limburg viel Spaß.Bild: An der Wasserspritze haben die Kinder auf dem Hof der Freiwilligen Feuerwehr Limburg viel Spaß.

Tag der offenen Tür

Von ROBIN KLÖPPEL

Über mangelnden Zulauf konnte sich die Wehrleitung der Freiwilligen Feuerwehr Limburg gestern beim zweiten Tag der offenen Tür am Sonntag nicht beklagen. Allerdings ist stellvertretender Wehrführer Kay Simon Realist und glaubt nicht, dass viele neue Erwachsene dadurch in die Einsatzabteilung kommen werden. Klar gebe es Seiteneinsteiger, sagt er. Aber die Zahl hält sich in Grenzen bei derzeit rund 300 Einsätzen im Jahr, die auf die ehrenamtlichen Kräfte zukommen. „Dieses Jahr hatten wir schon 202 Einsätze, dazu 35 Brandsicherheitsdienste in der Limburger Stadthalle“, berichtet Simon.

Verglichen mit der Größe anderer Orte im Kreis verwundert es, dass es in der großen Limburger Kernstadt momentan nicht mehr als 60 Einsatzkräfte gibt. Ein Hemmschuh für Neuanmeldungen mag die hohe Zahl an Einsätzen gegenüber anderen Orten sein, ein anderer, wie Simon weiß, dass in kleinen Dörfern oft der Zusammenhalt der Bürger größer sei. Zudem gebe es dort im Gegensatz zu Limburg für die Jugend nicht so viele alternative Freizeitaktivitäten.

Zehn Anmeldungen

Der stellvertretende Wehrführer sagt, dass seine Wehr nun durch eine Verstärkung der Jugendarbeit erreichen wolle, mittelfristig mehr Aktive in die Einsatzabteilung zu bekommen. Die Zahl der 15 Mädchen und Jungen der im Vorjahr gegründeten Kinderfeuerwehr „Limburger Löschdrachen“ soll gesteigert werden. Gut findet es Simon darum, dass sich am Sonntag spontan zehn Kinder angemeldet hätten. 15 weitere hätten sich schon Beitrittsformulare mitgenommen, so dass er guter Dinge sei, dass sich die Zahl zeitnah erhöhe.

Beim Tag der offenen Tür hatten die Kameraden einiges getan, um auf sich aufmerksam zu machen. Die jüngsten Besucher konnten mit der Spritze Feuer löschen, auf einem Parcours mit Bobbycars fahren oder einen Turm aus Wasserkästen bauen und, natürlich gut abgesichert, hinaufklettern. Auch die 18 Fahrzeuge und zwei Boote stießen auf großes Interesse.

Verschiedene Gruppen

Haben die Kinder einmal ein paar Jahre in der Nachwuchsabteilung Blut geleckt, ist es viel leichter, sie später dauerhaft für die Einsatzabteilung zu gewinnen, glauben die Verantwortlichen. In Limburg gibt es verschiedene Einsatzmöglichkeiten, beispielsweise was Schadensereignisse mit Gefahrgut angeht. Es gibt aber ebenso eine aktive Wasserrettungsgruppe mit 15 Mitgliedern, darunter zehn Taucher. „Das ist eine von nur drei Tauchergruppen in einer freiwilligen Feuerwehr hessenweit“, sagt Simon.

Der stellvertretende Wehrführer betonte, dass die Limburger Einsatzkräfte alles Ehrenamtliche seien. Es sei keine Berufsfeuerwehr, auch wenn einige Einsatzkräfte Mitarbeiter der Stadt seien und somit leichter tagsüber Einsätze wahrnehmen könnten. Zum Glück hätten die aktuellen Mitglieder der Einsatzabteilung tolerante Chefs bei so vielen Einsätzen im Jahr. Feuerwehrleute hätten zwar das Anrecht, freigestellt zu werden, doch wenn Arbeitgeber nicht mitspielten, sei das für Aktive oft ein Problem, sagt Simon.

Im Limburger Feuerwehrhaus gibt es die einzige Atemschutzübungsstrecke im Kreis. Wer Atemschutzträger bleiben will, muss sie einmal im Jahr erfolgreich durchlaufen. Andreas Müller ist einer der beiden Prüfer, der 600 Aktive im Jahr auf der Strecke hat. Diese ist nur 60 Meter lang, „aber wer nicht regelmäßig Sport macht, der hat hier keine Chance“. Die Atemschutzgeräteträger tragen eine 25 Kilo schwere Ausrüstung auf die vernebelte Strecke. Unterwegs müssen sie sich im Dunkeln mit den Händen orientieren und klettern. Auch eine Geräuschkulisse sowie künstlich erzeugte 70 Grad Raumtemperatur tragen dazu bei, dass hier ein Ernstfall simuliert werden kann. Die Prüfer sehen dabei genau, wie sich jeder Aktive unter Druck bewährt. Wegen der hohen Anforderungen würden viele Atemschutzgeräteträger wegbrechen, wenn sie über 50 Jahre alt werden, sagte Müller. Die Anforderungen könnten aber nicht gesenkt werden, weil es sich um eine verantwortungsvolle Tätigkeit handle.

Weitere Informationen

Unter feuerwehr-limburg.de kann man mehr erfahren. Hier gibt es auch Infos, wie man die Feuerwehr unterstützen kann, etwa als förderndes Mitglied.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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