Limburg-Weilburg. In der Nacht zum Mittwoch hat ein Unwetter in Mittelhessen getobt. Während Marburg-Biedenkopf fast komplett verschont worden ist, sind sowohl der Lahn-Dill-Kreis als auch der Kreis Limburg-Weilburg etwas stärker von dem Unwetter betroffen gewesen ...
Bild: Das Unwetter hat auch in der Grabenstraße in Limburg gewütet, wie Sabine Hennemann fotografiert hat. @ Sabine Hennemann
Ein Unwetter hat Mittelhessen in der Nacht zum Mittwoch getroffen. Während der Lahn-Dill-Kreis mit umgestürzten Bäumen zu kämpfen hatte, wurde Limburg-Weilburg härter erwischt.
Doch vor allem Limburg-Weilburg ist dabei hart getroffen worden, wie Jan Kieserg, Pressesprecher des Landkreises, auf Nachfrage von mittelhessen.de bestätigt.
„Wir waren da wohl im Epizentrum“, sagt der Sprecher in Hinblick auf die Auswirkungen. Aktuell würden die Informationen noch final zusammengestellt werden, jedoch könne er einige Vorfälle bestätigen: So sei der Schiedetunnel in Limburg in der Nacht aufgrund einer Überflutung vollständig gesperrt gewesen. „Außerdem gab es in Elz eine Warteliste bei der Feuerwehr, um die Keller auszupumpen“, bestätigt Kieserg. Zudem soll es in Hadamar zu Stromausfällen gekommen sein.
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Mehrere Einsätze des THW Limburg
Während die Feuerwehr in Elz insgesamt fünf Einsätze vermeldet, bestätigt auch das Technische Hilfswerk (THW) aus Limburg mehrere Einsätze am späten Dienstagabend. Auf seiner Facebook-Seite gibt es einen Überblick über die Einsätze.
So rückte das THW Limburg auch in den benachbarten Rhein-Lahn-Kreis (RLP) aus. Dort sollte der THW-Baufachberater aus Limburg ein teilweise eingestürztes Gebäude in Diez begutachten. Durch die starken Regenfälle war es zu einem sogenannten hydraulischen Grundbruch gekommen, der eine Giebelwand zum Einstürzen gebracht hatte. Bei einem hydraulischen Grundbruch sorgt starke Bewegung des Grundwassers für eine plötzliche Bodenbewegung. Die Wand stürzte dabei in den rückwärtigen Garten, während der Rest des unbewohnten Gebäudes relativ unversehrt blieb.
Anfangs sah es so aus, als ob Umweltschäden durch auslaufendes Heizöl drohen würde - dies sei aber durch die Feuerwehr ausgeschlossen worden. Eine weitere Sicherung sei nicht notwendig gewesen. Unterstützt wurde der Limburger THW-Baufachberater von Fachberatern des Technischen Hilfswerks aus Lahnstein und der Freiwilligen Feuerwehr Diez-Freiendiez.
In Elz hinegen sind die Pumpen in einem Trinkwasserbrunnen ausgefallen. Um die technischen Möglichkeiten nach dem Ausfall abzustimmen, wurde zusätzlich der Fachberater aus dem THW Ortsverband Weilburg gemeinsam mit einer Elektrofachkraft hinzugerufen. Nachdem eine Fremdeinspeisung durch das THW eingerichtet worden war, konnte das Pumpwerk über ein Aggregat mit Strom versorgt werden.
Bild: Eine Tiefgarage in Elz ist mit Wasser vollgelaufen. @ Klaus-Dieter Häring
Ein dritter Einsatz spielte sich in Hangemeilingen in der Gemeinde Elbtal im Landkreis Limburg-Weilburg ab. Dort hatte der Sturm bei einem Einfamilienwohnhaus die Dachabdichtung des Flachdaches weggerissen. Große Teile der Dachabdichtung samt Dämmung fanden sich laut THW Limburg im Garten wieder. Durch die weitestgehend intakte Dampfsperre auf der Betondecke sei das Dach jedoch dicht gewesen, sodass das THW nicht hätte eingreifen müssen. Da der Baufachberater bei diesem Einsatz noch in Diez verweilte, vertrat ihn der entsprechende Berater des THW aus Gießen.
Ergänzung KFV:
Im Landkreis waren sehr viele Feuerwehren unterwegs und hatten mehrere hundert Einsätze abzuarbeiten. Alleine in Limburg waren über 60 Einsätze zu verzeichnen.
Wir bedanken uns bei allen Feuerwehren und Hilfskräften für ihren Einsatz zum Wohl der Bevölkerung unseres Landkreises.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.