DORNBURG-DORNDORF. Das neue Feuerwehrhaus in Dorndorf ist ein Zweckbau, weshalb die Gemeindevertreter mehrheitlich den überarbeiteten Plänen des Architekturbüros zugestimmt haben ...

SPD: Architekt hätte sich mehr Mühe geben müssen / Parlamentarier stimmen Plänen für das neue Feuerwehrhaus dennoch zu

Von Anken Bohnhorst

Optisch gesehen ist das Gebäude allerdings eine „Scheußlichkeit“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende und Bauingenieur Ottmar Baron. Und er ist sich sicher: Mit dieser Meinung steht er nicht allein da. Auch bei der CDU gebe es „Leute vom Fach“, die über die aktuelle Version den Kopf schütteln. Tatsächlich hatte sich auch Katja Kloft, Mitglied im Bauausschuss der Gemeinde und Architektin, zurückhaltend über den Entwurf geäußert.

Dabei ist nicht alles schlecht, was am oberen Teil der Werkstraße in Dorndorf entstehen soll. „Der Grundriss ist in Ordnung“, sagt Baron. „Die Raumaufteilung kann man optimieren, muss man aber nicht.“ Nur die äußere Gestaltung sei nicht hinnehmbar. So sei das Haus in der ersten Version mit einem Flachdach versehen gewesen, obwohl bekannt sei, dass Flachdächer „nach zehn bis 20 Jahren durch sind“. Daraufhin sei das Dach dann auf einer Seite 50 Zentimeter angehoben und damit insgesamt eine Schräge erzielt worden. „Das war’s. Mehr Mühe hat sich der Planer nicht gegeben“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende. Besonders empörend sei dabei, dass die gelieferten Zeichnungen das Vorstellungsvermögen keineswegs anregen würden, formuliert Baron vorsichtig. Anders gesagt: „Wer nicht vom Fach ist, kann sich das fertige Haus nicht vorstellen.“ Nur so sei zu erklären, dass die meisten Parlamentskollegen und auch die Feuerwehr mit den Plänen einverstanden sind, sagt Ottmar Baron. „Die können sich das nicht vorstellen.“

Rund 50.000 Euro für die Ausstattung

Rund 2,5 Millionen Euro hat die Gemeinde für ein neues Feuerwehrhaus in Dorndorf angesetzt. Der Neubau ist notwendig, weil das alte Haus an der Ortsdurchfahrt den Anforderungen, die heute an Feuerwehren gestellt werden, nicht mehr entspricht. Die Fahrzeughallen sind zu eng, die Räume zu klein, und in Dorndorf bestanden auch nicht ausreichend Parkplätze für die Einsatzkräfte. So lautet die Bestandsaufnahme der Gemeindevertreter. Dass die Feuerwehrleute sich mit großem Engagement für ihre Wehr einsetzten und das Gebäude instand zu halten versuchten, sei ehrenwert. Dennoch müsse gehandelt werden, sagte Markus Stahl (CDU) im Sommer 2022 bei der Entscheidung für den Neubau. Ein Büro wurde beauftragt und dessen Entwurf im Bauausschuss beraten. Dessen Vorsitzender war damals der CDU-Gemeindevertreter Andreas Weckbecker, der dieses Amt inzwischen jedoch abgegeben hat – angeblich aus Unzufriedenheit mit dem aktuellen Plan, heißt es aus der Gemeindevertretung.

Für Peter Trottmann, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Dornburger Gemeindeparlament, geht das Votum für die neuen Pläne in Ordnung. Die Feuerwehr habe der Vorlage zugestimmt, „daher sollten wir es so lassen“, begründete Trottmann seine Entscheidung. Für die Ausstattung des neuen Feuerwehrhauses stehen nach Angaben des Bauamts rund 50.000 Euro zur Verfügung. Darin enthalten sind Möbel für die Gemeinschaftsräume und die Halle sowie eine Küche. Auch gegen die Ausstattung sei nichts einzuwenden, stellt SPD-Mann Baron klar. Er habe auf die Scheußlichkeit der optischen Erscheinung hingewiesen, „damit später niemand sagen kann, er habe keine Ahnung gehabt, was da entsteht“.

Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.

 

 


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