News der Nassauischen Neue PresseHünfelden-Neesbach. Ob sie sich zum 75-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Neesbach besonders angestrengt haben: Die gemeinsame Übung aller Hünfeldener Feuerwehren klappte wie am Schnürchen. Grund genug, im Anschluss daran im Neesbacher Kirmeszelt noch den «Brand» zu löschenl ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

Eindrucksvolle Übung der Hünfeldener Wehren

Ein Szenario, wie es sich jeden Tag ereignen kann, war Gegenstand der Gemeinschaftsübung aller Hünfeldener Feuerwehren, die als «Jubiläums-Übung 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Neesbach» von der dortigen Ortsteilwehr ausgearbeitet und verantwortlich durchgeführt wurde. Im Anwesen Wagner in der Langgasse 14 war durch Blitzeinschlag ein Scheunenbrand ausgebrochen. Eckhard Wagner alarmierte die Leitstelle Limburg, die sofort die Feuerwehr Neesbach und nach Tagesalarmplan die Feuerwehr Dauborn alarmierte. Beide Wehren trafen innerhalb der vorgeschriebenen Hilfsfrist von zehn Minuten ein, rollten die Schläuche aus, kuppelten die nächsten Hydranten an und schon wenig später war Druck auf den Strahlrohren. Die Neesbacher Atemschutzgeräteträger drangen parallel in die total verqualmte Scheune vor, suchten den hier Vermissten, konnten diesen auch «ohnmächtig» bergen und den Rettungsdiensten draußen überstellen. Durch die enge Bebauung im Neesbacher Ortskern dehnte sich der Brand auf die Nachbargebäude aus, was eine Nachalarmierung der Wehren Kirberg, Nauheim, Mensfelden, Heringen und Ohren nötig machte.

Ein Unglück kommt selten allein: Obwohl die Wehrmänner Nauheim den Verkehr regelten bzw. umleiteten, hatte sich an der Ecke Langgasse/Borngasse ein Verkehrsunfall ereignet. Ein Traktor war mit einem Pkw zusammengekracht, der Pkw-Fahrer eingeklemmt, das rechte Betätigungsfeld für die Kirberger Wehrleute mit ihrem LF 16. Sie demonstrierten in der gebotenen Eile, wie eine verklemmte Tür mittels Spreizer geöffnet, die Dachholmen mit der Hydraulikschere abgetrennt und so der geschlossene Pkw ganz schnell zum «Cabrio» wurde, was ein Vordringen zu dem verletzten Fahrer und dessen Erstversorgung ermöglichte. Einem weiteren neuen Ereignis nahmen sich die Brandschützer von Mensfelden, Heringen und Ohren im gebildeten zweiten Einsatzabschnitt an. Kinder und Erzieherinnen im benachbarten Kindergarten waren durch die starke Rauchentwicklung in Panik geraten. Sie wurden von den Einsatzkräften beruhigt, evakuiert und beaufsichtigt, bis sie von den Eltern abgeholt wurden. Inzwischen stand auch der rückseitige Löschangriff vom Friedhofsweg aus. Abschnittsleiter Herbert Morell gab aber nur «gebremsten Druck» auf die betagten Scheunendächer frei, damit ein starker Wasserstrahl keine Schäden verursache.

Lediglich Probleme im Funkverkehr

Der die Übung auswertende Gemeindebrandinspektor Michael Crecelius konnte kaum «Manöverkritik» anbringen. Lediglich im Funkverkehr habe es einige Probleme gegeben, was aber bei der Vielzahl zeitgleicher Funksprüche auf wenig Frequenzen wenig verwundere. Ob die Einführung des Digitalfunks hier totale Abhilfe schaffe, müsse abgewartet werden. Wehrführer Diethard Hofmann beanstandete die kurzzeitige Untätigkeit der Dauborner Wehr, weil sie auf den Sammelplatz eingewiesen wurde, was einer Fehlinformation zu verdanken war. Ansonsten sei aber alles prima gelaufen, da könne keiner meckern, was auch der perfekten Übungsplanung zu danken sei. Der so gelobte Wehrführer Neesbach Reinhold Frosch vernahm dies mit Entzücken, holte alle Wehrführer bzw. deren Vertreter auf die Bühne und bedankte sich bei ihnen für den sonntäglichen Einsatz mit der Überreichung je eines Maß-Kruges, die auch sofort ihre ersten Füllungen mit Gerstensaft erfuhren. wu

Atemschutzgeräteträger der Neesbacher Wehr bergen einen in der «brennenden Scheune Vermissten».Atemschutzgeräteträger der Neesbacher Wehr bergen einen in der «brennenden Scheune Vermissten».

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