

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Am Rand der 75-Jahr-Feier in Eschenau ging es um die weitere Entwicklung im ganzen Stadtgebiet
... Bürgermeister Friedhelm Bender (SPD) nutzte den Festabend am Samstag auch, um Martin Belz, Manfred Eller und Wolfgang Lenz für 25 aktive Jahre in der Feuerwehr mit dem silbernen Brandschutzehrenzeichen auszuzeichnen. Helmut Elgner erhielt für 40 Jahre sogar hätte das goldene Brandschutzehrenzeichen. Dringend sucht die Eschenauer Wehr einen stellvertretenden Wehrführer, der den Chef der Einsatzabteilung, Markus Laux, ein wenig von der Arbeit entlastet.
Dehrn und Steeden zusammen?
Wie Bender und Stadtbrandinspektor Andreas Schuld in ihren Reden andeuteten, wird es aus finanziellen und auch Personalgründen sowieso künftig nicht mehr in allen neun Stadtteilen eigene Einsatzabteilungen geben. Der Zusammengang von Runkel und Schadeck mit dem Bau des gemeinschaftlichen Feuerwehrhauses im kommenden Jahr ist beschlossene Sache. Nach Informationen der NNP ist als nächster Schritt eine Fusion der Aktivengruppe von Dehrn und Steeden im Gespräch, da an beiden Feuerwehrhäusern teure Umbauten anstehen. Der dritte Schritt könnte eine Zusammenlegung von Hofen und Eschenau sein. Wobei die Vereine in allen Stadtteilen erhalten bleiben sollen, es also nur um die Einsatzabteilungen geht.
Vereine bleiben in allen Orten
Andreas Schuld machte aber deutlich, dass nur eine einzige Einsatzzentrale für das komplette Runkeler Stadtgebiet nicht ausreiche. Denn von Runkel könne man nicht in allen Stadtteilen innerhalb der vorgeschriebenen Hilfeleistungsfrist von zehn Minuten sein. Zudem sei es, so Schuld, immer wichtig, wenn bei Einsätzen Ortskundige mit dabei seien, auch wenn Orte wie Eschenau die nötige Tageseinsatzstärke nicht mehr erreichten. Des Weiteren seien, wie der Stadtbrandinspektor betonte, Vereine wie die Feuerwehr in kleinen Dörfern wie Eschenau enorm wichtig für ein funktionierendes Gemeinschaftsleben.
Bender sagte allen Dank, die in Eschenau über Jahrzehnte ihre Zeit und ihre Gesundheit fürs Allgemeinwohl geopfert hätten. Er animierte die Bürger, weiter in den Einsatzabteilungen aktiv zu sein, da sich die Stadt Runkel gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten keine Berufsfeuerwehr leisten könne. Trotz des Sparzwangs werde die Stadt aber zusehen, dass ihre Feuerwehraktiven weiterhin mit modernem Material ausgestattet würden, um ihren immer mehr werdenden Aufgaben gerecht werden zu können. So habe der Magistrat letzte Woche beschlossen, für 15 000 Euro ein neues Boot anzuschaffen, um im Notfall an der Lahn schneller im Wasser zu sein, berichtete Bender.
Ortsvorsteher Martin Belz (CDU) wünschte sich, dass weitere Eschenauer in die Wehr gehen. «Wir wollen in 25 Jahren auch noch mit einer intakten Feuerwehr den hundertsten Geburtstag feiern», merkte er an. Waldemar Röth betonte als Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes, die Wehren müssten die erfolgreiche Jugendarbeit fortführen und auch stärker Frauen und ausländische Mitbürger ansprechen. Denn bundesweit sei der Mitgliederschwund der Einsatzabteilungen schon zum Problem geworden.
Wie Wehrführer Markus Laux erzählte, waren es 1934 im Gasthaus Albert Schmitt 35 junge Männer, die nach einer flammenden Rede des damaligen Kreisbrandmeisters Moser dazu bereit, waren, eine Freiwillige Feuerwehr in Eschenau zu gründen. Davor hatte es im Ort bereits eine Pflichtfeuerwehr gegeben. Anfangs musste dies neue Wehr unter Wilhelm Schupbach als erstem Ortsbrandmeister noch mit einer Druckspritze aus dem Jahr 1856 arbeiten. 1960 wurde dann eine Motorspritze angeschafft, 1976 ein Tragkraftspritzenfahrzeug. 1965 zog die Wehr in eine umgebaute Halle als heute noch genutztem Feuerwehrhaus um. Seit 2001 gibt es in Eschenau auch eine Jugendwehr.
Der Dorfjugend dankte der Wehrführer dafür, dass sie den Waldfestplatz renoviert und somit der Wehr ein gelungenes Jubiläumsfest beschert hatte. Dazu gehörte ebenso ein Frühschoppen gestern mit dem Schupbacher Blasorchester, ein Tanzabend mit der «Starlight Blues Band» sowie eine Discoparty am Freitag. rok
