MAINZ/WIESBADEN. Hunderte Notrufe sind am Mittwochabend bei der Feuerwehr eingegangen. Ein Gewitter mit Starkregen hat im Rhein-Main-Gebieten und Teilen von Hessen binnen kürzester Zeit für Chaos gesorgt ...

Gewitter fluteten in Rheinland-Pfalz und Hessen etliche Keller / Wie sich Hauseigentümer dagegen schützen können

Von Stephen Weber

Geflutete Straßen, umgeknickte Bäume, zeitweise Stromausfall. Und etliche vollgelaufene Keller. Stundenlang ist die Feuerwehr anschließend beschäftigt gewesen, die überschwemmten Gebäude wieder leer zu pumpen. Was können Hauseigentümer tun, um ein solches Volllaufen von Kellern zu vermeiden? Und worauf muss man achten, sollte es dennoch zum Schadensfall kommen?

Nicht jede Starkregenwarnung muss in einer Katastrophe enden. Sollte eine entsprechende Warnung aufploppen, gibt es Wege, das eigene Haus zu schützen. Zum Beispiel mit Sandsäcken, die vor Fenstern, Türen und Schächten aufgestellt werden können, damit kein Wasser von außen ins Haus eindringt. Auch Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon zum Abdichten von Kellerfenstern können helfen. Noch wirkungsvoller, aber auch teurer, sind mobile Schutzwände, die ohne größere Vorlaufzeiten vor die Eingänge eines Gebäudes gesetzt werden können.

Neben Wasser von außen stellt auch Grundwasser eine Gefahr dar. Deshalb sollten Hauseigentümer sich um funktionierende Rückstauklappen bemühen, die die Wasserrohre im Keller verschließen, sodass kein Abwasser aus der Kanalisation nach oben gedrückt werden kann. Das passiert nämlich dann, wenn mehr Regen fällt, als die Straßenkanalisation aufnehmen kann, und dann in die Häuser gespült wird. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt daher, bei jeder Unwetterwarnung die Funktionsfähigkeit der Klappen zu überprüfen. Deren regelmäßige Wartung ist ebenfalls ratsam.

Sollte doch Wasser in größeren Mengen ins Haus eindringen, gibt es Empfehlungen, was man zuerst tun sollte: unter anderem problematische Stoffe aus dem Keller entfernen – wie Benzin, Öl, Pflanzenschutzmittel oder Farbeimer. Denn wenn diese Stoffe ins Wasser geraten, ist die Beseitigung der Schäden wesentlich aufwendiger und teurer. Die deutsche Verbraucherschutzzentrale empfiehlt daher, grundsätzlich Gegenstände, insbesondere Elektrogeräte, in potenziell gefährdeten Kellern höher zu lagern: in Regalen oder auf Podesten, damit man mehr Zeit gewinnt, bis das steigende Wasser diese erreicht. Zum eigenständigen Leeren von vollgelaufenen Kellern ist eine Schmutzwasserpumpe empfehlenswert. Feuchte Reste können anschließend mit einem Nass-Sauger weggesaugt werden.

Strom abschalten kann Leben retten

Ebenfalls wichtig: Strom abschalten. In den Räumen, die am ehesten geflutet werden können, sollten elektrische Geräte und auch die Heizung bei einer Überschwemmung umgehend vom Stromnetz genommen werden. Wenn der Ernstfall eintritt, sollte zudem der Sicherungsschalter (FI-Schalter) für das gesamte Haus umgelegt werden. Denn wenn es durch Wasser zu einem Kurzschluss kommt, besteht später beim Aufräumen eine tödliche Gefahr durch Stromschläge, die durch das Wasser geleitet werden, so die Initiative Elektro+, ein Zusammenschluss der Elektrobranche.

Auch verstopfte Regenrinnen und Fallrohre können übrigens für erhebliche Wasserschäden am Haus sorgen. Sind die Abflüsse verstopft, sucht sich das Wasser andere Wege und läuft dann oft auch ins Haus. Feuchte Wände und Schimmel seien die teuren Folgen, so der Verbandes Privater Bauherren (VPB). Es wird daher empfohlen, sowohl die Regenrinne als auch die Fallrohre regelmäßig zu reinigen.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.

 

 


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