Limburg-Weilburg. Im ersten Teil des Interviews mit Kreisbrandinspektor Georg Hauch haben wir über den Katastrophenschutz im Kreis Limburg-Weilburg und Unwetter gesprochen. Mitarbeiter Tobias Ketter hat ihn zudem nach der Waldbrandgefahr gefragt, die zuletzt deutschlandweit und auch in der Region ein Thema war ...

Im benachbarten Hahnstätten und Umgebung hat es in der vergangenen Wochen immer wieder gebrannt. Es wird vermutet, dass ein Feuerteufel Wald- und Flächenbrände legt, wie hier bei Burgschwalbach - Foto: Christopher KahlBild: Im benachbarten Hahnstätten und Umgebung hat es in der vergangenen Wochen immer wieder gebrannt. Es wird vermutet, dass ein Feuerteufel Wald- und Flächenbrände legt, wie hier bei Burgschwalbach - Foto: Christopher Kahl

Kreisbrandinspektor Georg Hauch spricht von einer Zunahme der Gefahr

Herr Kreisbrandinspektor Georg Hauch, wie hoch ist die Waldbrandgefahr im Landkreis derzeit?

Zuletzt wurde die Waldbrandstufe A am 2. Juli ausgelöst. Durch die anhaltenden Regenfälle wurde sie am 11. Juli wieder aufgehoben. Derzeit ist die Waldbrandgefahr als gering einzustufen. Der Deutsche Wetterdienst stellt während der Waldbrandsaison (März bis Oktober) täglich aktualisierte Waldbrandgefahrenprognosen bereit. Unter Zugrundelegung dieser Prognosen und weiterer Faktoren, wie der Bodenfeuchte, dem bisherigen Witterungsverlauf und Brandgeschehen sowie Einschätzung der Großwetterlage wird vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Gefahrenfall eine der beiden hessischen Alarmstufen (A oder B) ausgelöst.

Hat die Waldbrandgefahr denn in den vergangenen Jahren zugenommen?

Gefühlt hat die Gefahr von Wald- und Vegetationsbränden tatsächlich seit der letztjährigen Trockenperiode zugenommen. In 2018 gab es zu Beginn der zweiten Junihälfte einen sprunghaften Anstieg an Vegetationsbränden. In diesem Jahr gab es in den Wintermonaten und auch im Frühjahr nur wenige Niederschläge. Durch die sommerlichen Temperaturen im April und die einhergehende Dürre der Altvegetation bestand schon recht früh eine erhöhte Waldbrandgefahr.

Gab es in den vergangenen Monaten Waldbrände im Kreis? Wenn ja, wo hat es gebrannt?

Im April kam es zu Bränden in den Kommunen Limburg, Mengerskirchen, Beselich und Weilburg. Nach einem ruhigen Mai mussten die Feuerwehren im Juni zu zehn Einsätzen und bis zum 11. Juli zu weiteren 24 Vegetationsbränden. Reine Waldbrände waren allerdings eher selten. Die Zwischenbilanz der Vegetationsbrände 2019: 46 Einsatzstellen, dazu 75 alarmierte Feuerwehren mit 657 tätig gewordenen Einsatzkräften.

Wie geht die Feuerwehr im Ernstfall vor?

Ist ein Waldbrand gemeldet, arbeiten die Freiwilligen Feuerwehren vor Ort in enger Kooperation mit den ebenfalls alarmierten Mitarbeitern der örtlichen Forstbehörden und den Revierförstern zusammen. Außerdem können im Ernstfall Großtanklöschfahrzeuge hinzugerufen werden. Auch Landwirte unterstützen die Brandbekämpfung oftmals durch den Transport von Löschwasser. Bei besonders schwierigen Einsätzen können über den Katastrophenschutz des Landes Hessen unter anderem Hubschrauber zur Brandbekämpfung angefordert werden.

Durch was entstehen Waldbrände hauptsächlich?

Als Hauptursache ist mit großer Wahrscheinlichkeit der sorglose Umgang mit offenen Feuerstellen zu nennen. Dies sowie achtlos weggeworfene Zigaretten sorgen für Funkenflug, der zu Bränden führen kann. Aber auch trockene Grasflächen unter Fahrzeugen können sich durch heiße Katalysatoren und Auspuffrohre entzünden. Erholungssuchenden kann ich daher nur zur Benutzung ausgewiesener Parkplätze beim Ausflug in die Natur raten.

Wie sollten sich Waldbesucher bei einem Brand verhalten?

Ein Brand oder Rauchentwicklungen sollten sofort über die Notrufnummer 112 gemeldet werden. Die Zufahrten zum Waldgebiet müssen freigehalten werden. Park- und Halteverbote sollten beachtet werden. Ein entstehendes Feuer kann versucht werden zu löschen, sofern für die Anwesenden keine Gefahr besteht.

Georg Hauch - Foto: KlöppelBild: Im benachbarten Hahnstätten und Umgebung hat es in der vergangenen Wochen immer wieder gebrannt. Es wird vermutet, dass ein Feuerteufel Wald- und Flächenbrände legt, wie hier bei Burgschwalbach - Foto: Christopher Kahl

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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