LIMBURG. Wie geht es weiter in Sachen Hauptfeuerwache Limburg? Wer sich in dieser Frage Fortschritte beim gemeinsamen Ortstermin des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt mit dem Ortsbeirat Limburg (Innenstadt) am Samstagnachmittag in der Ste.-Foy-Straße erhofft hatte, wurde leider enttäuscht ...
Bild: Mandatsträger besuchen Feuerwache
Mandatsträger besuchen Feuerwache, um sich ein Bild von den drängendsten Problemen zu machen
Von Thorsten Kunz
Rund 50 Mandatsträger und interessierte Bürger hatten sich am Hauptstützpunkt der Limburger Feuerwehr eingefunden, darunter auch Bürgermeister Dr. Marius Hahn (SPD) und der Erste Stadtrat Michael Stanke (CDU). Gleich zu Beginn des Treffens machten der Ausschussvorsitzende Richard Eisenbach (CDU) und Ortsvorsteher Sascha Schermert (CDU) nach einer kritischen Bemerkung zum möglichen neuen Standort „Marktplatz“ klar, dass dieser Termin „nicht für Grundsatzdiskussionen“ gedacht war. Die weiteren Beratungen beider Gremien sollen stattdessen möglichst gemeinsam in den nächsten Wochen, spätestens zur regulären Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt am Mittwoch, 8. Februar, stattfinden.
Strenge Auflagen sind zu erfüllen
Den gemeinsamen Ortstermin nutzte man deshalb, um sich bei einer Führung mit Stadtbrandinspektor René Jung und Wehrführer Stephan Meurer noch einmal in allen Einzelheiten vor Augen führen zu lassen, wo der Schuh aktuell drückt. Auf die Frage von Marion Schardt-Sauer (FDP), was denn kurzgesagt das Hauptproblem sei, antwortete Jung: „Der fehlende Platz.“ Es gibt keinen sicheren Parkplatz für die Privat-Fahrzeuge der Feuerwehrleute, wenn sie zum Einsatz anrücken, keinen Platz für den ständig wachsenden Fuhrpark der immer stärker spezialisierten Einsatzfahrzeuge (Hochwasser, Trockenheit/Waldbrände), kaum Platz zum gleichzeitigen Umziehen vieler Einsatzkräfte, keinen Platz für Sozialräume der hauptamtlichen Mitarbeiter, keinen Platz, um verunreinigte Schutzanzüge ausreichend von frisch gewaschenen zu trennen, keinen Platz, um allen anderen Feuerwachen bei Pflege und Wartung mit mehr hauptamtlichen Mitarbeitern noch mehr Dienstleistungen anbieten zu können, keinen Platz für zusätzliche Stromleitungen oder Aufzüge für den Materialtransport in die Lagerräume im Keller. Die Hauptfeuerwache platzt aus allen Nähten und muss sich gehörig strecken, um die vom TÜV geforderten strengen Auflagen bestmöglich zu erfüllen. „Und dabei hat der TÜV die Vorgaben noch nicht einmal so scharf geschaltet, weil in unserem Entwicklungsplan ja ein Neubau vorgesehen ist“, ergänzte Stanke. Doch spätestens bei der nächsten TÜV-Prüfung 2025 werden die Fortschritte bei der Umsetzung dieses Bauvorhabens stärker ins Gewicht fallen.
Derzeit sind die Einsatzfahrzeuge in drei verschiedenen Hallen untergebracht. Sternförmig strömen bei einem Alarm die Einsatzkräfte vom Marktplatz über die stark befahrene Ste.-Foy-Straße oder aus den umliegenden Wohngebieten über die Höfe der Feuerwache zur zentral gelegenen Umkleide. Dass der dabei entstehende „Begegnungsverkehr“ gerade im Dunkeln ein erhebliches Gefahrenpotenzial birgt, konnten die Besucher diesmal sogar hautnah miterleben. Kurz nach 15 Uhr wurde die Wache zu einem Einsatz in die Limburger Straße in Offheim alarmiert. Während das Einsatzfahrzeug der Einsatzleitung bereits kurze Zeit später über den rückwärtigen Hof der Wache startete, spurteten über diesen gleichzeitig die ersten Einsatzkräfte zu den Umkleidekabinen und mussten vor dem Einsatzwagen kurz abstoppen. Gott sei Dank am helllichten Tag und bei bester Sicht für den Fahrer.
Nach der Besichtigung bekräftigten alle Verantwortlichen abschließend noch einmal ihren festen Willen zu einem Neubau. Nun wird aber auch zügig das „Wie“ beziehungsweise „Wo“ geklärt werden müssen.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.