Limburg. Im Jahr 2011 verständigten sich Stadt und Feuerwehr auf ein Sanierungskonzept für die Feuerwache an der Ste.-Foy-Straße ...
Bild: Der Wehrführer der Kernstadt-Feuerwehr, Stephan Meurer (links), und Stadtbrandinspektor René Jung in der Fahrzeughalle - © Stefan Dickmann
Mittlerweile steht fest, dass nicht nur Teile des Gebäudes, sondern alles saniert werden muss. Deshalb stellt sich nun die Frage, ob ein Neubau am Ende nicht wirtschaftlich sinnvoller ist.
Wer die Feuerwache an der Ste.-Foy-Straße besucht, sieht, dass dieses Haus nicht gerade erst gestern gebaut worden ist. Das 1968 errichtete Gebäude, das seinerzeit ohne Zweifel modern war, entspricht nicht mehr den Erfordernissen einer modernen Feuerwehr. Das ist unstrittig. Offen ist hingegen die Frage, ob die 2011 getroffene Entscheidung, die Feuerwache zu sanieren, aus heutiger Sicht noch immer die richtige Entscheidung war.
Über Zahlen möchte der Erste Stadtrat Michael Stanke (CDU) öffentlich lieber nicht reden. Aber am Ende werden diese mit darüber entscheiden, ob die Feuerwache komplett saniert wird, was nach einer Überarbeitung des Sanierungskonzepts inzwischen feststeht und auch nicht wenig Geld kosten wird, oder ein Neubau sinnvoller ist. Der wäre sehr wahrscheinlich teurer, aber am Ende vielleicht doch günstiger, weil er wirtschaftlicher wäre.
„Nicht schöner und toller“
Nach dem derzeit vorliegenden Sanierungskonzept sei mit Kosten von an die vier Millionen Euro zu rechnen, sagt Stanke. Ein Neubau könne an die sechs Millionen Euro kosten. Das seien aber zum einen nur Schätzungen, zum anderen seien darin Fördermittel des Landes Hessen noch nicht enthalten. Grundsätzlich gilt: Für einen Neubau wird es mehr finanzielle Unterstützung aus Wiesbaden geben als für eine Sanierung.
Die Verantwortlichen der Limburger Feuerwehr haben in den Gesprächen mit der Stadt schon deutlich gemacht, was ihnen lieber ist: ein Neubau. Daraus machte auch der Wehrführer der Kernstadt-Feuerwehr, Stephan Meurer, keinen Hehl, als er während der Haushaltsberatungen im Haupt- und Finanzausschuss von der Fraktionsvorsitzenden der FDP, Marion Schardt-Sauer, direkt gefragt wurde. „Es geht nicht darum, dass es schöner und toller werden soll“, sagt der Wehrführer im Gespräch mit dieser Zeitung, „sondern darum, was wirtschaftlicher für die Stadt ist“. „Und was zukunftsorientierter ist“, ergänzt Stadtbrandinspektor René Jung. Er verweist auf mehr Einsätze der Limburger Feuerwehr und die Tendenz, „dass die Feuerwehr nicht kleiner wird“.
Wichtige Anlaufstelle
Die Feuerwache ist zudem eine wichtige Anlaufstelle für die Führungskräfte aller Limburger Wehren, weil hier zentral Fortbildungen angeboten werden. Im Keller befindet sich die Atemschutzübungsstrecke, die allen Feuerwehren im Landkreis zur Verfügung steht.
Die Fahrzeughalle soll auch nach dem nachgebesserten Sanierungskonzept nur einen neuen, rutschfesten Fußboden erhalten. Dabei ist die Halle im Laufe der Jahrzehnte zu klein geworden, weil die Feuerwehrautos immer größer wurden. Beim Neubau der Halle würde neben größeren Toren auch darauf geachtet, dass die Deckenhöhe überall gleich ist.
Der Wehrführer und der Stadtbrandinspektor verweisen zudem auf die Schlauchwaschanlage und die Schlauchwerkstatt. Die befinden sich in einem sehr schmalen, dafür umso längeren Raum, der mit Glasbausteinen abgeteilt ist. Aufgrund der heute zur Verfügung stehenden Technik, Schläuche nach einem Einsatz zu reinigen, würde so viel Platz gar nicht mehr benötigt. Beim vorliegenden Sanierungskonzept würde dieser Raum vermutlich durch eine Trennwand verkleinert, was aus Sicht der Feuerwehrleute am Ende aber auch nur ein Provisorium wäre.
„Wir wollen uns weiterentwickeln“, sagt Stadtbrandinspektor Jung. „Schließlich wird die Stadt auch einen dritten Gerätewart fest anstellen.“ Die Aufgabenbereiche der Gerätewarte seien vielfältiger geworden; entsprechend mehr Platz für die Werkstatt ist nötig.
Sanieren oder neu bauen? Das müssen die Stadtverordneten entscheiden. Im April sollen im Haupt- und Finanzausschuss die zwei Planungskonzepte inklusive zu erwartender Ausgaben vorgestellt werden, kündigt der Erste Stadtrat an. Er regt eine Grundsatzentscheidung bis zum Sommer an, damit im Haushalt 2020 entsprechende Planungsmittel eingestellt werden können – entweder für eine Komplettsanierung oder einen Neubau. Im Laufe des Jahres 2021 könnten die Bauarbeiten starten.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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