Limburg. Niemand konnte sich vor dem 11. September 2001 in New York vorstellen, dass dort einmal Flugzeuge ins World Trade Center fliegen würden ...

Auch die Technik der Feuerwehr und des Krankenhauses müssen zusammenpassen. Dies wurde ebenfalls geprobt. FOTOs:Klaus-Dieter HäringBild: Auch die Technik der Feuerwehr und des Krankenhauses müssen zusammenpassen. Dies wurde ebenfalls geprobt. FOTOs:Klaus-Dieter Häring

LIMBURG Freiwillige Feuerwehr probt den Ernstfall: Einsatz auf dem Landeplatz

Niemand konnte sich im Ahrtal vorstellen, dass dort Wassermassen Häuser wegschwemmen und viele Menschen in den Tod reißen. Aus diesem Grund ist auch die Freiwillige Feuerwehr Limburg wachsam und sensibilisiert gegenüber potenziellen Gefahren. Sie probt in ihrem Übungsplan auch Szenarien, die sich normalerweise niemand vorstellen kann. Am Wochenende wurde nun eines dieser Szenarien in den Übungsplan aufgenommen und durchexerziert. "Ein Hubschrauber brennt auf dem Hubschrauberlandeplatz am St. Vincenz-Krankenhaus", lautete die Meldung.

Mit drei Einsatzfahrzeugen machte sich die Feuerwehr auf den Weg in Richtung Schafsberg. Dort wurden die 15 Führungskräfte der Feuerwehr, die sich für diese Übung einfanden, vom Technischen Leiter des Krankenhaues Thomas Wiebe empfangen. Ihm zur Seite standen die Mitarbeiter des Krankenhauses-Bereitschaftsdienstes, die im Ernstfall die ersten Löscharbeiten durchführen würden. Wie vonseiten des Krankenhauses betont wurde, sollte im Brandfall nicht nur die Löschanlage funktionieren, auch die Helferinnen und Helfer müssten wissen, was zu tun ist.

Löschanlagen werden per Joystick gesteuert

Zuerst wurde den Feuerwehraktiven die Löschanlage gezeigt, die sich unterhalb des Landesplatzes befindet. Von hier aus wird der Löschschaum, mit dem der brennende Hubschrauber gelöscht werden soll, in zwei Löschanlagen eingespeist, die an Ecken des Landeplatzes angebracht sind. Die Steuerung der beiden Löschanlagen funktioniert per Joystick. Ist der Löschschaum verbraucht, kommt die alarmierte Feuerwehr zum Einsatz, die ihrerseits für den Erstangriff Wasser aus den wasserführenden Fahrzeugen in die Löschanlage speist. Dieses Szenario wurde nun gemeinsam mit den Mitarbeitern des Krankenhauses intensiv geprobt.

Der Hubschrauberlandeplatz direkt am Krankenhaus ist ein wichtiger Baustein bestmöglicher und reibungsloser Notfallversorgung für die Menschen der Region und ein Muss für alle lebensbedrohlich erkrankten Patienten. Denn für sie ist der schnellstmögliche Transport in eine Intensivstation oder eine Stroke Unit (Schlaganfallakutstation) überlebenswichtig. Aber nicht nur für die neurologischen oder kardiologischen Patienten ist dies existenziell, auch für Schwerstverletzte bei Verkehrsunfällen kann es lebensrettend sein. Für solche Fälle steht das St. Vincenz-Krankenhaus mit einer sehr guten Infrastruktur und bestens ausgebildetem medizinischen und pflegerischen Fachpersonal bereit: Das Haus ist Traumazentrum für schwer Unfallverletzte, Cardiac Arrest Center und Stroke Unit. Diese Zertifizierungen bescheinigen den jeweiligen Bereichen optimale Behandlungsabläufe nach höchsten Standards. Umfangreiche Kriterien an Fachkompetenz und Ausstattung müssen erfüllt sein. Auch im umgekehrten Fall ist der Landeplatz überlebenswichtig: Denn in vielen Fällen müssen schwer kranke Patientinnen und Patienten in noch spezialisiertere Kliniken verlegt werden - auch hier kommt es darauf an, dass dies möglichst schnell und sicher geschehen kann.

Insgesamt wurden in Hessen im vergangenen Jahr durch Rettungsflüge 4 750 Patienten in Kliniken geflogen, knapp drei Prozent mehr als im Vorjahr. Regelhaft konstatiert die Hessische Luftrettung steigende Einsatzzahlen. Wie in der Vergangenheit stand die Trauma-Versorgung - zum Beispiel nach Verkehrsunfällen - deutlich im Vordergrund, gefolgt von Herz-/Kreislauf-Beschwerden sowie Krankheiten mit neurologischer Ursache. kdh

Per Joystick werden die beiden Löschanlagen gesteuert.Bild: Per Joystick werden die beiden Löschanlagen gesteuert. FOTOs:Klaus-Dieter Häring

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 


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