Runkel. Zwar hat die Corona-Pandemie bereits zum zweiten Mal verhindert, dass das neue Jahr in gewohnter Form begrüßt werden konnte. Dennoch gab es in Runkel an Silvester eine besondere Veranstaltung ...
Bild: Etwa 30 Frauen und Männer waren erforderlich, um die Magnesiumfackeln anzuzünden und die Burg Runkel damit zum Jahreswechsel ins rechte Licht zu setzen. Für die Sicherheit sorgte die Freiwillige Feuerwehr der Stadt. foto: Schäfer
RUNKEL - Freiwillige Feuerwehr, Bürgerinitiative und Stadt organisieren Silvester-Spektakel
Silvester ist eigentlich ein rauschendes Fest. Bunte Raketen steigen in die Luft, laute Böller wirken auf das Trommelfell ein, Sektkorken knallen und Menschenmassen fallen sich um Mitternacht begeistert in die Arme. Aber auch in diesem Jahr war alles anders. Das hinterhältige Coronavirus zwang die Menschen dazu, auf liebgewordene Traditionen und Rituale zu verzichten. In Runkel herrschte an Silvester daher die Devise: "Wir werden den ,kleinen Drecksack' in seine Schranken weisen, auch wenn es bis dahin noch etwas Zeit, Umsicht und Rücksicht bedarf."
Trotz Corona war es in Runkel möglich, den Jahreswechsel als Gemeinschaft, aber mit gebotenem Abstand, zu erleben. Nicht wie immer, nicht so laut und nicht so nah - aber mit einem visuellen Ereignis, das alle zur gleichen Zeit gemeinsam zum Jahreswechsel erleben können: Pünktlich ab Mitternacht stand in Runkel wieder die "Burg in Flammen". Vielen reichte der Blick aus dem eigenen Fenster, um dieses Spektakel zu erleben.
Das "Stille Feuerwerk" wurde initiiert von "Dialog Runkel", einem Zusammenschluss, der die Kultur in Runkel fördert. Realisiert wurde es von der Freiwilligen Feuerwehr Runkel in Verbindung mit der Stadt Runkel. Rund 30 Frauen und Männer waren erforderlich, um die bengalischen Lichter, Magnesiumfackeln, anzuzünden. Sie erzeugten einen beeindruckenden Rauch, der die Burg umhüllte. Um dies zu ermöglichen, verzichteten alle Beteiligten auf ein Silvester im Kreis ihrer Familie. Und ihre Mühe hatte sich gelohnt: Mehr als 250 Besucher hatten sich entlang des Lahnufers versammelt, um live bei dem Spektakel dabei zu sein, das für Hoffnung, Solidarität und Toleranz stehen soll.
Dabei herrschte eine besondere Atmosphäre: Ruhe und leise Begeisterung beim Anblick der "brennenden" Burg waren beeindruckend. Runkel wurde an Silvester für rund eine Viertelstunde ganz leise - aber zuversichtlich und hoffnungsvoll. Man begrüßte das neue Jahr und setzte ein Zeichen für eine Gemeinschaft, die auch ein Virus nicht spalten kann.
Bei dieser Gelegenheit weisen die Freiwillige Feuerwehr Runkel und Dieter Buroch vom Dialog Runkel auf die Möglichkeit hin, für die Flutopfer im Ahrtal zu spenden, und zwar über das Konto der Freiwilligen Feuerwehr Runkel. peter schäfer
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.