LIMBURG. Der Wald in der Eppenau brennt. Ein Szenario, das in den Zeiten des Klimawandels nicht so abwegig ist. Daher will nicht nur Hessen Forst, dass die Feuerwehren vorbereitet sind ...
Limburger Feuerwehren üben, was bei einem Waldbrand zu tun ist
Von Klaus-Dieter Häring
Damit alle wissen, was im Ernstfall zu tun ist, hatte Revierförsterin Nadine Ströbele Kontakt zur Limburger Feuerwehr aufgenommen und gemeinsam mit der Wehr eine Großübung arrangiert – in der Eppenau, dem rund sieben Hektar großen Waldgebiet zwischen Limburg und Linter mit seinem großen Eichenbestand. Rund um Limburg gebe es außerdem Waldgebiete auf dem Schafsberg und in Malmeneich, sagte Försterin Nadine Ströbele. Genug Wald für Horror-Szenarien.
Mehr als 170 Einsatzkräfte
Limburgs Stadtbrandinspektor René Jung war es, der einen umfangreichen Einsatzplan für die Eppenau erarbeitete. Mehr als 170 Einsatzkräfte aus den Wehren der Limburger Kernstadt, aus Ahlbach, Dietkirchen, Eschhofen, Lindenholzhausen, Linter, Offheim, Staffel sowie aus Elz, Oberbrechen, Hünfelden, Runkel und Erbach waren am Samstag im Einsatz. Außerdem waren der Einsatzleitwagen 2 des Landkreises Limburg-Weilburg sowie der Malteser Hilfsdienst an der Großübung beteiligt. Eigentlich war noch ein Hubschrauber der Polizei eingeplant, aber der musste absagen. Den ganzen Vormittag waren die Sirenen der Einsatzfahrzeuge zu hören.
Die Einsatzleitung hatte ihren Standort auf dem Parkplatz der Peter-Paul-Cahensly-Schule, hier bekamen die einzelnen Wehren ihre Aufgaben zugeteilt. Zuerst mussten für den Löschangriff auf den angenommenen Großbrand in der Eppenau mehrere Rohre aufgebaut werden. Für die Wasserversorgung war der Hydrant an der Jugendherberge eingeplant. So war der Plan. Aber hier gab es schon die erste – natürlich eingeplante – Schwierigkeit: Der Hydrant konnte nicht genutzt werden, das Wasser musste aus einem weiter entfernten Hydranten genommen werden. Die nächste Aufgabe war, am Waldrand eine Möglichkeit für den Wasser-Pendelverkehr zu schaffen. Hierfür wurde ein Behälter aufgebaut, der mit insgesamt 16 Kubikmeter Wasser gefüllt wurde. Gleichzeitig wurde eine zwei Kilometer lange Wasserversorgung von der Lahn an der Obermühle bis hoch zur Jugendherberge aufgebaut und in Betrieb genommen. Dafür haben die Einsatzkräfte im Bereich des Eschhöfer Weges eine Rohrbrücke gebaut und die Schlauchstrecke dann durch die Unterführung auf dem Fußweg in Richtung Jugendherberge geführt – parallel zur Bundesstraße 8.
Feuer an zwei Stellen
Aber die Feuerwehrleute haben auch weitere Hydranten genutzt, zum Beispiel in der Mensfelder Straße in Lindenholzhausen, von hier aus wurde eine Schlauchstrecke gebildet. Und so gab es auf der einen Seite einen Pendeldienst, der den Wasserbehälter füllte, die anderen Feuerwehrleute löschten den „brennenden“ Wald. Dass sich, laut Übungsbericht, der Waldbrand an zwei Stellen ausbreitete, war eine zusätzliche Herausforderung. So musste unter anderem ein Feldweg, parallel zur A 3, von zusätzlich angeforderten Einsatzkräften freigeschnitten werden.
Bild: © Klaus-Dieter Häring
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.