News der Nassauischen Neue PresseHünfelden-Neesbach. Mit einem festlichen Kommers gedachte und feierte die Feuerwehr den Jahrestag ihrer Gründung vor 75 Jahren. Es gab gleich doppelten Grund zum feiern: Kommers und anschließende Feierlichkeiten waren mit dem Kirchweihfest zusammengelegt worden ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

75 Jahre Dienst am Nächsten

Mit einigem Stolz blickte Ortsvorsteher und Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr in Personalunion, Helmut Ott (CDU), auf die 75 Jahre zurück, die seit der Gründung vergangen waren. Der Gedanke der Gründer, die sich am 14. Juni 1934 trotz der damaligen schwierigen Zeit dazu entschieden hatten, Leib und Leben sowie Hab und Gut der Bürger zu retten, zu schützen und zu bergen, sei von der nachfolgenden Generation der Neesbacher Wehrmänner und -frauen in lobenswerter Weise fortgesetzt worden.

40 Neesbacher gründeten die Wehr

40 Neesbacher Bürger hatten sich damals zusammengefunden, unterstanden zu einem Teil der ortspolizeilichen Exekutiven, waren zum anderen Teil eingetragener Verein. Zu ihrem ersten Kommandanten wählten sie Hermann Viehmann. Das erste feuerwehrtechnische Gerät war eine Tragkraftspritze und ein Anhänger mit einigem Handwerkszeug. Dann kam der Krieg, in der fünf Wehrmänner ihr Leben ließen. Doch die grausame Diktatur hatte keinen Bestand, wohl aber die Neesbacher Feuerwehr, die Jahre später unter der Leitung von Architekt und Wehrführer Werner Wies das erste Gerätehaus errichtete, wo die Wehr noch heute residiert. Ott lobte auch den Ausbildungs- und Kenntnisstand «seiner» Wehrmänner und -frauen, die sich über Gemeindegrenzen schon bewiesen hätten, sogar schon bei Landeswettkämpfen in Österreich eine gar nicht so schlechte Figur gemacht hätten. Ott freute sich über die Abordnungen aus Pramet/Österreich und Beerfurth/Odenwald, mit denen die Neesbacher «Blauröcke» seit nunmehr fast 30 Jahren ein gutes kameradschaftliches Verhältnis mit gegenseitigen «Visiten» verbindet.

Schirmherr Bürgermeister Norbert Besier (parteilos) charakterisierte die Feuerwehr als älteste Einrichtung der Kommune überhaupt, die für das Gemeinwesen unverzichtbar sei und wie kaum eine andere Bürgerinitiative zum Gemeinwohl beitrage. Und er forderte die Neesbacher Feuerwehrleute dazu auf, stolz zu sein auf das, was sie in 75 Jahren geleistet und auf die Beine gestellt haben.

Es sei nicht selbstverständlich, dass sich Menschen unentgeltlich und in selbstloser Weise dafür einsetzen, das Leben, die Gesundheit und das Eigentum ihrer Mitmenschen zu schützen, zu retten und dies sogar notfalls unter Einsatz der eigenen Gesundheit und des eigenen Lebens. 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Neesbach – das zeuge von Gemeinschaftssinn, Idealismus und von Mut zur Verantwortung, so Besier.

Wenn auch oft ins Feld geführt werde, dass dank moderner Technik der Alltag der Feuerwehr sehr viel einfacher geworden sei und es ja kaum noch Brände gäbe, dem müsse die Zunahme der Unfälle im Straßenverkehr, die technischen Hilfeleistungen und der Katastrophenschutz entgegen gehalten werden. Mit seiner herzlichen Gratulation zum 75-jährigen Jubiläum an die Feuerwehr verbinde er seinen herzlichen Dank an alle Mitglieder für die von ihnen erbrachten Leistungen, Ausbildung, Einsatz und vielfältige Förderung des Brandschutzes. Stellvertretend für alle Neesbacher Kameradinnen und Kameraden nenne er einige verdiente Führungskräfte wie den Ehrenortsbrandmeister Willi Litzinger, Wehrführer a. D. Werner Wies, Wehrführer Reinhold Frosch und dessen Stellvertreter Uwe Schneeberger, alle schon je 37 Jahre aktiv in Diensten der Wehr, nicht zu vergessen den aus Camberg zugereisten Vorsitzenden des Fördervereins, Helmut Ott, mit 26 Jahren aktiver Arbeit auf dem Buckel. «Die Bedeutung von Euch Feuerwehrleuten lässt sich nicht auf die rechtliche Beschreibung in Paragrafen reduzieren. Die Feuerwehr, besonders die hier im Mittelpunkt stehende ist sehr viel mehr, nämlich feste und unverzichtbare Größe des gesellschaftlichen Lebens hier im Ort», so Besiers Einschätzung. «Eine Feuerwehr gehört zum Dorf genauso dazu wie der Kirchturm.»

Großer Zapfenstreich zum Abschluss

Dieser Ansicht schlossen sich alle weiteren Grußwortesprecher an, die löblicherweise ausnahmslos Geschenke mitgebracht hatten, so Josef Plahl in Vertretung des Landrattes, Pfarrer Berth Rothermel, für die Ortsvereine Klaus Dönges, Kreisbrandinspektor Georg Hauch, Bernd Rompel vom Kreisfeuerwehrverband, Hedi Sehr von der Notfallseelsorge, Gemeindebrandinspektor Michael Crecelius sowie die Kommandanten aus Pramet und Beerfurth, Fabian Mayerhofer und Günter Heister. Mit dem großen Zapfenstreich, intoniert vom Blasorchester der Feuerwehr Winkels, fand der Kommers einen würdigen Abschluss. wu

DANK Besonderes Engagement

Die Floriansmedaille in Silber erhielt Tina Schneeberger für fast zehnjährige Tätigkeit als Jugendfeuerwehrwartin. Eckhard Wagner wurde mit der Ehrenmedaille in Gold des Nassauischen Feuerwehrverbandes für 30 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet. Das goldene Brandschutzehrenabzeichen am Bande für 40 Jahre aktiven Dienst trägt künftig Albrecht Hofmann an der Uniformjacke. Bronzene Leistungsabzeichen gab es für Tim Schneeberger, Stefan Preußer und Christopf Viehmann. Sie hatten viermal in Folge die Kreisleistungsübung erfolgreich absolviert und eine theoretische Zusatzprüfung abgelegt. wu

Für den heutigen Montag lädt die Feuerwehr ab 11 Uhr zum Frühschoppen ins Zelt ein und ab 20 Uhr spielt die Kapelle «Extreme» zum Tanz auf.

Kommandant Fabian Mayerhofer (links) gratuliert seinem Freund, dem «Knoten-Willy», zum 74. Geburtstag, mit dabei Helmut Ott und Reinhold Frosch.Kommandant Fabian Mayerhofer (links) gratuliert seinem Freund, dem «Knoten-Willy», zum 74. Geburtstag, mit dabei Helmut Ott und Reinhold Frosch.

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