Limburg-Weilburg. Beim bundesweiten Warntag am morgigen Donnerstag, 8. Dezember, werden auch im Landkreis Limburg-Weilburg die Sirenen erklingen ...

Im Kreis Limburg-Weilburg heulen morgen die Sirenen. In den meisten Kommunen im Landkreis sind sie noch analog. FOTO: Jens BüttnerBild: Im Kreis Limburg-Weilburg heulen morgen die Sirenen. In den meisten Kommunen im Landkreis sind sie noch analog. FOTO: Jens Büttner

LIMBURG-WEILBURG - Die meisten Kommunen im Landkreis verfügen noch über analoge Anlagen

Allerdings nicht, wie vorgesehen, alle pünktlich um 11 Uhr. „Das liegt daran, dass viele Kommunen noch über analoge Sirenen verfügen“, erklärt Kreisbrandinspektor Georg Hauch.

So wird zwar in Dornburg, Elbtal, Elz, Hünfelden und Selters, also in jenen Kommunen, die über digitale Anlagen verfügen, der „Zeitplan“ eingehalten, in Beselich, Brechen, Bad Camberg, Hadamar, Limburg, Löhnberg, Mengerskirchen, Merenberg, Runkel, Villmar, Waldbrunn, Weilburg, Weilmünster und Weinbach könne es jedoch zu Verzögerungen kommen. „Hier werden die Sirenen zwischen 11 und 11.30 Uhr ertönen“, erläutert Kreisbrandinspektor Hauch. Auch die Entwarnung, die für 11.45 Uhr vorgesehen ist, könne sich somit nach hinten verschieben.

Neue Warnung auf Handys wird getestet

Doch was genau passiert am bundesweiten Warntag? Dieser ist ein gemeinsamer Aktionstag von Bund und Ländern. Er hätte bereits im September stattfinden sollen, wurde jedoch auf den 8. Dezember verschoben, um mit der Einführung des neuen Warnkanals Cell Broadcast (CB) zu harmonisieren. Dieses System soll dafür sorgen, dass die bundesweite Warnmeldung - ähnlich wie eine SMS - auf allen in einer Funkzelle angeschalteten Mobiltelefonen eingeht. Handybesitzer im Landkreis dürfen also gespannt sein, ob ihr Smartphone die Nachricht tatsächlich aufploppen lässt. Dafür braucht es keine App. Endgültig in Betrieb gehen soll CB im kommenden Februar.

Grundsätzlich solle am bundesweiten Warntag die technische Infrastruktur der Warnung in ganz Deutschland durch eine Probewarnung getestet werden, erklärt Georg Hauch. „Zweck der Probe ist es, Schwachstellen im Warnsystem zu finden, um diese im Nachgang zu beseitigen und das System für den Ernstfall stabiler und effektiver zu machen“, sagt der Kreisbrandinspektor.

Die Probewarnung wird in Form eines Warntextes um 11 Uhr an alle sogenannten Warnmultiplikatoren geschickt, die an das Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossen sind (beispielsweise Rundfunkanstalten und Medienunternehmen). Über das MoWaS werden auch direkt angeschlossene Warnmittel wie die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) betriebene Warn-App NINA ausgelöst.

Auch die Bevölkerung soll sensibilisiert werden

Und in diesem Jahr kommt nun auch noch der Warnkanal Cell Broadcast hinzu. Parallel dazu können die Kommunen zusätzliche, also nicht an das „Modulare Warnsystem“ angeschlossene, kommunale Warnmittel (wie beispielsweise Sirenen, digitale Stadtinformationstafeln oder Lautsprecherwagen), probeweise aktivieren.

Ziel des bundesweiten Warntags soll aber nicht nur der Test der Warnsysteme, sondern auch die Sensibilisierung der Bevölkerung sein, betont Georg Hauch. Die Menschen sollten motiviert werden, auf die in jeder Warnmeldung enthaltenen Handlungsempfehlungen zu achten und sich aktiv mit dem Aspekt des Selbstschutzes zu beschäftigen.

Bis 12 Uhr sind die Kommunen des Landkreises dazu angehalten, der Leitstelle eine Rückmeldung zu geben, wie der „Warnmix“ funktioniert hat. Diese trägt die Ergebnisse dann zusammen und leitet sie an das hessische Innenministerium weiter.

Henning Schenckenberg

Test-Alarme im Rhein-Lahn-Kreis werden zeitversetzt ausgelöst

Auch im Rhein-Lahn-Kreis werden am morgigen Donnerstag die verschiedenen Warnsysteme ausgetestet. Und auch er überprüft das Sirenennetz auf Funktionsfähigkeit. Dieses Sirenennetz ist demnächst geeignet, um verschiedene Töne, so zum Beispiel Warnung und Entwarnung, aber auch Sprachdurchsagen abzuspielen. Am Warntag selbst wird aber jede Sirene noch den Ton der Feuerwehr-Alarmierung abspielen. Damit die Alarmierung der Rettungskräfte zu einem realen Einsatz nicht verzögert wird, werden die Test-Alarmierungen zeitverzögert ausgelöst. Die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau beginnt um 11 Uhr, später folgt die VG Loreley (11.05 Uhr), die VG Diez (11.10 Uhr), die VG Aar-Einrich (11.15 Uhr) und die VG Nastätten um 11.20 Uhr. Die Entwarnung, bei der derselbe Ton zu hören sein wird, erfolgt jeweils 40 Minuten später. In der Stadt Lahnstein wird eine mobile Lautsprecher- und Warnanlage getestet.

Die Stabsstelle Brand- und Katastrophenschutz des Rhein-Lahn-Kreises wirbt nochmals für die Nutzung der Warn-Apps, zum Beispiel NINA oder KATWARN. Über die Apps können neben der Warnung auch ortsabhängige Handlungsempfehlungen im Schadensfall verbreitet werden, nur so ist eine zielgerichtete und schnelle Bevölkerungswarnung gewährleistet.

Um die Warnung insbesondere bei der Einführung des neuen Warnkanals Cell Broadcast zu optimieren, spielt die Rückmeldung der Bevölkerung als Empfängerin der Warnmeldungen eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund wird sie gebeten, ihre Erfahrungen mit Cell Broadcast und weiteren Warnmitteln im Zuge einer Umfrage mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zu teilen. Die Möglichkeit zum Feedback wird es auf der Website warnung-der-bevölkerung.de, in der Warn-App NINA, auf der Unterseite zum bundesweiten Warntag auf bbk.bund.de und auf den Social-Media-Kanälen des BBK geben. red

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 


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