Limburg-Weilburg. Die Kommunen Bad Camberg, Brechen, Hünfelden, Selters und Weilrod wollen ein Konzept für den Aufbau eines gemeinsamen Dienstleistungszentrums für die Feuerwehren erstellen ...
Bild: Frank Groos (von links), Jens-Peter Vogel, Götz Esser, Bernd Hartmann und Silvia Scheu-Menzer unterzeichnen die Absichtserklärung für die Errichtung des Feuerwehr-Dienstleistungszentrums. Die Stadt- und Gemeindebrandinspektoren (hintere Reihe von links) Michael Gläser (Brechen), Alexander Rembser (Bad Camberg), Stefan Jochetz (Weilrod), Mario Bauer (Hünfelden) sowie Ulrich Stath (Selters) freuen sich über das Projekt. foto: tobias ketter
GOLDENER GRUND/WEILROD - Dienstleistungszentrum für die Feuerwehren soll errichtet werden
Es handele sich um ein interkommunales Kooperationsprojekt, das das Ehrenamt entlasten solle, sagt Silvia Scheu-Menzer (parteilos), Bürgermeisterin von Hünfelden.
Die Verwaltungschefs der fünf Kommunen aus dem Landkreis Limburg-Weilburg und dem Hochtaunuskreis haben nun auf dem Le-Thillay-Platz in Kirberg eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die Kooperationspartner erklären damit unter anderem ihre Bereitschaft, sich finanziell in einem noch zu bestimmenden Verteilungsschlüssel in das Projekt einzubinden. Im Haushaltsjahr 2021 sind pro Kommune jeweils 20 000 Euro für Planungskosten eingestellt worden. Die Bürgermeister haben das Ziel, noch in diesem Jahr ein Konzept, inklusive Planung, Kostenschätzung und Kostenverteilung, für das Feuerwehr-Dienstleistungszentrum zu erstellen. Es soll dann den jeweiligen Parlamenten zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Doch welche Aufgaben werden in dem Dienstleistungszentrum zukünftig erledigt, um das Ehrenamt innerhalb der Feuerwehren zu entlasten? Die Prüfung, Wartung und Instandsetzung sämtlicher Atemschutzgeräte nach den gültigen Vorschriften solle dort durchgeführt werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der fünf beteiligten Kommunen. Darüber hinaus würden an Ort und Stelle die komplette Einsatzkleidung gereinigt und alle Feuerwehrschläuche geprüft, gewartet und gepflegt.
Wo das Dienstleistungszentrum entstehen wird, ist noch nicht ganz klar. "Es soll aber definitiv im Zentrum der fünf Kommunen errichtet werden", sagt Scheu-Menzer. Deshalb sei es wahrscheinlich, dass sich die Einrichtung zukünftig innerhalb des Stadtgebietes von Bad Camberg befinden wird. Aufgrund der Lage sei auch die Gemeinde Selters ein potenzieller Standort-Kandidat. Jedoch gebe es dort keine geeignete Fläche. "Es wird ein Gelände mit der Größe von 3000 bis 3500 Quadratmetern benötigt", erklärt Bernd Hartmann (parteilos), Bürgermeister von Selters. Für den Aufbau des Dienstleistungszentrum gebe es laut seinem Bad Camberger Amtskollegen Jens-Peter Vogel (SPD) mehrere Alternativen. Ein kompletter Neubau sei möglich. Aber auch der Umbau einer Bestandsimmobilie könne in Betracht gezogen werden.
Professionalität steigern
"Durch das Projekt wird die Professionalität der Dienstleistungen gesteigert", so der Bürgermeister von Bad Camberg. Der Aufbau eines neuen Dienstleistungszentrums sei ein gutes Signal für den gesamten Landkreis Limburg-Weilburg. Möglicherweise könnten weitere Kommunen diesem Vorbild folgen. Ähnlich sieht das der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer (SPD). Das Projekt sei wichtig für die Region. Der Kreis unterstütze das Vorhaben und werde es in den kommenden Monaten eng begleiten.
Die Planung der Kommunen stoße auf eine "breite Rückendeckung durch die Feuerwehren", sagt Vogel. Alexander Rembser, Stellvertretender Brandinspektor von Bad Camberg, freut sich sehr auf das Dienstleistungszentrum. "Es handelt sich um eine Win-Win-Situation für die Feuerwehren und auch die Kommunen", sagt er. Auf Dauer könnten die Stadt Bad Camberg und die vier anderen Gemeinden durch die Errichtung Geld einsparen. Das sieht Frank Groos (parteilos), Bürgermeister von Brechen, genauso. "Der Einspareffekt ist wichtig", sagt er. Nicht nur die Feuerwehren, die Bürgermeister und der Landkreis Limburg-Weilburg sind von dem Vorhaben begeistert. "Bislang haben auch alle politischen Gremien dem Projekt zugestimmt", so Götz Esser (FWG), Bürgermeister von Weilrod.
"Wir befassen uns schon lange mit dem Aufbau eines Feuerwehrdienstleistungszentrums", berichtet Silvia-Scheu-Menzer. Bereits vor vielen Monaten sei deshalb ein Arbeitskreis gegründet worden, dem die fünf Bürgermeister, die Stadt- und Gemeindebrandinspektoren sowie der Kreisbrandinspektor angehören. Man habe sich ein Dienstleistungszentrum im südpfälzischen Kandel angeschaut, um Eindrücke von einer solchen Einrichtung zu sammeln.
Das nächste Ziel sei nun, eine Machbarkeitsstudie auf den Weg zu bringen und alle Möglichkeiten für die Errichtung des Dienstleistungszentrums gegeneinander abzuwägen, berichten die fünf Bürgermeister übereinstimmend. Wann das Projekt abgeschlossen wird und was es kostet, ist derzeit noch nicht klar. "Wir werden aber versuchen, eine möglichst hohe finanzielle Unterstützung aus verschiedenen Fördertöpfen zu beantragen", sagt die Bürgermeisterin von Hünfelden.
tobias ketter
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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