Runkel-Ennerich. Die Diskussion um den Standort für ein neues Feuerwehrgerätehaus in Ennerich ist beendet. Das Stadtparlament hat auf Vorschlag des Bau- und Umweltausschusses einstimmig beschlossen, dass im Gewerbegebiet Oberau neu gebaut werden soll. Der Alternativstandort am Bürgerhaus wurde als ungeeignet befunden ...
Der Ennericher Ortsvorsteher und Stadtverordnete der Bürgerliste Claus Kandels dankte dem Bauausschuss dafür, dass er der Empfehlung des Ortsbeirats gefolgt sei. Kandels dankte außerdem dem Magistrat der Stadt Runkel für die schnelle Information, die er bis dahin "noch nie erlebt" habe. Kandels spielte damit auf den Wechsel im Bürgermeisterrat von Friedhelm Bender (SPD) zu Michel Kremer (parteilos) an.
Michel Kremer erklärte, dass die Stadtverwaltung bis zum Oktober die Antragsunterlagen fertigstellen werde, damit die Stadt für den Bau des Feuerwehrhauses einen Förderantrag beim Land stellen könne. "Wir hoffen, dass wir schnell in die Prioritätenliste kommen", sagte Kremer. "Die Chancen dafür stehen gut."
Vor der Parlamentsabstimmung hatte Hans-Karl Trog (SPD) über die Beratungen des Bau- und Umweltausschusses berichtet. Gegen den Standort Bürgerhaus Ennerich sprachen demnach eine ganze Reihe von Punkten. Die notwendige Verbreiterung der Straßenzufahrt hätte rund 70 000 Euro gekostet und wäre nicht realisierbar gewesen, weil die Grundstückseigentümer nicht verkaufsbereit seien. Die rückwärtige Zufahrt müsse verbreitert werden, was rund 135 000 Euro kosten würde. Ein zusätzlicher Parkplatz hätte für geschätzte 75 000 Euro gebaut werden müssen, um dem Wunsch des Ortsbeirats nach Ordnung im ruhenden Verkehr nachzukommen. Die Geländeanhebung für den Hochwasserschutz würde 30 000 Euro kosten, ein ebenfalls erforderlicher Bebauungsplan mit paralleler Änderung des Flächennutzungsplans weitere 10 000 bis 12 000 Euro.
Mit den Anwohnern wären Probleme zu erwarten, ein unmittelbarer Nachbar habe bereits mit Klage gedroht, berichtete Trog. Auch könnte die Gemeinde die infrage kommende Fläche für eine Erweiterung der benachbarten Kita benötigen. Schlussendlich habe Kreisbrandinspektor Georg Hauch den Standort wegen der Nähe zum Kindergarten, der Zufahrtsmöglichkeiten und der Hochwassergefahr als nicht geeignet betrachtet; weiterhin hätte das Risiko bestanden, dass der Landeszuschuss nicht gewährt wird, weil behördliche Vorgaben nicht eingehalten werden können.
Dagegen spricht fast alles für den Standort Oberau, wie Trog berichtete: Die An- und Abfahrt der Feuerwehrleute und die Gewährleistung des Winterdienstes seien wesentlich unproblematischer. Auch könne die Stadt Kosten refinanzieren, indem sie eine Teilfläche an die benachbarte Firma rescue-tec verkauft. Und schließlich gilt der in Aussicht gestellte Landeszuschuss am Standort Oberau als sicher.
Die Ennericher Feuerwehrleute sowie Stadtbrandinspektor Andreas Schuld hatten den Standort im Gewerbegebiet "Oberau" favorisiert. Dagegen hatte Bürgermeister Friedhelm Bender in der Stadtverordnetenversammlung Ende Juni noch einmal darauf hingewiesen, dass der Stadt Einnahmen von 180 000 Euro verloren gingen, weil sie das Grundstück dann nicht mehr verkaufen könne.goe
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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