Waldbrunn-Lahr. Zur Feuerwehr gehört eine Sirene, sagt Lukas Blumtritt, stellvertretender Wehrführer im Waldbrunner Ortsteil Lahr. Deshalb installierte er gemeinsam mit seinen Kameraden die „alte“ Motorsirene am Feuerwehrgerätehaus, die vor 25 Jahren abgeschaltet worden war. Ab sofort soll das heulende Gerät die „stille Alarmierung“ ergänzen ...
Nach 25 Jahren hat der Ortsteil wieder eine Sirene
VON ANKEN BOHNHORST
„Im Notfall muss die Bevölkerung alarmiert werden können“, sagt Lukas Blumtritt, stellvertretender Wehrführer der Lahrer Feuerwehr. Etwa bei Feuer oder bei einem anderen Katastrophenfall, der jederzeit möglich ist. In den letzten 25 Jahren hätte die Feuerwehr in diesem Fall einen Einsatzwagen mit Lautsprecher eingesetzt. Es kam nie dazu, sagt er. Dennoch: „Der Wagen hätte durch die Straßen fahren und die Anwohner informieren müssen“, wenn es zu einer Gefahrenlage gekommen wäre, sagt er. Das ist jetzt wieder anders. Wenn’s brennt, schrillt in Lahr künftig eine Sirene, ein Modell aus den 1960er Jahren zwar, aber akustisch durchaus wirksam, meint Feuerwehrmann Blumtritt.
Irgendwo abgelegt
Es ist die Sirene, die bis vor 25 Jahren am alten Rathaus im Ort angebracht war. Als das Feuerwehrgerätehaus dann 1994 an den Ortsausgang umzog, wurde das Warnsystem abmontiert – „und irgendwo abgelegt“, sagt Blumtritt. Damals habe man gemeint, „dass man keine Sirene mehr braucht“. Die stille Alarmierung, also die direkte Kommunikation zwischen Einsatzleitstelle und Einsatzkräften über Melder, schien allen Beteiligten ausreichend. Das wird Blumtritt zufolge mittlerweile vielerorts wieder anders gesehen. Im nordrhein-westfälischen Dortmund beispielsweise seien in jüngster Zeit 20 Sirenen aufgestellt worden.
Weshalb sich jetzt immer mehr Feuerwehren für die zusätzliche Installierung einer Sirene entscheiden, weiß er nicht. Aber die Entwicklung sei gut und richtig. Auch für Lahr. Schließlich muss jede Gemeinde dafür gerüstet sein, in die „eventuelle Rückfallebene“ zu stürzen, formuliert Lukas Blumtritt. Wenn zum Beispiel das Funknetz beschädigt wird oder der Strom für längere Zeit ausfällt. Dann läuft das System zunächst noch über ein Notstromaggregat oder Batterie. Aber eben nur eine begrenzte Zeit, gibt der Fachmann zu bedenken. Danach wäre Schluss. Diese Aussicht habe ihn seit Jahren beschäftigt, sagt er. So lange, bis er sich vor rund einem Jahr mit seinen Kameraden besprach und verabredete, die alte Sirene wieder aufzustellen.
Genehmigung erteilt
Natürlich konnten die Feuerwehrleute nicht einfach anfangen zu basteln. Zunächst musste geklärt werden, ob die alte Sirene überhaupt wieder in Betrieb genommen werden dürfte. Der Kreisbrandinspektor wurde befragt und erteilte die Genehmigung. Es bestünden „keine Bedenken“, erinnert sich Lukas Blumtritt an dessen Reaktion. Dann hörten die Männer beim Vorstand des Fördervereins nach, weil es um Geld für eine neue Steuerungseinheit der Sirene ging. Denn bei der 25 Jahre währenden Zwischenlagerung war die Steuerung abhanden gekommen. Ein „kleiner Betrag im unteren dreistelligen Bereich“ habe investiert werden müssen, sagt der stellvertretende Wehrführer.
Alles andere konnten die Kameraden in Eigenregie installieren. Sie pflanzten die sechs Meter hohe Stange vor das Feuerwehrgerätehaus und setzten die wieder hergestellte Sirene darauf. Kabel im Außenbereich hatten die Männer selbst verlegt. Wie viel Zeit sie dafür benötigt haben? Das ist unerheblich, meint Lukas Blumtritt. Hauptsache, Lahr hat wieder eine wirksame Sirene. Der Probealarm am vergangenen Samstag zeigte, dass sämtliche Heul-Signale funktionieren.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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