Limburg. Sturm, Hochwasser und fast 100 Brände: Es war ein unglaublich arbeitsintensives Jahr für die Kernstadtwehr ...
Beeindruckende Bilanz: Mehr als 13 000 Stunden im Einsatz für die Sicherheit der Bevölkerung
VON ROBIN KLÖPPEL
Die Wünsche der Limburger Kernstadtwehr für die Zukunft sind eine neue Feuerwache sowie zwei Drehleitern und ein Tanklöschfahrzeug. Das erklärte Wehrführer Stephan Meurer in der Jahreshauptversammlung. Er berichtete, dass die Einsatzabteilung der Kernstadt derzeit aus 58 Männern und fünf Frauen bestehe. Die Limburger Kernstadtwehr war im vergangenen Jahr 369 Mal im Einsatz. 99 Brandeinsätze waren es, 114 Hilfeleistungen, 102 Fehlalarme und 54 Brandsicherheitsdienste. „Bei diesen Einsätzen wurden 34 Menschen gerettet“, sagte Meurer. Vier Menschen hätten leider nur noch tot geborgen werden können. Die Gesamteinsatzstunden hätten 6582 betragen. Mit allen anderen Aktivitäten zusammen waren die Einsatzkräfte 13 264 Stunden zum Schutze der Limburger Bevölkerung und des Landkreises unterwegs.
Meurer denkt: „Unserer Meinung nach ist dies eine sehr beeindruckende Zahl, insbesondere auch, da diese Leistung größtenteils ehrenamtlich und unentgeltlich erbracht wurde“.
Ein Jahr mit überdurchschnittlichem Einsatzaufkommen habe der Einsatzabteilung alles abverlangt. Gleich zu Beginn des Jahres 2018 seien die Einsatzkräfte durch Sturm und Hochwasser mehrfach gefordert worden. Ein größerer Carportbrand in Eschhofen sei mit Hilfe der örtlichen Kollegen noch glimpflich ausgegangen. Im April habe der Brand des Limburger Heimwerkerzentrums die Feuerwehrleute gleich drei Tage beschäftigt. Die Materialschlacht dort bei der Brandbekämpfung habe zu technischen Defekten an Fahrzeugen, unbrauchbar gewordener Einsatzkleidung und Ausrüstung geführt. Eine Unmenge an benutzten Atemschutzgeräten und Schläuchen habe die Feuerwehr Limburg und ihre Gerätewarte an ihre Grenzen gebracht.
Normaler Alltag
Bei der Stadt seien aber bereits die ersten Schritte zur Aufrüstung und Erneuerung der Ausstattung gegangen worden. Eine zusätzliche Gerätewartstelle sei vor kurzem ausgeschrieben worden. Der Rest des Jahres sei dann bis auf eine Fettexplosion in der Blücherstraße, die Flächenbrände im Sommer 2018 und dem Brand des Kindergartens „Zipfelmütze“ am Schafsberg normaler Alltag für die Feuerwehr Limburg gewesen. Was Meurer auch ansprach, ist, dass die Zahl der Türöffnungen, ob bei medizinischen Notfällen oder privaten Rauchwarnmelder, immer stärker zunehme. Offenbar vertrauten immer weniger Menschen in der heutigen Zeit für solche Notfälle Nachbarn einen Hausschlüssel an.
Antrag ans Land
Die Stadt möchte die Wehr bei der Neubeschaffung von zwei Drehleitern und eines Tanklöschfahrzeuges 16/25 unterstützen und hat entsprechende Förderanträge an das Hessische Innenministerium gestellt. Meurer betonte, dieses Jahr werde die Erstellung des Leistungsverzeichnisses und die Markterkundung viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Wehr möchte weiter mit den Limburger Mandatsträgern im engen Austausch bleiben. Denn Meurer machte klar, dass das weitere Wachstum der Kreisstadt und die zusätzliche Ansiedlung weiterer Unternehmen den Neubau einer Feuerwache in der Ste.-Foy-Straße aus Sicht der Wehr notwendig und sinnvoll machten.
In der Tauchergruppe seien derzeit 17 Kameraden im Einsatz. 28 Ausbildungseinheiten hätten auf dem Programm gestanden. Achtmal sei die Tauchergruppe 2018 alarmiert worden, in Limburg, im gesamten Kreis und am Herthasee. Meurer sagte, nach umfangreicher Ausbildung hätten im August drei neue Rettungstaucher den Dienst aufgenommen. Die Gefahrstoffgruppe besteht, wie Meurer berichtete, derzeit aus 34 Kameraden und einer Kameradin, die sich zudem noch im entsprechenden Zug des Landkreises engagierten.
In der Limburger Jugendwehr sind aktuell 15 Kinder, in der Kinderwehr zehn engagiert. 27 Gruppen mit an die 400 Personen wurden im vergangenen Jahr im Rahmen der Brandschutzfrüherziehung durch die Limburger Feuerwache geführt. Vorsitzender Thomas Meffert berichtete, dass der Förderverein viele Anschaffungen für die Einsatzabteilung habe tätigen könne. Hierzu zählten beispielsweise Handschuhe, Füßlinge und Handlampen für unsere Tauchergruppe sowie Einsatzmittel für die technische Hilfeleistung. Es konnte nach vielen Jahren das alte Magirus Zubringerlöschfahrzeug ZB 6 in das Vereinsvermögen aufgenommen werden. Dieses Fahrzeug ist laut Meffert eine echte Rarität und soll künftig auf Veranstaltungen ausgestellt werden. Weiterhin konnte für die Jugendfeuerwehr ein neues großes Mannschaftszelt beschafft werden, da das alte Zelt nicht mehr genug Platz für die Jugendlichen und ihre Betreuer bot.
Zum neuen 1. Schriftführer wurde Yannick Silbereisen gewählt, Eberhard Schenk bleibt im Vorstand Sprecher der Ehren- und Altersabteilung. Geehrt wurden Jürgen Hertzel mit der Hans-Arnold-Medaille für besondere Verdienste, Matthias Weis für 40-jährige Mitgliedschaft und Andreas Müller mit dem goldenen Feuerwehrfitnessabzeichen. Ehrenbrandinspektor Hans Arnold wurde mit einer Bandschnalle für seine Lebensleistung gewürdigt. In die Einsatzabteilung übernommen wurden Nikola Dimitrijevic und Sarah Hahn. Wolfgang Harbich wurde in die Alters- und Ehrenabteilung verabschiedet.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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