Elz. Als der Inhaber der Zimmerei Eugen Reichwein, Peter Reichwein, am Mittwochabend einen Blick aus seinem Fenster in Richtung seines Betriebes warf, sah er Rauch aufsteigen. Ein untrügliches Zeichen für ihn, dass etwas nicht stimmt ...

Auch Drehleitern aus Elz und Limburg waren im Einsatz, um den Flammen in der Zimmerei Herr zu werden. fotos: klaus-Dieter HäringBild: Auch Drehleitern aus Elz und Limburg waren im Einsatz, um den Flammen in der Zimmerei Herr zu werden. fotos: klaus-Dieter Häring

ELZ - Ursache für das Feuer noch unklar - Betrieb soll schon in den nächsten Tagen weiterlaufen

Sofort alarmierte er die Elzer Feuerwehr. Die war dann auch gegen 21.30 Uhr schnell an der Einsatzstelle an der B 8 in der Nähe der Autobahnunterführung. Da stand zwar bereits ein Spänesilo in Flammen, der sich in der Nähe eines Transformators befindet, das ganze Ausmaß des Großbrandes war aber noch nicht abzusehen. Bei diesem wurde zwar glücklicherweise nur ein Feuerwehrmann, der umknickte verletzt, den Schaden schätzt die Polizei aber auf mindestens 1,5 Millionen Euro. Zur Brandursache konnte die Polizei gestern noch keine Auskunft geben. Spezialisten der Limburger Kriminalpolizei wie auch des Hessischen Landeskriminalamtes sind mit der Suche beschäftigt.

120 Feuerwehrleute im Einsatz

Die Elzer Feuerwehrleute alarmierten bei ihrem Eintreffen sofort die Einsatzkräfte aus Limburg, Staffel, Linter, Offheim, Lindenholzhausen und Hadamar nach. Insgesamt waren 120 Brandbekämpfer im Einsatz, um das Feuer, das sich schnell über das Firmengelände ausbreitete, zu löschen. Nach Angaben von Peter Reichwein wurde eine von zwei Produktionsstätten mit dem kompletten Sägewerk und der CNC-Anlage zerstört. Auch 1100 Festmeter Fichtenholz auf dem weitläufigen Gelände standen schnell in Flammen und werden auch noch in den nächsten Tagen durch kontrolliertes Abbrennen für Arbeit bei der Feuerwehr sorgen.

Der Elzer Gemeindebrandinspektor Hilmar von Schenck sah die Hauptaufgabe der Einsatzkräfte darin, Gefahr abzuwenden und das Feuer nicht auf weitere Objekte übergreifen zu lassen. Dies gelang und direkt angrenzende Wohn- und Geschäftshäuser wie auch eine benachbarte Tankstelle gerieten nicht in Gefahr. Auch die auf dem Gelände befindliche große Trafostation konnte gerettet werden.

Das Feuer wurde von verschiedenen Stellen aus bekämpft. Im Einsatz waren drei Drehleitern und auch vom Bahngelände aus wurde gelöscht. Dort wurden zudem mit Kettensägen Schneisen in die großen Hecken geschlagen, um mit Schläuchen, die über die Gleise verlegt wurden, Wasser heranzuschaffen. Teilweise war die Wasserversorgung allerdings unterbrochen, "da wir hier an der normalen Hausleitung sind", so Hilmar von Schenck. Daher wurden wasserführende Fahrzeuge aus den Limburger Stadtteilen aufgebaut. Zudem wurde das Limburger Wassernetz genutzt.

Bahnstrecke und Straße gesperrt

Die Löscharbeiten sorgten auch für Verkehrsprobleme. So war nicht nur die B 8 zeitweise gesperrt. Auch Regionalbahnen der Linien RB 29 und RB 90 auf der Westerwaldstrecke fielen aus.

"Das ist ja Wahnsinn", sagte der Elzer Bürgermeister Horst Kaiser CDU), der sich wie sein Limburger Amtskollege Dr. Marius Hahn (SPD) ein Bild von der Lage machen wollte. Kaiser erinnerte sich an ein ähnliches Feuer an gleicher Stelle, das vor 25 Jahren wütete.

Für die acht Mitarbeiter des Betriebes geht aber die Produktion weiter, wenn auch zunächst eingeschränkt. Wie Peter Reichwein berichtete, gibt es eine zweite Produktionsabteilung, die die Arbeit aufnehmen wird, wenn der Trafo, der für die Löscharbeiten abgestellt und in Mitleidenschaft gezogen wurde, wieder arbeitet. "Unsere Kunden wissen das", sagte Reichwein. Auch müsse Holz gekauft werden, "um die Lücken zu schließen". Klaus-Dieter Häring

Ein Streifenwagen gegen Gaffer

Bei der Limburger Polizei gingen während der Löscharbeiten Hinweise ein, dass auf der Autobahnbrücke über die Bundesstraße 8, zwischen Staffel und Elz, Gaffer angehalten hätten, um von dort Fotos zu machen. Zweimal wurden diese Hinweise von der Wiesbadener Autobahnpolizei überprüft, dabei jedoch keine Personen oder Fahrzeuge angetroffen. Um weitere Gefahren zu verhindern, postierte sich eine Streifenwagenbesatzung auf der Brücke, so dass weitere Vorfälle dieser Art verhindert wurden. Zudem behinderten Gaffer den Verkehr auf der B 8. red

Die 1700 Festmeter Fichtenholz sollen kontrolliert abbrennen. fotos: klaus-Dieter HäringBild: Die 1700 Festmeter Fichtenholz sollen kontrolliert abbrennen. fotos: klaus-Dieter Häring

Ein Blick von oben gestern Morgen: Das Spänesilo der Zimmerei ist eingestürzt. fotos: klaus-Dieter HäringBild: Ein Blick von oben gestern Morgen: Das Spänesilo der Zimmerei ist eingestürzt. fotos: klaus-Dieter Häring

Noch während der Löscharbeiten wurde versucht, verschiedene Objekte zu retten. fotos: klaus-Dieter HäringBild: Noch während der Löscharbeiten wurde versucht, verschiedene Objekte zu retten. fotos: klaus-Dieter Häring

Auch von der Seite des Bahndamms bekämpften die Feuerwehrleute die Flammen. fotos: klaus-Dieter HäringBild: Auch von der Seite des Bahndamms bekämpften die Feuerwehrleute die Flammen. fotos: klaus-Dieter Häring

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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