Selters-Eisenbach. Das erste Mal seit Ausbruch der Pandemie wiedervereint: Die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Selters kann in Präsenz stattfinden ...
Bild: Die Kameradinnen und Kameraden, die mit einer Anerkennungsprämie bedacht wurden. FOTOS: ELENA STEIGER
VON ELENA STEIGER
Es gibt viel zu besprechen: Statistiken und Berichte von 2019 bis 2021 werden ausgetauscht, Wahlen werden durchgeführt und viele Mitglieder geehrt.
Es ist ein besonderes Ereignis in der Festhalle am Storz: die erste Jahreshauptversammlung aller freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Selters seit Beginn der Corona-Pandemie in Präsenz. Gemeindebrandinspektor Ulrich Stahl begrüßte alle Kameradinnen und Kameraden, die sich freuten, wieder als Gemeinschaft vereint zu sein, und stellte fest: "Es ist heute die 44. gemeinsame Jahreshauptversammlung seit dem Zusammenlegen der Wehren aller vier Ortsteile."
Im Namen der Gemeinde bedankte sich Bürgermeister Bernd Hartmann bei den vier Wehren für ihr ehrenamtliches Engagement in diesem schwierigen Jahr. Zudem zog er eine erste Bilanz: "Bezogen auf den Haushaltsplan 2020 und 2021 kann ich mitteilen, dass die vorgesehenen Anschaffungen und Investitionen wie Brandschutzbekämpfungsanzüge, Wärmebildkameras für alle Ortsteile und Atemschutzgeräte realisiert wurden oder werden."
In der Jahreshauptversammlung gab es viel Neues zu berichten:Neben den Jahresberichten stand auch ein aktueller Zwischenbericht von 2021 an. Die Statistik des Gemeindebrandinspektors zeigte erfreuliche Zahlen: Immer mehr Menschen möchten sich ehrenamtlich bei der Feuerwehr engagieren. Waren es 137 aktive Mitglieder 2019, durften die Wehren 2021 zehn neue Mitglieder begrüßen.
Verdienstmedaillen und Ehrenkreuze
Über die Tätigkeiten während der Corona-Pandemie berichteten die Wehrführer der jeweiligen Ortsteilwehren aus Niederselters, Eisenbach, Münster und Haintchen. Janine Dobrick-Dettmann erzählte, wie die Gemeindekinderfeuerwehr versucht hat, die Kinder trotz pandemiebedingter Einschränkungen "bei der Stange" zu halten.
Auf der Tagesordnung standen außerdem Neuwahlen: Als Gemeindejugendwart wurde Jürgen Lohr aus Münster gewählt. In ihrem Amt bestätigt wurde Gemeindekinderfeuerwehrwartin Janine Dobrick-Dettmann.
Die Katastrophenschutz(KatS)-Verdienstmedaillen in Bronze für zehn Jahre Engagement erhielten Theo Neckermann jun., Peter Schier und Markus Zink vom ersten Löschzug Limburg-Weilburg. Mit dem silbernen Brandschutzlehrzeichen wurden Dominik Datum (Münster), Sven Andersen (Niederselters) und Olaf Wepil (Niederselters) für 25-Jährige Verdienste ausgezeichnet. Das goldene Brandschutzzeichen ehrt die 40-Jährige Mitgliedschaft von Volker Datum (Münster), Ralf Gattinger (Eisenbach), Thomas Jost (Eisenbach), Thomas Kaiser (Eisenbach), Peter Schnierer (Eisenbach), Patric Petrasch (Haintchen) und Stefan Haber (Eisenbach). Ewald Stath (Haintchen) wurde das goldene Brandschutzehrenzeichen verliehen. Damit wurde ihm Wertschätzung für 50 Jahre ehrenamtliches Engagement entgegengebracht. Mit dem KFV Ehrenzeichen in Silber wurde Ulrich Stath ausgezeichnet. Das NFV-Ehrenkreuz in Silber erhielt Jochen Winkler-Faust, das DFV Ehrenkreuz in Bronze Bernd Gattinger und das DFV Ehrenkreuz in Silber Jürgen Sieger. Für 10 Jahre im Katastrophenschutz erhielten Jan Bördner (Haintchen), Jürgen Lohr (Münster), Christine Neckermann (Niederselters), Jennifer Neckermann (Niederselters), Leonard Schnierer (Eisenbach), Nicole Schulz (Münster), Markus Staat (Münster) und Jana Trost (Niederselters) eine Anerkennungsprämie.
Für 20 Jahre im Katastrophenschutz erhielten Dominik Datum (Münster), Stefan Ort (Haintchen) und Christian Weil (Eisenbach) und für 30 Jahre Holger Christ (Eisenbach) Anerkennung. Für 40 Jahre erhielten Stefan Haber (Eisenbach), Theo Neckermann (Niederselters), Jürgen Sieger (Haintchen) und Erich Weber (Eisenbach) die Anerkennungsprämie des Landes Hessen.
Ernannt wurde Theo Neckermann als Wehrführer für die freiwillige Feuerwehr Niederselters. Sein erster Stellvertreter ist Thomas Dettmann und der zweite stellvertretende Wehrführer ist Olaf Wepil. Als Wehrführer für Eisenbach wurde Volker Kaiser ins Amt gewählt. Das Amt des stellvertretenden Wehrführers übernimmt Johannes Gattinger.
An diesem Abend wurde Bernd Gattinger verabschiedet, nachdem er die Eisenbacher Feuerwehr 10 Jahre als Wehrführer und 20 Jahre als stellvertretender Wehrführer unterstützt hat. Auch für Michael Gross war ebenfalls nach 10 Jahren als Gemeindejugendfeuerwehrwart Schluss.
Bild: Ernennungen und Verabschiedungen (von links): Theo Neckermann, Volker Kaiser, Ulrich Stath, Thomas Dettmann, Olaf Wepil, Bürgermeister Bernd Hartmann, Bernd Gattinger, Michael Gross, Jürgen Lohr, Björn Schulz.
In Eisenbach fehlt der Nachwuchs
Eins bereitet den Verantwortlichen der Feuerwehr große Sorge: Die Jugendfeuerwehr in Eisenbach steht vor dem Aus. Eine große Bedrohung, denn: Wie soll eine Feuerwehr auch in Zukunft Menschenleben retten, wenn kein Nachwuchs vorhanden ist? Auf Quereinsteiger zu hoffen ist zu riskant. Seit mehr als zwei Jahren hat die Jugendfeuerwehr in Eisenbach nur noch zwei Mitglieder. "Zahlreiche Bemühungen seitens der Kameraden aus Eisenbach haben nicht wirklich Früchte getragen", erklärt Ulrich Stath. Durch Extremwetterlagen wird klar: Die Feuerwehr ist wichtiger denn je. els
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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