Limburg-Weilburg. Die ehrenamtlichen Brandschützer sowie Rettungsdienste im heimischen Kreis leisten nach wie vor hervorragende Arbeit ...

Einen mehrtägigen Großeinsatz der Feuerwehr erforderte im vergangenen Juni der Brand im Diezer Recyclingbetrieb Uriel. foto: Klaus-Dieter Häring Bild: Einen mehrtägigen Großeinsatz der Feuerwehr erforderte im vergangenen Juni der Brand im Diezer Recyclingbetrieb Uriel. foto: Klaus-Dieter Häring

NASSAUER LAND - Kreisbeigeordneter und Kreisbrandinspektor zuversichtlich - Reaktion nach Datenlage

Die 2800 freiwilligen Brandschützer in der Region Limburg-Weilburg aus 103 Wehren rückten im letzten Jahr 1800 Mal aus. 134 Personen wurden von ihnen dabei aus akuten Notlagen gerettet. Wie im bundesweiten Trend sind auch im Landkreis Limburg-Weilburg zunehmende Einsatzzahlen im Bereich des Rettungsdienstes zu verzeichnen. Rund 18 900 Mal wurden Rettungswagen angefordert, von denen 5500 von einem Notarzt begleiten wurden. Entsprechend mehr hatten auch die Mitarbeiter der Zentralen Leitstelle mit 111 700 Anrufen zu bewältigen.

Warum das so ist, das erklärte der zuständige Kreisdezernent Jörg Sauer (SPD) im Gespräch mit dieser Zeitung: "Die Steigerung ist unter anderem auf die demografische Entwicklung in der Bevölkerung zurückzuführen, aber auch auf die bessere ärztliche Versorgung in den Nachtstunden, an den Wochenenden und an den Feiertagen. Hier kommt es vermehrt zu Krankenfahrten und Rettungseinsätzen." Sauer berichtet, die heimischen Krankenhäuser würden aktuell in Pandemiezeiten den Überlauf ihrer Notambulanzen beklagen würden. Sauer verspricht: "Bei einer gleichbleibenden oder steigenden Anzahl an Einsätzen wird eine Vorhalteerhöhung notwendig und dann auch umgesetzt."

Acht Rettungswachen, drei Notarztstandorte

Jörg Sauer (SPD) - FOTO: PRIVATAllerdings reicht die aktuelle Versorgung offenbar aus, denn nach drei Monaten konnte ein extra für die Corona-Phase zusätzlich in Beselich eröffneter Standort für eine Rettungswache wieder geschlossen werden. Derzeit gibt es im Kreis acht Rettungswachen, die vom Deutschen Roten Kreuz Limburg und Oberlahn sowie dem Malteser Hilfsdienst betrieben werden, sowie drei Notarztstandorte. Um beurteilen zu können, ob eine Verbesserung des Angebots notwendig sei, müsse man auf valide Daten zurückgreifen, um dann die richtigen Maßnahmen treffen zu können, erläutert Sauer. Diese Betrachtung finde ständig statt. Der Landkreis reagiere zeitnah auf steigende Zahlen. Die Werte der Kreismitteilung von Neujahr seien aber, so Sauer, nur eine erste Aussage, ermittelt aus Grunddaten. Die Auswertung valider Daten finde auch aufgrund der momentanen Lage erst zu einem späteren Zeitpunkt statt. Folglich könne dezidiert zu den aktuellen Entwicklungen erst später etwas gesagt werden.

Können auch die Bürger dazu beitragen, das vorhandene System nicht zu überfordern? Jörg Sauer sagt, die Bürger sollten sich bemühen, alles für ihre Gesundheit zu tun. Oft wäre der frühzeitige Besuch des Hausarztes anzuraten. Denn das sei deutlich besser, als trotz Beschwerden oder einer Erkrankung zu warten und sich dann als Notfall in die Klinik einliefern zu lassen.

Bild: Jörg Sauer (SPD) - FOTO: PRIVAT

Die Schulung der Einsatzkräfte hält Sauer für ausreichend. Die Mitarbeiter der Wehren und Rettungsdienste würden umfassend und ständig geschult. Dabei handele es sich, wie Sauer berichtet, um einen Teil jährlich wiederkehrender verpflichtender Schulungen unter anderem auch im Bereich der Qualitätsverbesserung, welche zudem mit Prüfungen verbunden seien. Die Ausstattung von Feuerwehr und Rettungsdienst unterliege zur Vereinheitlichung einer DIN- oder auch EU-Norm, welche im gesamten Wirkungsbereich gelte. Die Normen würden regelmäßig an Neuerungen oder auch Bedürfnisse der Anwender angepasst, so Sauer. Aufgrund der hohen Investitionskosten für beispielsweise Fahrzeuge würden die verständlicherweise erst bei Erreichen der Unwirtschaftlichkeit ausgetauscht.

Bei den Wehren liege dies zudem in dem Zuständigkeitsbereich der Kommunen. Die Kosten müssten, wie Sauer betont, letztendlich bei den öffentlich rechtlichen Feuerwehren von den Steuerzahlern und im Bereich des Rettungsdienstes von den Beitragszahlern der Krankenkassen aufgebracht werden. Die für das kommende Jahr kreisweit anstehenden Investitionskosten könnten nur schwer beziffert werden, da es zum Teil eben kommunale Entscheidungen seien und es in diesem Bereich insgesamt um ein sehr breites Tätigkeitsfeld gehe, wie der Erste Kreisbeigeordnete erklärte.

Feuerwehrfahrzeuge sollen 25 Jahre halten

Georg Hauch - FOTO: PRIVATFür den Feuerwehrbereich erklärt Kreisbrandinspektor Georg Hauch, dass die kommenden Jahre im Kreis noch einiges zu investieren sei. Alleine im letzten Jahr seien in den Kreis an Landesfördermitteln für Fahrzeuge und Feuerwehrhäuser 1,6 Millionen Euro geflossen, was 30 Prozent der gesamten Investitionssumme ausmache. Feuerwehrfahrzeuge sollten als Nutzfahrzeuge 25 Jahre halten. In Region sei die Belastung der Feuerwehrfahrzeuge in der Regel deutlich niedriger als beispielsweise bei der Frankfurter Berufsfeuerwehr. Vor Ablauf dieser Zeit gebe es ohne triftige Gründe keine neuen Fördermittel für eine Ersatzbeschaffung. In viele Feuerwehrhäuser müsse investiert werden, da sich Richtlinien geändert hätten und Fahrzeuge größer geworden seien. Was Investitionen angehe, laufe das Geschäft aber trotz Corona ganz normal weiter, sagt Hauch.

Ein Problem sei indes, dass er durch die Einschränkungen im letzten Jahr nur 70 statt wie üblich 360 Feuerwehrkameraden aus der Region zu Lehrgängen habe schicken können. Auch die Atemschutzübungsstrecke in Limburg sei derzeit zu. Gerade arbeite der Verband, so Hauch, an neuen Wegen, wie die Lehrgänge künftig teilweise online durchgezogen werden könnten. Noch sieht Hauch aber durch die Corona-Zeit die Wehren in ihrer Leistungsfähigkeit nicht eingeschränkt. An der einen oder anderen Stelle hätten heimische Kräfte vorübergehend in Quarantäne geschickt werden müssen. Doch die Einsätze liefen kreisweit normal weiter, und er ziehe den Hut vor denjenigen, die trotz erschwerter Bedingungen weiterhin bereit seien, ehrenamtlich Menschenleben zu retten.

Bild: Georg Hauch - FOTO: PRIVAT

robin klöppel

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

 


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