Elz. Das Schlusslied war in der Messe am Sonntagabend im Dom noch nicht angestimmt, da war Pfarrer Steffen Henrich mitsamt seinem Messdiener gegen alle Gepflogenheiten bereits eilenden Schrittes vom Altar verschwunden ...
Wie sich hernach herausstellte, war Not am Mann. Die Einsatzzentrale der Feuerwehr hatte kurz zuvor seinen Melder ausgelöst. Ein schwerer Verkehrsunfall mit acht Verletzten auf der Autobahn bei Elz machte die Hilfe eines jeden Feuerwehrmanns erforderlich, und da ist der sympathische Pastor ein gefragter Mann. Seit Jahr und Tag lebt er die Feuerwehr überall dort, wo der jetzt 36-Jährige als Geistlicher tätig war. "Er ist fachlich top, als Mensch ein toller Kamerad, ausgebildet in Atemschutz und Höhenrettung", sagt der Elzer Wehrführer Hilmar von Schenck, und dass Henrich stets bei den Schnellsten im ersten Fahrzeug sitzt, so, als wenn ihm Flügel gewachsen wären. Ein göttlicher Pegasus eben. Schon jetzt spricht der Chef der Elzer Floriansjünger von einem großen Verlust, wenn der junge Hoffnungsträger der Elzer Katholiken auf Geheiß seines Bistumschefs im September nach Montabaur zurückkehren muss, um dort das pastorale Team zu verstärken. Zur Freude auch der dortigen Feuerwehr, versteht sich. Den Helm der Montabaurer hatte Steffen Henrich, der am 1. August 2019 als Pfarrverwalter zu den Elzer Blechköpp kam, vorsorglich schon mal aufgehoben.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.