

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Große Feuerwehrübung im Niedertiefenbacher Forst
Einerseits war er sehr zufrieden, dass 120 Kameraden zügig am Einsatzort ankamen und das Hauptziel, Löschen des Brandes, ordnungsgemäß erledigten. Allerdings musste er auch erkennen, dass die Abschnittsbildung nicht funktionierte, wie er sich das gewünscht hätte.
So gab es nach Heeps Aussagen gerade beim Aufbau der Löschwasserversorgung zu einigen Verzögerungen. Andreas Heep möchte die «engagierte Leistungen der Aktiven auf keinen Fall schlechtreden». Er sagte aber auch, dass man gesehen habe, dass man eine solche Übung eigentlich auf fünf Stunden ausdehnen müsste, um perfekte Harmonie zu erreichen. Doch das machten anderweitig berufstätige Ehrenamtler kaum mit, weiß Heep. Kreisbrandinspektor Georg Hauch sah die ganze Sache trotzdem positiv und betonte, das Wichtigste sei mit dem Löschen des Feuers eindeutig erreicht gewesen.
Der Weilburger Forstamtsleiter Werner Wernecke betonte, dass in solch großer Besetzung auch nur alle fünf Jahre ein Waldbrand simuliert werde. Meistens komme es in seinem Bereich nur zu wenigen kleinen echten Bränden, jedoch nehme die Gefahr zu, wenn es wie die letzten Jahre viele trockene Sommer gebe. Für die Feuerwehrleute sei es entscheidend für den Ernstfall, vorher die Wege im Wald kennenzulernen, wie sie die Wege frei schneiden und von verschiedenen Richtungen den Einsatzort mit Fahrzeugen und zu Fuß erreichen könnten. Im Notfall würden Einweiser aus seinen Revieren zur Verfügung stehen, damit keine Zeit verloren gehe, berichtete Wernecke.
Weitere Einsatzkräfte mussten alarmiert werden
Gegen 19 Uhr waren am Freitag die Einsatzkräfte aller vier Beselicher Wehren alarmiert worden. Ein Führungsteam hatte im Vorfeld gemeinsam mit Revierförster Hubertus Ruttmann die Großübung ausgearbeitet und vorbereitet. In der angenommenen Lage breitete sich der Waldbrand schnell aus. So wurden weitere Einsatzkräfte aus Merenberg, Weilburg, Runkel, Dehrn, Hadamar und Limburg mit ihren wasserführenden Fahrzeugen dazu alarmiert. Innerhalb von 20 Minuten konnten somit insgesamt 23 500 Liter Löschwasser in den Waldbereich zur Brandbekämpfung gebracht werden.
Gleichzeitig wurden durch die Wehren Weilburg und Merenberg mobile Löschwasserbehälter aufgebaut. Diese wurden dann in einem Pendelverkehr von Schupbach und Niedertiefenbach aus durch die waserführenden Fahrzeuge mit Wasser versorgt. Im Vorfeld, kurz nach der Alarmierung, hatte die Wehr Beselich mit umfassenden Erstmaßnahmen und einem Löschangriff von drei Seiten begonnen, den angenommenen Brand zu bekämpfen. Dabei sorgten die Forstwirte durch das Abbrennen von Altholz und Astwerk für ein realistisches Einsatzbild. Vom Ortsbereich Niedertiefenbach aus legte die örtliche Wehr zusätzliche eine Schlauchleitung für einen frontalen Angriff, gleichzeitig wurde durch die Wehr Beselich der rund 110 Meter vom Straßenrand im Wald liegende Niedertiefenbacher Ton als Wasserentnahmestelle genutzt und über eine Schlauchleitung das Löschwasser an die Einsatzstellen gefördert.
Gemeindebrandinspektor Heep übernahm die Einsatzleitung, wurde dabei von einer Technischen Einsatzleitung unterstützt. Auch diese notwendige Führungs- und Koordinationsarbeit in einem Führungsstab mit klar definierten Aufgaben wurde neben dem sehr aufwendigen Kommunikations- und Funkverkehr geübt. Denn immerhin nahmen an der Übung mit drei großen Einsatzabschnitten im Waldgebiet 26 Feuerwehrfahrzeuge teil. Unter Leitung des Försters mussten die Beselicher Motorsägenführer Schneidearbeiten nach Anweisungen ausführen, um den möglichen Verlauf eines angenommenen Waldbrandes zu verhindern. Die Kameraden aus Limburg und Weilburg leuchteten zu später Stunde das Übungszsenario mit Flutlichtfahrzeugen aus. rok

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