LIMBURG-WEILBURG. Mehr als 200 Feuerwehrleute sind Anfang der Woche im Einsatz gewesen, um die Flammen auf dem Altkönig, nach dem Großen und dem Kleinen Feldberg der dritthöchste Taunusgipfel, zu löschen ...
Nach dem Feuer auf dem Altkönig im Hochtaunuskreis warnt auch das Forstamt Limburg-Weilburg
Von Henning Schenckenberg
Auch im Landkreis Limburg-Weilburg wird die Gefahr eines Waldbrandes derzeit als sehr hoch eingeschätzt. Das betont das Forstamt Limburg-Weilburg auf Nachfrage dieser Redaktion. Am Donnerstagvormittag, 15. Juni, ist es bereits auf einer etwa 50 Quadratmeter großen Fläche in Dornburg zu einem kleineren Brand gekommen. Dieser war jedoch schnell unter Kontrolle.
„Die Böden sind bei uns genau so trocken wie im Hochtaunuskreis“, sagt Forstamtsleiter Dr. Hendrik Horn. Die hohen Temperaturen der vergangenen Tage und Wochen machten nicht nur vielen Menschen, sondern auch dem ohnehin schon stark geschädigten Wald zu schaffen. „Nach der Trockenheit der letzten Jahre konnten sich die Waldböden nie richtig erholen“, erklärt das Forstamt weiter. Das große Defizit an Wasser im Oberboden und im Grundwasser sei trotz des sehr nassen Frühjahrs noch nicht wieder aufgefüllt und bereite den Förstern weiterhin große Sorgen.
Unterdurchschnittliche Wasserversorgung
Der heiße östliche Wind und die sehr stabile Hochdruck-Wetterlage mit den hohen Temperaturen sorgten zudem für eine besonders hohe Verdunstung aus den Baumkronen und vom Waldboden. Dies führe zu einer „deutlich unterdurchschnittlichen“ Wasserversorgung der Bäume. Somit steige, besonders bei den Nadelbäumen, das Waldbrandrisiko. Gerade das Nadelholz, das in den Revieren des Forstamts Weilburg nach der Aufarbeitung des Käferholzes übrig geblieben sei, könne sehr leicht in Brand geraten.
Wie muss man sich im Wald verhalten?
Wie sollten sich also Spaziergänger, Wanderer oder Mountainbiker verhalten, wenn sie im Wald unterwegs sind? Vor allem sollten sie nicht rauchen. Das Forstamt weist darauf hin, dass brennende Zigarettenstummel nicht weggeworfen werden dürfen – auch nicht aus dem Autofenster. Sollten Grillplätze nicht schon gesperrt sein, müsse darauf geachtet werden, dass dort kein Funkenflug entstehe und dass das Feuer nach Verlassen des Grillplatzes vollständig gelöscht sei. Vermeiden sollte man es auch, im Wald Flaschen liegen zu lassen. Denn auch Glasscherben könnten ein Feuer auslösen. Darüber hinaus betont das Forstamt, dass die Wege zu den Wäldern frei bleiben müssten. Sie seien wichtige Feuerwehrzufahrten und Rettungswege für Einsatzfahrzeuge. Wer also mit dem Auto am oder nahe des Waldes parken will, dürfe sein Fahrzeug nur auf den ausgewiesenen Parkplätzen abstellen und müsse zudem darauf achten, dass es nicht über trockenem Bodenbewuchs stehe, da sich auch dieser entzünden könne.
2022 haben Waldbrände Feuerwehren beschäftigt
Waldbrände waren auch im vergangenen Jahr in der Region immer wieder ein Thema. Besonders verheerend war der Brand einer 45 Hektar großen Fläche im August bei Haiger. Im selben Zeitraum hielt ein Feuer auf einem etwa fünf Hektar großen Waldstück zwischen Münster und Wolfenhausen rund 150 heimische Feuerwehrleute in Atem. Insgesamt brannte es im Wald, wie die Hessenschau im November 2022 bilanzierte, 260 Mal.
Wie der Landkreis Limburg-Weilburg mitteilte, waren bei der Brandbekämpfung am Altkönig auch 27 Kameradinnen und Kameraden aus den Löschzügen Hadamar, Selters, Weilburg und Weilmünster im Einsatz. Nachdem die Zentrale Leitstelle des Hochtaunuskreises um Unterstützung gebeten hatte, machten sie sich mit zwei Löschfahrzeugen und zwei größeren wasserführenden Fahrzeugen auf den Weg, um bei der Brandwache, den Nachlöscharbeiten und der Löschwasser-Sicherstellung zu helfen.
Kleines Feuer in der Nähe der Grillhütte
In Dornburg war alles eine Nummer kleiner: Auf einer etwa 50 Quadratmeter großen Wiesenfläche nahe der Grillhütte von Frickhofen war am Donnerstagvormittag ein Feuer ausgebrochen. Der Brand sei sofort gelöscht worden, berichtet Bürgermeister Andreas Höfner (CDU). Verletzt worden sei niemand. Die Einsatzkräfte würden den Brandort weiterhin beobachten, um mögliche Glutnester ersticken zu können. Was das Feuer ausgelöst hat, wisse er nicht, so Höfner.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.