

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Freiwillige Feuerwehr Weilburg feierte ihr 125-jähriges Bestehen
Von Manfred Horz
Sie gehen für uns durchs Feuer, konstatierte der Schirmherr, Bürgermeister Hans-Peter Schick, und nannte als eines der vielen Beispiele den Großbrand im Oktober 1972, bei dem die Schlossanlage und ein Teil der Altstadt drohte, in Schutt und Asche zu versinken.
Mit ihrem Festakt sei die Weilburger Feuerwehr an einen ihrer bedeutendsten Einsatzorte zurückgekehrt, an dem sie Geschichte geschrieben habe, so Schick. Die Geschichte des Brandschutzes in der barocken Residenz habe jedoch bereits zu Zeiten des Grafen Johann Ernst begonnen, als er 1685 mit seinem Freiheitsbrief klare Regelungen einer Wach- und Feuerlöschordnung für die Weilburger Bürger getroffen habe, aus der sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Pflichtfeuerwehr entwickelte, der acht Jahrzehnte später auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Wilhelm Weychardt die Gründung der freiwilligen Feuerwehr erfolgte.
Geschenk der Freunde aus Zevenaar
Unter den viele Gästen befanden sich auch Bürgermeister Jan de Ruiter und rund 50 Brandschützer mit ihrem Kommandanten Robert Polmann aus der niederländischen Partnerstadt Zevenaar, die anlässlich der 25-jährigen Partnerschaft der beiden Wehren angereist waren und als Geschenk die lebensgroße Nachbildung eines Brandschützers mit Strahlrohr mitgebracht hatten. Die Redner gingen auch auf das Verhältnis der Feuerwehr zur Bevölkerung ein. Von 204 Mitgliedern sind 58 aktiv in der Einsatzabteilung, 16 in der Jugendfeuerwehr und zehn in der Alters- und Ehrenabteilung. Es sei Aufgabe, alle Familien zur Mitwirkung in der Feuerwehrarbeit zu gewinnen, so der Schirmherr. Die Weilburger Feuerwehr leiste seit mehr als 35 Jahren eine vorbildliche Jugendarbeit.
Schick gratuliere auch namens der städtischen Gremien, des DRK Oberlahn, der Stadtwerke, der FMG und der Gemeinnützigen Wohnungsbau GmbH sowie weiterer wichtiger Institutionen. Die freiwillige Feuerwehr stehe bei der Bevölkerung hoch im Kurs, konstatierte Finanzminister Karlheinz Weimar (CDU). «Wenn es sie nicht gäbe, könnten wir den Laden gleich zumachen, denn was die Einsatzabteilungen leisten, ist vom Staat nicht zu bezahlen.» Mit ihren Aufgaben sei auch die notwendige technischen Ausrüstung gewachsen, über deren künftige Finanzierung nachgedacht werden müsse.
Die Qualität der Weilburger Feuerwehr sei für die Region unverzichtbar, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung (SPD), der ein silbernes Brandschutzehrenzeichen für Frank Morawetz für dessen 25-jährige aktive Tätigkeit mitgebracht hatte. Franz Josef Sehr gratulierte namens des Kreisfeuerwehrverbandes Limburg-Weilburg und des Nassauischen Feuerwehrverbandes, deren Ehrenteller er an Wehrführer Bocian überreichte. Kreisbrandinspektor Georg Hauch, der seine Wurzeln in der Weilburger Feuerwehr hat, erinnerte an die Zeit, in der die Weilburger Wehr aus den engen Verhältnissen in der Heuscheuer in den Stützpunkt in der Hainallee umziehen konnte. Stadtbrandinspektor Armin Heberling ehrte zusammen mit weiteren Vorstandsmitgliedern etliche treue Mitglieder, darunter Gerhard Nickel und Werner Timmer für 65-jährige und Peter Röcken für 50-jährige Mitgliedschaft. Der B-Trupp Waldhausen brachte sich mit einem Show-Tanz in die Gratulationscour ein, in der Vertreter der Polizei und etlicher befreundeter Vereine ihre Glückwünsche und Präsente überbrachten.
Großer Zapfenstreich
Schwerpunkte der weiteren Festtage waren der «Tag der offenen Tür» und der abendliche Sternmarsch des Musikkorps «Blau-Orange» Frickhofen, des Fanfarenzuges Weilburg sowie des eigenen Spielmannszuges und des Blasorchesters des Freiwilligen Feuerwehr Villmar zum Marktplatz, auf dem viele Besucher das Zeremoniell des «Großen Zapfenstreichs» erlebten und anschließend mit Musik zum Stützpunkt zogen, in dem bis in die späte Nacht gefeiert wurde sowie die Ausrichtung des Wettbewerbs «Jugendflamme», an dem rund 60 Jungen und Mädchen teilnahmen.
