HÜNFELDEN-MENSEFELDEN (red). Wie groß die gemeinsame Übung im Wald von Mensfelden vor Kurzem war, zeigen diese Zahlen ...
Wenn unerlaubtes Grillen eine Katastrophe auslöst / Gemeinsame Großübung der Feuerwehren Hünfelden und Hessenforst
95 Einsatzkräfte der Hünfelder Feuerwehren waren bei dreistündigen Übung mit insgesamt 20 Fahrzeugen dabei. 20 Rauchbomben wurden für ein realistisches Übungsszenarion im Wald gezündet, zwei Wasser-Falt-Behälter wurden aufgestellt und stetig mit Wasser gefüllt. Angenommen wurde ein größerer Waldbrand in Mensfelden, der durch unerlaubtes Grillen im Wald entstanden ist. Kurze Zeit später rollten die ersten Feuerwehrfahrzeuge an.
Wie Gemeindebrandinspektor Mario Bauer mitteilt, war die Drohnenstaffel des DRK-Kreisverbandes Limburg eine gute Unterstützung bei dieser Übung. Die professionelle Drohne könne nicht nur die Brandlage von oben übersichtlich darstellen, sondern auch Personen im freien Gelände ausfindig machen und die aufgestellten Wasser-Falt-Behälter auf ihren Füllstand hin prüfen. So könne bei einer unkontrollierbaren Situation schneller entschieden werden, ob beispielsweise ein Lösch-Hubschrauber hinzugezogen werden sollte.
Suche nach bewusstloser Person erfolgreich
Neben einem sich ausbreitenden Waldbrand gehörte zur Übung auch, dass eine Person vermisst wird. Ein Teil der Einsatzkräfte bildete deshalb für die Personensuche eine Menschen-Kette mit rund zehn Metern Abstand zwischen den Einsatzkräften. Auf Kommando liefen diese gleichzeitig los und durchkämmten das Waldgebiet. In dem Übungsfall konnte die bewusstlose Person ausfindig gemacht, mit der Trage aus dem Wald gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden.
Die weiteren eingesetzten Feuerwehrkräfte gingen währenddessen mit sogenannten „Feuerpatschen“ und „Gorgui“ (Multifunktionshacken) gegen kleine Brände und Glutnester vor. Auch der Löschrucksack kam zum Einsatz; er ist mit Wasser gefüllt, so dass die Feuerwehrleute damit gezielt und dosiert löschen können. Außerdem übten die Hünfeldener Feuerwehren das „Pump & Roll-Verfahren“. Wie Mario Bauer weiter mitteilt, werden die Löschfahrzeuge mit Wassertank nah an die Brandstelle gebracht, dort werden die Einsatzkräfte mit einem D-Schlauch und Strahlrohr ausgestattet.Während das Fahrzeug in Schrittgeschwindigkeit an der Brandstelle entlang fährt, können die Einsatzkräfte ablöschen. Ist der Tank leer, muss das Fahrzeug zu den eingerichteten Wasserstellen fahren. Dort stehen weitere Einsatzkräfte und halten die Wasser-Falt- Behälter stetig befüllt, um die Tanks der Autos neu aufzufüllen. Die An- und Abfahrt zu den Wasserstellen wird durch ein Einbahnstraßensystem gelöst. Hünfeldens Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer (parteilos) und Ordnungsamtsleiterin Annika Jäger zeigten sich beeindruckt vom Umfang und den Möglichkeiten der Übung, die nach Angaben des Gemeindebrandinspektors eine Pflichtübung für Hessenforst und die Feuerwehr ist regelmäßig durchgeführt werden muss. Die Feuerwehr Hünfelden sei dabei professionell aufgestellt. Christian Mertens (Hessenforst) zeigt sich ebenso zufrieden wie am Ende der Übung der Einsatzleiter.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.