Elbtal-Elbgrund. Vermutlich eine Windhose hat am Pfingstsonntag ein Bild der Verwüstung im Ortskern von Elbgrund hinterlassen ...
Bild: Die Dachziegel dieser Scheune fielen wegen des Sturms auf die darunter liegende Gartenhütte. FOTOs: klaus-dieter häring
Gegen 18 Uhr zog die Windhose aus Richtung Frickhofen an den Rand des Elbtaler Ortsteils, hob dort an der Straße "Am Mühlbach" ein Springtrampolin für Kinder sowie ein Kinderfußballtor hoch und beförderte diese total zerstört auf ein Nachbargrundstück. "Das ging innerhalb von Sekunden, man konnte nichts machen", berichtete einer der Anwohner.
Doch die Windhose hatte längst nicht genug und zog, unterwegs einen Baum entwurzelnd, in Richtung Ortskern. Der Sturm zog dort durch das geöffnete Verkaufsfenster einer an der Bundesstraße 54 befindlichen Eisdiele in den Innenraum und hinterließ dort ein Bild der Verwüstung: Unter anderem wurden dort zwei Fenster und eine Tür zerstört. "Wir konnten nichts machen, es ging alles ganz, ganz schnell", erzählt die Inhaberin.
Auf der gegenüberliegenden Seite tobte sich der Sturm sich in einer alten Linde aus und riss selbst dicke Äste ab. "Diese sind durch den Wind in die Höhe gesaugt worden", berichtet einer der Augenzeugen. Auch ein lautes Pfeifen und spontan zufallende Türen gehören zu den Beobachtungen der Elbgrunder.
Die Äste und auch dicke Steine landeten dann nach mehreren Metern in Vorgärten oder auf Straßen. Besonders schlimm erwischte es auch eine Scheune auf einem Grundstück zwischen der Backhausstraße und der Hauser Straße. Dort wurden zur Backhausstraße hin fast sämtliche alten Dachpfannen losgerissen und landeten auf dem Dach einer daneben liegenden Gartenhütte.
Der Sturm zog weiter die Backhausstraße hoch, wo er Schäden an einem gemauerten Pizzaofen, Bäumen und Sträuchern hinterließ. Nachdem er sich "nach drei Minuten", so einer der Augenzeugen, ausgetobt hatte, wurde zusätzlich zur Elbtaler Feuerwehr auch die Hadamarer Feuerwehr alarmier. Diese entfernte von der Drehleiter aus die dicken, abgeknickten Äste der alten Dorflinde, damit Passanten nicht von herabfallenden Ästen verletzt werden. Nach fast drei Stunden war der Spuk in Elbgrund endgültig beendet, auch eine der Anwohnerinnen am Ende sagte: "Den Dreck mache ich heute nicht mehr weg, das hat Zeit bis Dienstag." Zudem wurde die Backhausstraße im Abschnitt der Scheune gesperrt, da dort noch lockere Dachpfannen auf dem Dach der Scheune liegen und drohen herabzufallen.
Dass es am Ende wirklich eine Windhose war, erklärten nicht nur die Feuerwehrleute, sondern das zeigt auch ein Video, das von einer Anwohnerin der Mainzer Landstraße gemacht wurde. Dort erkennt man gut, wie Äste und Dreck in die Höhe gesaugt werden. Betroffen von der Windhose war nur Elbgrund. Auch ansonsten kann Kreisbrandinspektor Georg Hauch von keinen weiteren größeren Unwettereinsätzen am Pfingstwochenende im Kreis Limburg-Weilburg berichten. Klaus-Dieter Häring
Bild: Die Hadamarer Feuerwehr wurde mit ihrer Drehleiter angefordert, um abgeknickte Äste aus der alten Dorflinde herauszuschneiden. FOTOs: klaus-dieter häring
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.