News der Nassauischen Neue PresseHünfelden-Kirberg. Für die Kinder in den Hünfeldener Kindergärten gehört der jährliche Besuch «ihrer» Feuerwehr zum festen Programm. Aber auch die Erzieherinnen absolvieren immer wieder ihre Brandschutzausbildung bei der Feuerwehr ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

Schon seit einigen Jahren hat die Freiwillige Feuerwehr Kirberg diese Aufgabe für die Erzieherinnen und Erzieher der gemeindlichen Kindergärten Kirberg, Ohren, Nauheim und Neesbach übernommen. Jutta Hofmann, Leiterin des Kindergartens Kirberg, hatte die Nachmittags-Fortbildung im Gemeinschaftsraum des Rathauses organisiert und sorgte mit ihrem Team auch für die Verpflegung.

In einem theoretischen Teil erfuhren die 30 Frauen zunächst Allgemeines zur Brandverhütung. «Einfach mal mit offenen Augen durch den Kindergarten oder auch durch die eigene Wohnung gehen, dann fällt einem schon das ein oder andere auf», war der Tipp von Feuerwehrfrau Bärbel Leukel, die schon seit Beginn der regelmäßigen Brandschutzschulungen dabei ist. Mit Hilfe von Zeitungsberichten über Brände von Waschmaschinen und defekten Elektrogeräten machte sie auf häufige Gefahrenquellen aufmerksam. Bei elektrischen Geräten entsteht immer Wärme, die genauso wie ein Kurzschluss zum Brand führen kann. Demonstrations-Objekt war ein Stofftier, das dicht an der Glühbirne einer eingeschalteten Lampe lag und nach kurzer Zeit schon einen beachtlichen Brandfleck im Fell hatte.

Wehrführer Arndt Preußer zeigte in verschiedenen Versuchen, dass auch scheinbar harmlose Mittel wie Haarspray, Backofenreiniger, Desinfektionsmittel und Topfkratzer brennbar sind – eine Streichholzflamme oder der Funke einer eigentlich «leeren» Batterie genügten zum Entzünden. Was ist zu tun, wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch brennt?

Alle Kindergärten verfügen über eine Brandschutzordnung, in der anschaulich Verhaltensregeln für den Notfall gegeben werden. «Das Wichtigste dabei ist immer: Ruhe bewahren», so Preußer. Überall sind Fluchtwege vorhanden und gekennzeichnet. Und während eine Mitarbeiterin die Notrufnummer 112 wählt, können die anderen mit den Kindern das Gebäude verlassen. Dass auch Nebenräume wie Toiletten kontrolliert werden und dass draußen festgestellt werden muss, ob alle Kinder da sind, konnten die Erzieherinnen in einem kleinen Film sehen. Wenn alle in Sicherheit gebracht sind, kann versucht werden, das Feuer zu löschen. Einem kleinen Entstehungsbrand lässt sich mit ein wenig Geschick und dem Feuerlöscher der Garaus machen. Der Kirberger Wehrführer erklärte anschaulich die verschiedenen Arten von Feuerlöschern. In den Kindergärten sind vor allem Pulverlöscher vorhanden, die universal einsetzbar sind.

Schließlich mussten die Erzieherinnen selbst ran: Unterhalb des Sportplatzes hatte Feuerwehrmann Manuel Hannappel für das nötige Szenario gesorgt. Jede Teilnehmerin konnte nun selbst mit einem Pulverlöscher einen kleinen Brand löschen. Diese Übung verleiht Sicherheit, falls es zum Ernstfall kommt.

Die Erzieherinnen und Erzieher üben auch mit den Kindergartenkindern regelmäßig. So lernen die Kinder beispielsweise bei einer Räumungsübung, wie sich der Feueralarm anhört, verlassen gemeinsam mit ihren Betreuern das Gebäude und gehen zum Sammelplatz, beispielsweise dem Parkplatz vor dem Kindergarten. Diese Übungen werden von den Feuerwehrleuten kritisch beobachtet, immer mit dem Ziel, noch den einen oder anderen Tipp der Verbesserung zu geben. wu

Feuer bleibt unberechenbar, aber mit dem nötigen Wissen lässt sich ihm erfolgreich zu Leibe rücken. Die Erzieherinnen konnten eine Menge hilfreicher Hinweise mit in «ihre» Kindergärten nehmen. Foto: wuFeuer bleibt unberechenbar, aber mit dem nötigen Wissen lässt sich ihm erfolgreich zu Leibe rücken. Die Erzieherinnen konnten eine Menge hilfreicher Hinweise mit in «ihre» Kindergärten nehmen. Foto: wu

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