HADAMAR. Die Stadt braucht eine neue Feuerwache. Die soll am Hadamarer Stock, an der Einmündung der Landesstraße 3462 in die L 3278 errichtet werden ....
Die Hadamarer Feuerwehr braucht ein neues Haus / Das soll am Hadamarer Stock errichtet werden
Von Anken Bohnhorst
Ein geeignetes Grundstück ist vorhanden, Pläne liegen vor, und auch das Investitionsvolumen wurde mit 6,25 Millionen Euro bereits ermittelt. Nur wann wird gebaut? Das ist die Frage, denn seit der Technische Prüfdienst Hessen das vorhandene Gebäude für ungenügend erklärt hat, sind rund drei Jahre vergangen. Auf der Jahreshauptversammlung der Hadamarer Feuerwehren im Sommer 2022 hieß es, der Neubau solle 2025 fertig sein. Jetzt ist das der Zeitpunkt, zu dem mit dem Bau erst begonnen werden soll.
Die lange Mängelliste des Technischen Prüfdienstes
Wie geht es also weiter? Bürgermeister Michael Ruoff (CDU) stellt klar: Die Zeit sei genutzt worden. Vorstellungen wurden konkretisiert, und außerdem haben sich neue Perspektiven eröffnet. Zunächst aber ein Rückblick:
Die Mängelliste, die der Technische Prüfdienst Hessen der Feuerwache neben dem Rathaus in der Stadt ausstellte, ist lang. Die baulichen Gegebenheiten entsprechen nicht mehr der Größe der Fahrzeuge, der Platz zwischen Feuerwehrautos und Wänden ist zu schmal, als dass die Kameraden hier gefahrlos entlanglaufen können. Zudem können Abgase in die Umkleidekabinen strömen, zitiert Ruoff. Außerdem bietet das Haus nicht ausreichend Platz für die Ausrüstung, weshalb man jene Teile des Equipments ausgelagert habe, die die Einsatzkräfte nicht für den „Erstangriff“ benötigen, berichtet er. Allerdings gibt es nicht nur beim Feuerwehrhaus in der Kernstadt Schwachstellen. Auch im Stadtteil Steinbach besteht Handlungsbedarf, sagt Ruoff. In Niederzeuzheim ebenso. Das ist zwar misslich, bietet für die Kernstadt aber auch eine gute Aussicht.
Denn beim Neubau eines Feuerwehrhauses hat sich die Niederzeuzheimer Wehr den Kernstädtern angeschlossen, so Ruoff, der zuvor ausgelotet hatte, ob nicht alle Stadtteil-Feuerwehren zusammengelegt werden könnten. Möglich sei das, erwünscht aber nicht, fasst der Bürgermeister die Reaktion der einzelnen Gruppierungen zusammen. Der Zusammenschluss sei ein Gedanke gewesen, aber natürlich setze man nicht durch, was nicht gewollt sei. Schließlich leisten die Einsatzkräfte ihre Dienste ehrenamtlich, und unter keinen Umständen wolle man die Feuerwehrmitglieder vor den Kopf und aus ihren Ortsverbänden stoßen, sagt Ruoff, der selbst viele Jahre aktiver Feuerwehrmann war. Die Niederzeuzheimer dagegen suchten den Anschluss, und sie hatten ein passendes Grundstück: am Hadamarer Stock bei der Einmündung der Landesstraße 3462 in die L 3278. Die Fläche befindet sich auf Niederzeuzheimer Gemarkung.
Der geeignete Standort für die Rettungsfrist
Die Stadt erwarb das Grundstück und hatte damit nicht nur einen Standort, von dem aus die sogenannte Rettungsfrist eingehalten werden kann, also jene Zeitspanne von wenigen Minuten, die bei einem Notfall zwischen Alarmierung und Eintreffen am Einsatzort liegen darf. Man habe jetzt auch die Perspektive, irgendwann einmal auch die Feuerwehren der anderen Stadtteile hier unterzubringen, „wenn sie wollen“, betont der Bürgermeister. Platz sei jedenfalls reichlich vorhanden. Vielleicht soll am neuen Feuerwehrhaus eine Hausmeisterwohnung eingerichtet werden, sagt Ruoff. Dazu gebe es jedoch noch keine konkreten Pläne. Das Parkproblem für die Autos der Einsatzkräfte besteht am Hadamarer Stock jedenfalls nicht.
Nur die Zufahrt und der allgemeine Verkehrsfluss könnten schwierig werden. Die Kreuzung der beiden Landesstraßen, die auch Radfahrer überwinden müssen, gilt als riskant. Deshalb wollen die Niederzeuzheimer hier einen Kreisel errichten lassen. Die Stadt Hadamar erwägt, von Niederzeuzheim kommend eine Linksabbiegerspur einzurichten. An einer Entscheidung darüber sei auch die Verkehrsbehörde Hessen Mobil beteiligt, sagt Bürgermeister Ruoff. Mehr könne er dazu im Moment nicht sagen. Nur dass die neue Feuerwache ein großer Gewinn für die Stadt und die Bürger sein wird, das müsse deutlich werden.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.