SELTERS. Dass die Freiwillige Feuerwehr im Selterser Ortsteil Eisenbach einen Neubau erhalten soll, darüber herrscht Einigkeit im Gemeindeparlament ...

Diskussionen um zusätzliche Investitionen in der Gemeindevertretung Selters (Auszug aus Gesamtartikel)

Von Andreas E. Müller

Ob jedoch Geldmittel für eine Schlauchpflege- und Reinigungsanlage, einen Feuerwehrübungsturm und einen Fitnessraum freigegeben werden sollen, darüber wurde heftig diskutiert. „Wenn wir Geld im Überfluss hätten, wäre es gar kein Problem, dem hier diskutierten Gesamtkunstwerk zuzustimmen - mit Übungsturm, Schlauchwaschanlage und Fitnessraum“, meinte SPD-Fraktionsvorsitzender Rüdiger Weil, selbst seit rund 35 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Niederselters. Weil führte die ständig steigenden Kosten an. „2019 waren wir bei 2,1 Millionen Euro, 2022 bei 2,63 Millionen Euro – ohne Photovoltaik – und nun sind wir bei über 3 Millionen Euro. Ein Ende ist nicht in Sicht.. Weil bemängelte auch, dass die Mandatsträger in die Planungen nicht eingebunden waren. „Dann wäre die Zweigeschossigkeit durchaus noch mal diskutiert worden oder auch die zweckmäßige Gestaltung.“

Ein Übungsturm könne auch in interkommunaler Zusammenarbeit beispielsweise mit der Stadt Runkel genutzt werden. Für die Schlauchreinigung verwies er auf das geplante und nun beschlossene interkommunale Feuerwehrdienstleistungszentrum hin. Weil prognostizierte als Folge Gebührenerhöhungen für die Bürger. „Das kann nicht unser aller Wunsch sein“.

Länger warten kostet Geld

Christian Triebel (UWE) stellte fest, dass der Neubau mit allen Funktionen günstiger gewesen wäre, hätte die Gemeindevertretung früher den Beschluss gefasst. „Wir müssen endlich mal zusammenkommen und anfangen“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender David Liesering. „Je länger wir warten, umso teurer wird es“.

Peter Schnierer (Grüne) wies mit Blick auf einen Übungsturm darauf hin, dass die Feuerwehr momentan vorgeschriebenen Übungen nicht durchführen könne.

Auch Evelyn Schütz (FWS) stellte fest, dass die Kosten aufgrund der wirtschaftlichen Situation davongelaufen seien.

Corona und die Krisen in der Welt

Wolfgang Sandner (Selters-Union) führte die Kostensteigerungen auf Corona und die derzeitigen Krisen in der Welt zurück. Seine Fraktion sehe aber nicht die Notwendigkeit der geplanten Maßnahmen.

Mit namentlicher Abstimmung ließ Manuel Böcher (CDU), Vorsitzender der Gemeindevertretung, dann über die drei einzelnen Punkte abstimmen. Das Abstimmungsergebnis war jeweils identisch. Jeweils 15 Gemeindevertreter stimmten für die Investition, 13 dagegen. Somit ist der Weg für den Neubau frei. Die Baugenehmigung wurde am 20. Januar 2023 erteilt.

Es ist geplant, dass die Schlauchpflege- und Reinigungsanlage nach Fertigstellung des interkommunalen Dienstleistungszentrums nach Bad Camberg umziehen soll. Der Raum in Eisenbach soll dann als Lager für die Wehren aller Ortsteile dienen.

Der Fitnessraum soll nach Aussage des Gemeindebrandinspektors zunächst zurückgestellt werden. Dadurch würden etwa 50.000 Euro eingespart. Übergangsweise soll der Raum für die Jugendfeuerwehr genutzt werden ...

Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.