Hadamar. Gut 100 Feuerwehren sorgen im Landkreis Limburg-Weilburg für die Sicherheit der Bürger. Ihre Zahl ist zum Glück gleichgeblieben, sagen die Verantwortlichen des Kreisfeuerwehrverbands. Ihr Verbandstag bei der Jubiläumswehr in Hadamar stand auch im Zeichen einer neuen Stiftung, die Feuerwehrleuten in Not helfen soll. Dank einer überraschenden Geldspritze könnte es mit der Gründung sogar schneller gehen als erhofft ...

Ein feierlicher Moment: Die Feuerwehr Mengerskirchen übergab das Ehrenbanner des Kreisverbands an die Kameraden aus Hadamar - Foto: Robin KlöppelBild:  Ein feierlicher Moment: Die Feuerwehr Mengerskirchen übergab das Ehrenbanner des Kreisverbands an die Kameraden aus Hadamar - Foto: Robin Klöppel

Starkregen und Flächenbrände: Kreisfeuerwehrverband steht vor neuen Herausforderungen - Stiftung in Planung

VON ROBIN KLÖPPEL

Gleich fünf Aktive der Feuerwehren im Kreis Limburg-Weilburg haben beim Kreisverbandstag in der Stadthalle Hadamar Auszeichnungen des Deutschen Feuerwehrverbands erhalten. Die Fürstenstadt war aus Anlass des 150-jährigen Bestehens ihrer Wehr Gastgeber der Veranstaltung. Zudem wurde die Gründung einer Stiftung angekündigt, die nach dem ersten Kreisbrandinspektor des Landkreises, Ernst Joeres, benannt werden soll. Die Stiftung soll Feuerwehraktive unterstützen, die bei Einsätzen zu Schaden gekommen sind, ebenso wie deren Angehörige. Freudig Überraschung für den Verband: 20 000 Euro aus einem Strafverfahren gab es als Grundstock für die Stiftung vonseiten des Amtsgerichts Limburg. Da zur Gründung der Stiftung jedoch insgesamt 50 000 Euro gebraucht werden, rührte der Feuerwehrverband die Werbetrommel: Spenden seien hoch willkommen und vielleicht 100 bis 200 Euro von jeder heimischen Feuerwehr, sagte der Kreisverbandsvorsitzende Thomas Schmidt.

Leidiger Datenschutz

Ein eher leidiges Thema schnitt Schmidt im Anschluss an: Die neue Datenschutzgrundverordnung sei das größte Aufregerthema des letzten Jahres gewesen - auch bei den Feuerwehren. Der Verband habe einen Arbeitskreis gebildet, seine Aktiven sensibilisiert und Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten ergriffen.

Als Erfolg wertete es Schmidt, dass es dem Kreisverband auf Landesebene gelungen sei, eine Änderung des hessischen Feuerwehrrechtes zu verhindern. Der Plan, Stadt- und Gemeindebrandinspektoren künftig von den Kommunen benennen zu lassen, sei glücklicherweise nicht aufgegangen. Dem hatten sich laut Schmidt auch andere Feuerwehrkreisverbände entgegengestellt. Ihre Forderung: Kein Brandinspektor dürfe ernannt werden, ohne die Meinung der Feuerwehraktiven einzuholen. Der erreichte Kompromiss sehe nun vor, dass zwar die Kommune künftig das Erstvorschlagsrecht habe, die Ernennung aber von der Mehrheit der Aktiven einer Kommune bestätigt werden müsse.

Ehrung für Lebenswerk

Der heimische Kreisverband erarbeitete außerdem eine Mustersatzung für Kinder- und Jugendwehren, um den Nachwuchsabteilungen Rechtssicherheit zu geben. Zudem wurde eine Übersicht erstellt, welche Ehrungen für Aktive beantragt werden können. Um das Engagement Einzelner würdigen zu können, habe der Kreisverband eine Ehrenmedaille in Gold eingeführt, die an Feuerwehrkräfte für ihr Lebenswerk verliehen werden soll. Des Weiteren sollen Atemschutzgeräteträger ab fünf Jahren Dienst künftig mit einem Leistungsabzeichen erkennbar gemacht werden.

Kreisbrandmeister Ralph Schmidt verlas den Bericht von Georg Hauch. Der Kreisbrandinspektor zeigte sich zufrieden, dass die Zahl von 103 Feuerwehren im Landkreis, plus 96 Jugend- sowie 54 Kinderfeuerwehren, gehalten werden konnte. Vielleicht könnten es in Zukunft ja sogar noch ein paar mehr werden, so hoffe er. Denn eine Zusammenlegung von Einsatzabteilungen sei nicht unbedingt eine gute Lösung.

Die Einsatzzahlen des vergangenen Jahres verdeutlichen, wie wichtig die Arbeit der Brandschützer ist: 2018 waren fast 700 Einsätze mehr als im Jahr zuvor zu leisten. Insgesamt waren die Feuerwehren des Landkreises 2018 bei 855 Brandschutz- und 1432 Hilfeleistungen gefragt. Dabei konnten 164 Menschenleben gerettet werden. Für elf kam leider jede Hilfe zu spät. 490 Aktive aus der Region nahmen laut Hauch im vergangenen Jahr an Fortbildungen teil. Georg Hauch berichtete, dass die Einsätze immer anspruchsvoller werden. Eine neue Herausforderung etwa sei das Löschen brennender Elektroautos. Außerdem gebe es immer mehr Flächenbrände sowie auf bestimmte Gebiete konzentrierte Starkregengüsse.

Hohe Auszeichnungen

Herausragend bei den Auszeichnungen beim Kreisfeuerwehrverbandstag war die Ehrung für Jürgen Lang aus Kirberg, der das deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold erhielt. Sicherlich hochverdient, wenn jemand seit vielen Jahren Kreisbrandmeister, Kreisausbilder und Wehrführer seines Ortes ist. Silber erhielten die langjährigen Feuerwehrchefs aus Elz und Schupbach, Hilmar von Schenck und Uwe Schäfer. Bronze bekamen der Beselicher Gemeindebrandinspektor Marco Hofmann sowie der Mensfeldener Wehrführer Jörg Schumann. Für viele Jahre ehrenamtliche Führungstätigkeit bei der Feuerwehr Linter ging die Ehrenmedaille in Gold des Nassauischen Feuerwehrverbandes an Stephan Bruns. Das Ehrenzeichen in Silber des Kreisverbands ging für ihre Tätigkeit im Servicepoint Limburg-Weilburg an Maik Erbe, Jonas Horn sowie Sebastian Schmidt. rok

Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer, der Hadamarer Bürgermeister Michael Ruoff (v. l.) und Thomas Schmidt (5. v. l.) mit den geehrten Kameraden - Foto: Robin KlöppelBild: Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer, der Hadamarer Bürgermeister Michael Ruoff (v. l.) und Thomas Schmidt (5. v. l.) mit den geehrten Kameraden - Foto: Robin Klöppel

[Hier] in unserer Bildergalerie findet man weitere Fotos von dem Event.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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