LIMBURG-WEILBURG. Die Konzepte sind ausgearbeitet, die Feuerwehren für Starkregen-Ereignisse, die auch in diesem Sommer drohen dürften, bereit ...

Auch wenn Niederschläge zuletzt eine Seltenheit waren: Die Feuerwehren in Limburg-Weilburg haben sich gerüstet

Von Henning Schenckenberg

„Wir sind gut aufgestellt für Notlagen“, betont Kreisbrandinspektor Georg Hauch. Auch die Feuerwehren in Limburg und Weilburg haben sich für mögliche Schadenereignisse gerüstet.

„Im Hintergrund hat es zuletzt Schulungen für die Einsatzkräfte gegeben“, sagt Georg Hauch. „Sandsäcke, Wasserpumpen – es ist alles da.“ Der Kreisbrandinspektor weist aber auch darauf hin, dass die Feuerwehren immer nur die Schäden beheben könnten. Vorbeugen müssten andere, etwa Haus- und Grundstückseigentümer, die Kommunen oder auch die Landwirtschaft. „Kommunen müssen ihre Bäche im Blick behalten und dafür sorgen, dass das Wasser ablaufen kann“, sagt er. Beim Bau von Straßen müsse darauf geachtet werden, dass – im Falle eines Starkregen-Ereignisses – das Wasser abfließen könne.

Wichtig sei es, dass bereits viele Kommunen Starkregen-Karten in Auftrag gegeben hätten, sagte der Kreisbrandinspektor. Auf diesen werde deutlich, welche Gebiete besonders von Überschwemmungen bedroht seien. Aber auch die Landwirtschaft könne die Entstehung von Sturzfluten oder Schlammlawinen durch einen entsprechend gestalteten Ackerbau verhindern. „Wir als Feuerwehr haben auf die Bewirtschaftung der Äcker keinen Einfluss“, so Georg Hauch.

Feuerwehr ist immer einsatzbereit

Müsse die Feuerwehr eingreifen, sei sie immer einsatzbereit. „Wir können aber nicht überall gleichzeitig sein“, betont der Kreisbrandinspektor. Die Feuerwehr müsse dann entscheiden, wo die Not am größten sei. „Steht ein Betrieb unter Wasser, dann gilt es, erst dort die Maschinen zu retten, bevor wir zum Beispiel einen ohnehin schon leer stehenden Keller auspumpen“, verdeutlicht er.

Drohe ein heftiges Unwetter, erhalte die Leitstelle vom Wetterdienst automatisch eine Warnung. „Wir können uns so gezielt mit Informationen versorgen“, sagt Georg Hauch. Darüber hinaus seien alle Stadt- und Gemeindebrandinspektoren dazu aufgerufen, die Lage in ihren Kommunen möglichst im Blick zu haben und lokal zu entscheiden, ob die Bevölkerung mittels Sirene oder Warnapp „KatWARN“ oder „NINA“ gewarnt werden müsse. Aber auch die Bevölkerung könne sich schützen, wenn sie in einem von Überschwemmungen bedrohten Gebiet wohne. Sie sei dazu aufgerufen, sich selbst Sandsäcke zu besorgen und mögliche Schwachpunkte an ihrem Haus zu identifizieren. „Wenn das Wasser im Gebäude erst einmal steht, dann ist es zu spät“, verdeutlicht der Kreisbrandinspektor.

Werde dann der Notruf „112“ gewählt, um zum Beispiel einen Wassereintritt in ein Gebäude zu melden, so komme es schnell zu einer Überlastung der Zentralen Leitstelle. Daher sollten sich die Anrufe zunächst auf wirkliche Notlagen beschränken, etwa, wenn Menschenleben oder hohe Sachwerte in Gefahr seien. Auch Landrat Michael Köberle (CDU) und der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer (SPD) appellieren an die Bevölkerung, möglichst Vorsorge zu treffen und im Falle eines Schadensereignisses besonnen zu handeln: „Begeben Sie sich nicht in Gefahr durch das Betreten überfluteter Bereiche, im Außenbereich wie auch in Gebäuden (Stromschlaggefahr), warnen sie bei Gefahren möglichst ihre Nachbarn und unterstützen Sie, wenn möglich, hilfebedürftige Personen“, so Michael Köberle und Jörg Sauer.

Starkregen-Ereignisse schwer planbar

Auch René Jung, Stadtbrandinspektor in Limburg, betont, dass die Feuerwehren mit Blick auf Starkregen-Ereignisse gut aufgestellt seien. Drohten personelle Engpässe, könnten sie sich gegenseitig ergänzen und unterstützen. „Starkregen-Ereignisse sind allerdings meist kurzfristige Lagen, die schwer zu planen sind“, gibt er zu bedenken.

Christian Gros, Stadtbrandinspektor in Weilburg, sieht seine Einsatzkräfte ebenfalls gut vorbereitet. „Das gilt für die ganze Stadt“, sagt er. Denn nicht nur die Feuerwehr, auch der Bauhof oder die Stadtwerke seien gefordert, die Folgen von Starkregen-Ereignissen möglichst gering zu halten. „So achtet der Bauhof beispielsweise gerade in Phasen, in denen mit heftigen Regenfällen zu rechnen ist, darauf, dass kein Totholz die Einlaufbauwerke versperrt.“ Auch die Gullys würden regelmäßig geleert. Sollte es trotz aller vorbeugenden Maßnahmen im Weilburger Stadtgebiet zu Überschwemmungen kommen, stehe die Feuerwehr, so Christian Gros, parat.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.

 

 


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