Limburg-Weilburg. Nach zwei trockenen Sommern mit zahlreichen Flächen- und kleineren Waldbränden, Starkregen und Jahren mit wiederholten Sturmereignissen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese auch im Jahr 2020 eintreten werden ...
Bild: Thomas Schmidt - Foto: privat
LIMBURG-WEILBURG Verbandschef befürchtet nicht mehr, aber stärkere Unwetter
Durch den Klimawandel wird es wohl nicht mehr, sondern immer stärkere Unwetter und damit viel Arbeit für unsere Feuerwehren geben. Genau lässt sich dies natürlich nicht vorhersagen, aber wir Feuerwehren treffen Vorsorge, um vorbereitet zu sein. Gemeinsame Einsatzkonzepte, Ausbildung und eventuell auch Beschaffungen von Einsatzmitteln werden im nächsten Jahr fortgeführt werden.
Zunehmen werden auch die Einsätze im Zusammenhang mit der geringer werdenden Selbsthilfefähigkeit unserer Bevölkerung. Immer mehr Menschen leben alleine, werden älter und immobiler. Die Folge sind steigende Einsätze mit Notfalltüröffnungen oder zur Unterstützung des Rettungsdienstes bei einer patientenorientierten Rettung. So gesehen ist mit einer Fortsetzung der Trends und Entwicklungen der vergangenen Jahre zu rechnen.
Rahmenbedingungen weiter verbessern
Auch im Jahr 2020 werden wir Feuerwehren uns wieder jeden Tag aufs Neue beweisen müssen, um unser ehrenamtliches System auf Kurs zu halten. Wir werden nicht nachlassen dürfen, uns um unsere Mitglieder und jene, die es werden könnten, zu kümmern. Wir tun dies bereits heute in unseren Einsatzabteilungen und Jugend- und Kinderfeuerwehren. Oft gelingt es uns und wir können unsere Mitglieder halten oder neue hinzugewinnen. Manchmal scheitern wir aber an den Rahmenbedingungen. Für einige ist es nicht möglich, die drei großen F - Familie, Firma und Feuerwehr - unter einen Hut zu bringen, so dass sie uns nicht dauerhaft unterstützen können.
Hier können wir (auch) im neuen Jahr um Unterstützung und in unserem Umfeld für verbesserte Rahmenbedingungen werben. Feuerwehr im Ehrenamt soll möglichst frei sein von Bürokratie und Verwaltungstätigkeit sowie von allen Arbeiten außerhalb des Ausbildungs- und Einsatzdienstes. Dafür hoffen wir auf Unterstützung aus den Rathäusern. Wir hoffen auch weiterhin auf die Unterstützung der Unternehmen, in denen unsere Feuerwehranghörigen arbeiten. Nur wenn sie für den Ausbildungs- und Einsatzdienst freigestellt werden, wird unsere Region sicher bleiben.
Im neuen Jahr wird es aber auch etwas Neues geben: Der Kreisfeuerwehrverband wird eine rechtsfähige Stiftung für in Not geratenen heimische Feuerwehrangehörige und deren Angehörige gründen. Ein Großteil des Stiftungskapitals steht dank der Solidarität unserer Feuerwehrvereine und anderweitiger Stifter schon bereit. Es braucht jedoch insgesamt mindestens 50 000 Euro, um diese Stiftung als rechtsfähig anerkannt zu bekommen, so dass wir um weitere Unterstützung werben. Wer an diesem in unserer regionalen Feuerwehrgeschichte bislang einmaligen Ereignis, der Gründung der Ernst-Joeres-Feuerwehr-Stiftung Limburg-Weilburg teilhaben und Gründungstifter, Stifter oder Spender werden möchte, möge sich gerne bei uns melden.
2020 wird aber auch ein Jahr der Innovationen werden. Wir hoffen jedenfalls, solche auf der im Juni stattfinden "Interschutz" sehen zu können. Diese weltgrößte Feuerwehrmesse wird sicher auch viele Feuerwehranghörige unseres Landkreises nach Hannover locken.
Zu wünschen bleibt abschließend, dass die vielen Angehörigen unserer Feuerwehren auch im kommenden Jahr immer wieder gesund von ihren Einsätzen und Veranstaltungen nach Hause kommen. Dass ihnen Großbrände wie dem jüngsten in Mengerskirchen mit zwei toten Kindern erspart bleiben und sie keinen Schaden an Körper und Seele nehmen.
Das Jahr 2019 hatte aber auch viele schöne Feuerwehrmomente. Ein tolles Kreisjugendfeuerwehrzeltlager, ein Kreisfeuerwehrmusikfest, einen Kinderfeuerwehrtag, ein tolles Jubiläum zum 150-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Hadamar, zahlreiche Einsätze, in denen Menschen gerettet werden konnten, und vieles mehr. Schön wäre es, wenn wir diese auch das kommende Jahr wieder erleben dürfen. red
Die Bilanz des Jahres 2019
Erste Auswertungen der Jahresstatistik 2019 im Bereich Brandschutz lassen darauf schließen, dass die rund 2700 ehrenamtlich tätigen Angehörigen aus den 103 freiwilligen Feuerwehren im Landkreis bei über 2300 Einsätzen im Bereich Brandschutz und der Allgemeinen Technischen Hilfe tätig werden mussten. Im Vergleich zum Jahr 2018 sind dies glücklicherweise rund 450 Einsätze weniger, jedoch ist die Anzahl an Menschenrettungen aus akuten Notlagen von 162 in 2018 auf 179 Personen in 2019 angestiegen.
Wie im bundesweiten Trend sind auch im Kreis Limburg-Weilburg zunehmende Einsatzzahlen im Rettungsdienst zu verzeichnen. Mit einer Steigerung von gut 1500 Einsätzen gab es 2019 rund 18 400 Alarmierungen für den Rettungsdienst, davon 4650 vom Notarzt begleitet. Entsprechend mehr hatten auch die Mitarbeiter der Zentralen Leitstelle mit 105 700 Anrufen zu bewältigen.
Landrat Michael Köberle (CDU) und Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer (SPD) sind stolz darauf, gut aufgestellte wie auch motivierte Ehren- und Hauptamtliche Mitstreiter im Bereich der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr im Landkreis Limburg-Weilburg zu wissen. "Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus den Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, von Notfallseelsorge, Deutschem Roten Kreuz und dem Malteser Hilfsdienst wie auch der hauptamtlichen Mitarbeiter im Rettungsdienst und von der Zentralen Leitstelle sahen sich 2019 einem anspruchsvollen Einsatzaufkommen gegenüber", sagt Sauer.red
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Interesse am Mitmachen bei der Freiwilligen Feuerwehr?
Das kann bei uns JEDER, zumindest als Unterstützer im Feuerwehrverein und wer geistig und körperlich in der Lage und Willens ist, kann auch aktiv in einer Kinder- oder Jugendfeuerwehr, in einer Einsatzabteilung oder bei der Feuerwehrmusik mitmachen!
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