Deutschland. Eine Glasscherbe im Wald, im Hochsommer – die kann doch einen gefährlichen Waldbrand auslösen? Quatsch, sagt Meteorologe Jörg Kachelmann ...
Mika Beuster über einen Kampf gegen Windmühlen
Vergeblich kämpft der Schweizer gegen Aberglauben und Falschinformationen rund ums Wetter. Doch beides hält sich hartnäckig – und Kachelmann kämpft wahrlich gegen Windmühlen. Glasflaschen oder Scherben könnten gar kein Feuer im Wald erzeugen, weil aus physikalischen Gründen die nötigen Temperaturen nicht erreich werden, um Vegetation in Brand zu setzen. Stimmt das? Nicht selten warnen doch sogar Polizei oder Feuerwehr davon, dass Glasscherben oder Flaschen ein Inferno auslösen könnten. Zum Glück muss sich in Deutschland niemand blind auf die Aussage eines Wetterfrosches verlassen. Forscher haben 2006 ein Experiment durchgeführt und versucht, mit Glas einen Brand zu entzünden. Sie haben dazu Idealbedingungen hergestellt, mit bester Sonneneinstrahlung, Abständen und Auswahl der Glassorten. Doch wie sie es auch drehten und wendeten – eine Entzündung schafften die Experten nicht. Was also tun? Auf jeden Fall nicht barfuß in eine Scherbe treten, das wäre wirklich gefährlich. Und viel gefährlicher als Flaschen oder Scherben, so schreibt es der Schweizer Wetterfrosch, regelmäßig in seinen Twitter-Kanal: „Dummheit“. Dummheit kann so wirklich brandgefährlich sein. Beispiel: die weggeworfene Kippe. Gut, dass regelmäßige Bewegung – etwa im Wald – die grauen Zellen trainiert.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.