Limburg. Irgendwann kamen die Taucher der Freiwilligen Feuerwehr Limburg auf die Idee, sich spontan am Neujahrstag zum gemeinsamen Schwimmen auf der Lahn zu treffen ...
Bild: Die Fackeln der Taucherformationergaben an Neujahr ein schönes Bild - Foto: Klöppel
LIMBURG Zum 21. Mal schwimmen sie zweieinhalb Kilometer durch die Lahn
Das machte allen Beteiligten soviel Spaß, dass es fortan wiederholt und zur öffentlichen Veranstaltung wurde. Diese fand am Neujahrstag nun schon zum 21. Mal statt, am frühen Mittwochabend vor mehreren Hundert Zuschauern.
Diesmal waren in Dietkirchen am späten Nachmittag 15 Taucher in die Lahn gegangen, acht von der Feuerwehr Limburg, die anderen von den Ortsgruppen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Diez, Elz, Brechen/Runkel/Villmar sowie Bad Camberg. Bei sechs Grad Kälte in der Lahn bräuchten die Taucher Neoprenanzüge, weil sie sonst auskühlten, erklärt der Leiter der Limburger Feuerwehr-Tauchergruppe, Peter Bär.
Sie suchen Vermisste und Gegenstände
Eineinhalb Stunden benötigten die Taucher, um die zweieinhalb Kilometer von Eschhofen bis zur Bootsanlegestelle am Limburger Club für Wassersport zurückzulegen. Die Taucher schwammen die Strecke auf dem Rücken und bewegten sich durch ihre Flossen fort. Unter der Autobahnbrücke zündeten sie dann ihre Fackeln an, um mit den Lichtern in Limburg in schöner Formation anzukommen. Dort wurden sie von vielen Menschen, die sich mit Glühwein, Würstchen, Waffeln, Musik und Gesprächen die Zeit vertrieben hatten, sehnsüchtig erwartet.
Peter Bär berichtete, dass derzeit 17 Aktive zur Tauchergruppe der Limburger Wehr gehören. 1986 sei bei der Feuerwehr erstmalig eine Tauchergruppe ins Leben gerufen worden. Zwischenzeitlich sei diese ein wenig eingeschlafen. Doch 1999 sei die Gruppe reaktiviert worden und leiste bis heute einen wichtigen Dienst. So seien die Limburger Taucher allein im vergangenen Jahr zehn Mal alarmiert worden.
In der Lahn nach vermissten Personen oder Gegenständen zu suchen, sei, wie Bär weiß, nicht einfach. "Wenn du Glück hast, hast du unter Wasser einen Meter Sicht, wenn du Pech hast, gar keine", sagt er. Dann müssen die Taucher Ketten bilden, um den Grund gründlich abtasten zu können.
Wie der Gruppenleiter weiter erklärt, seien die Taucher nicht nur für die Lahn zuständig, sondern für alle Gewässer im Landkreis. Manchmal werden sie auch darüber hinaus angefordert, wenn Not am Mann ist. So zum Beispiel vergangenes Jahr am Herthasee bei Holzappel im Rhein-Lahn-Kreis. Dort wurde eine Schwimmerin vermisst. Leider konnte sie nach intensiver Suche nur noch tot gefunden werden.
Es kommt aber auch vor, dass die Taucher Gegenstände wie einen Motorroller aus der Lahn bergen sollen. Manchmal komme in der Lahn, wie Bär berichtet, sogar Diebesgut zum Vorschein.
Wenn die Taucher freilich Sprengsätze aus dem Zweiten Weltkrieg erkennen, dann dürfen sie diese natürlich nicht bergen, sondern müssen den Kampfmittelräumdienst verständigen.
Außerhalb des Dienstes bei der Wehr tauche er auch privat gerne. "Ich liebe es, im Wasser zu sein", sagt Bär. Was er bei der Wehr gelernt habe, könne er beispielsweise auch für Tauchgänge im Urlaub nutzen.
Prinzipiell kann jeder gesunde Erwachsene bei der Feuerwehr Limburg Rettungstaucher werden. Allerdings müssen Interessenten einiges dafür tun, um die Erlaubnis zu bekommen. Man muss Aktiver in der Feuerwehr sein, also den Grund- und zusätzlich den Atemschutzgeräteträgerlehrgang absolviert haben.
Zudem muss jeder das DLRG-Abzeichen in Silber bestehen. Hinzu komme, so Bär, noch ein Taucherlehrgang, der alle zwei bis drei Jahre je nach Bedarf in Limburg angeboten werde. Er läuft über zwei Jahre und ist unter anderem mit 50 Stunden Tauchtraining neben der Theorie verbunden.
Robin Klöppel
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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