Selters-Eisenbach. Mehr Weitblick hinsichtlich der zukünftigen Gestaltung der gemeindlichen Investitionen wünschen sich die Freien Wähler Selters (FWS) ...
Bild: Evelyn Schütz (FWG)FOTO: PRIVAT
SELTERS - Freie Wähler fordern mehr Weitsicht - Demografische Entwicklung nicht außer Acht lassen
"Einfach drauf los für einzelne Maßnahmen und einzelne Jahre ist nicht mehr zeitgemäß in einer Zeit, die einem ständigen Wandel unterliegt", führt die Fraktionsvorsitzende Evelyn Schütz aus. Unabhängig von der derzeitigen Pandemie müsse allen klar sein, dass "immer weiter, immer höher, immer mehr" nicht mehr machbar sei. "Realistisch in die Zukunft denken geht anders". Bodenständiger und auf längere Sicht müsse geplant werden.
Weitsicht hätten sich die FWS bei den Beratungen zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Eisenbach gewünscht. Gerade bei diesem Thema habe es laut Schütz eine längere Vorgeschichte gegeben. Gewundert habe sie sich über die Äußerungen so mancher Vertreter im Gemeindeparlament. Nehme man diese ernst, so scheine die Gewährleistung des Brandschutzes in Eisenbach hochgradig abhängig vom Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses zu sein, nicht aber von der wichtigen Aufgabe der freiwilligen Feuerwehrleute und der bestehenden Ausrüstung.
"Fortsetzung der Fehler"
Bereits seit Juni 2016 habe sich das Gemeindeparlament mit dem Thema "Feuerwehrgerätehaus Eisenbach" beschäftigt. Dieses sei vor etwa zehn Jahren mit viel Aufwand für rund 250 000 Euro saniert worden. Nur kurze Zeit später habe man festgestellt, dass die Maßnahmen den gesetzlichen Ansprüchen nicht mehr genügen. Auch der Ankauf eines weiteren Gebäudes zum Zwecke der Erweiterung habe keine Verbesserung gebracht. "Hier wurde im Vorfeld nicht sauber analysiert und Fehlinvestitionen wurden auf die Spitze getrieben", kritisiert Schütz.
Der jetzt geplante Neubau ist nach Meinung der FWS die richtige Entscheidung, die aber schon früher hätte getroffen werden können. "Allerdings ist die Standortempfehlung Ortsausgang von Eisenbach an der K 511 in Richtung Haintchen nach unserer Auffassung falsch und bedeutet eine Fortsetzung der Fehler aus der Vergangenheit", so Schütz. Dieser Standort sei für die Baumaßnahme aufgrund der Hanglage des Geländes mit erheblichen Mehrkosten verbunden, vermuten die FWS.
Unstrittig sei, dass die Feuerwehr Eisenbach ein neues Domizil brauche. Bei einer Investitionssumme von geschätzten 2,1 Millionen Euro für das neue Gebäude müsse man aber in die Zukunft denken. Ein neues Feuerwehrgerätehaus habe eine Bestandszeit von mindestens 50 Jahren und könne nicht rein materiell betrachtet werden. Die demographische Entwicklung der Ortsteile Niederselters und insbesondere Eisenbach habe man bei der jetzt getroffenen Entscheidung völlig außer Betracht gelassen. Auch dem gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenwachsen der einzelnen Ortsteile dürfe nichts entgegenstehen. Diesem positiven Entwicklungsprozess sollte unbedingt auch der Standort des neuen Feuerwehrgerätehauses entsprechen.
Zwischen Eisenbach und Niederselters
Ein idealer Standort wäre nach Einschätzung der FWS an der Gemarkungsgrenze zwischen Eisenbach und Niederselters auf Höhe des Neubaugebietes Eisenbach und der Mittelpunktschule Goldener Grund: eine Alternative, die seitens der FWS aufgezeigt worden sei und für die Gemeinde kostengünstiger zu finanzieren wäre. Bei ausreichender Grundstücksfläche und einer Planung mit Erweiterungsmöglichkeiten des Bauwerks sei das ein zentraler Standort, der bei Bedarf zukunftsweisend für beide Ortsteile die Versorgung hätte sichern können. "Nach wie vor sind wir der Auffassung, dass der gewählte Standort nicht richtig ist", führt Schütz aus.
Auch die Meinung der Genossen
Einzig gegen den gewählten Standort hätte die FWS ihre Zustimmung verweigert, nicht für das Bauwerk an sich. Diese Auffassung würden im Übrigen die Vertreter der SPD teilen. Schütz macht deutlich, dass die FWS die demokratische Entscheidung im Gemeindeparlament akzeptiere, allerdings könne diese im Interesse aller Bürger von Selters nur schwer nachvollzogen werden.
andreas E. müller
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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