VILLMAR. Wenn das Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Villmar zum Konzert einlädt, ist Ohrenschmaus erster Güte garantiert. So war am Abend des Ostersonntags die König-Konrad-Halle mit 370 Gästen voll besetzt ...
Bild: Osterkonzert des Blasorchesters der Freiwilligen Feuerwehr Villmar
Osterkonzert des Blasorchesters der Freiwilligen Feuerwehr Villmar
Von Kerstin Kaminsky
„Endlich dürfen wir Sie wieder an unserem angestammten Konzerttermin willkommen heißen“, begrüßte Andreas Laux das Publikum. Im Übrigen sei es das nunmehr 40. Jahreskonzert seit der Gründung des Orchesters im Jahr 1979.
Eröffnet wurde der Konzertabend von den sechs Kindern der Bläserklasse. Für die Jüngsten, die seit November vergangenen Jahres von Claudia Noppe angeleitet werden, war es der erste große Auftritt, und sie meisterten ihn bravourös. Nach zwei regulären Stücken ließen sich die Kinder vom begeisterten Applaus gern zu einer Zugabe überreden.
Dann übernahm das 24-köpfige Jugendblasorchester die Bühne. Es wird – wie auch das Blasorchester – von Marius Schäfer dirigiert. Mit einem abwechslungsreichen Medley der Filmmusik aus dem Disney-Abenteuer „Encanto“ entführten die jungen Musiker das Publikum in die Berge Kolumbiens zu einem wundersamen Ort und einer einzigartigen Familie, von denen jedes Mitglied mit besonderen Fähigkeiten gesegnet ist.
Orchester konnte mit Sängerin Adele mithalten
Weiter ging es nach England mit der Titelmelodie des 007-Knüllers „Skyfall“. In Dramatik und Spannung konnte die Interpretation des Orchesters mit der Originalversion von Sängerin Adele durchaus mithalten. Es folgte die mittelalterliche Geschichte von König Arthur in drei Sätzen. Da wurde musikalisch das mystische Schloss Camelot beschrieben, die Suche nach dem heiligen Gral und das magische Schwert Excalibur, das Arthur zum rechtmäßigen König erhob. Als Zugabe spielte das Jugendblasorchester den 80er-Jahre-Hit „I’m So Excited“ von den Pointer Sisters.
Das Erwachsenen-Blasorchester startete mit dem Gute-Laune-Stück „Arsenal“, gefolgt von der vor 101 Jahren veröffentlichten „Second Suite in F“ von Gustav Holst. Moderatorin Nastasja Paleri erklärte, dass es seinerzeit beliebte gewesen sei, traditionelle Melodien in die Komposition einzuarbeiten. So hörte man in den vier Sätzen der Suite sieben Volkslieder in unterschiedlichen Taktarten und Tempi heraus.
Bei „Lord Tullamore“ von Carl Wittrock möge man sich gedanklich auf die Reise zu einem beschaulichen irischen Dörfchen machen, erklärte die Moderatorin. Ob schroffe Klippen, grüne Wiesen, aromatischer Whisky oder lustige Tänzer – in brillanter Technik zauberten die Musiker lebendige Eindrücke vor das innere Auge der Zuhörer. Dabei kam auch ein in Eigenarbeit gefertigtes Instrument mit neun Röhrenglocken zum Einsatz.
Mit einem Arrangement der größten Hits von Robbie Williams eröffnete das Blasorchester die zweite Halbzeit. Als Überraschung ergriff Gastmusiker Oliver Fachinger das Mikrofon und sang mit „Let Me Entertain You“ das Titelstück des Medleys.
In der Zwischenzeit nichts verlernt
Das nun folgende Stück „Mac Arthur Park“ hatte das Orchester bereits für das Jahreskonzert 2020 einstudiert. Doch dann kam Corona. Wie sich zeigte, haben die Musiker in der Zwischenzeit nichts verlernt. Gänsehautmomente erlebte das Publikum bei den „Symphonic Highlights“ der Popgruppe Queen. Als verbindendes Element der zahlreichen Hits griff das Arrangement immer wieder das Thema der berühmten „Bohemian Rhapsody“ auf.
Das sehr gelungene Konzert endete mit einer klangvollen Zusammenstellung von Ohrwürmern aus verschiedenen James-Bond-Filmen. Als Zugaben spielte das Blasorchester die Liebeserklärung an die Musik von John Miles und die flotte „Weinkeller-Polka“.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.