Berlin. Seit Anfang 2023 arbeitet der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) in der Arbeitsgruppe „Migration, Teilhabe, Vielfalt“ des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE) mit ...

DFV - Anne Ernst von der JUH stellt sich vor. Screenshot: DFVBild: DFV - Anne Ernst von der JUH stellt sich vor. Screenshot: DFV

Austausch und Vernetzung im Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement

Diese richtete zur Interkulturellen Woche 2024 im September eine Online-Tagung der BBE-Mitgliedsorganisationen aus. Unter dem Titel „Zivilgesellschaftliches Engagement in Zeiten multipler Krisen“ wurden Herausforderungen für die Demokratie- und Vielfaltsarbeit in den Verbänden diskutiert.

Zunächst sprach Anna-Maria Meuth vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung über verschiedene Studien, die das zivile Engagement in Deutschland untersuchen. Die sich häufenden und anhaltenden Krisen (Demografie, Wirtschaft, Klima, Kriege, Migration, Politik) hätten den Effekt, dass zum einen viele Engagierte überlastet sind und zum anderen aber auch neue aktiviert werden. Menschen, die in der Demokratie- und Vielfaltsarbeit aktiv sind, geraten zudem zunehmend in Anfeindungen durch ihr Umfeld und die rechtsextreme Szene.
Ansgar Drücker vom Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e. V. ergänzte hierzu, dass extremistische Akteure versuchen, das Neutralitätsgebot für zivilgesellschaftliche Akteure zu einer Kritiklosigkeit gegenüber Extremismus umzudeuten. Richtig ist dagegen, dass Verbände, die sich parteipolitisch neutral verhalten sollen, sich durchaus nicht neutral gegenüber der deutschen Demokratie verhalten dürfen. Im Gegenteil müssen sie glaubhaft ihre demokratischen Werte nach außen vertreten, indem sie Extremismus ablehnen und kritisieren. Diese öffentlichen Positionierungen können mit rechtlichen Gutachten, Satzungsänderungen und Argumentationshilfen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unterstrichen werden.

Aus der Politik berichtete Ansgar Drücker, dass wichtige Vorhaben der Bundesregierung wie das Bundesengagementgesetz und das Demokratiefördergesetz immer noch nicht vorankommen. Zumindest seien das Bundesfamilien- und das Bundesinnenministerium stärker im Austausch als früher, um ihre Förderprogramme „Demokratie Leben!“ und „Zusammenhalt durch Teilhabe“ miteinander zu vernetzen.
Im Anschluss stellten verschiedene Träger ihre Demokratie- und Vielfaltsarbeit vor. Anne Ernst von der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (JUH) und DFV-Referent Conrad Wilitzki sprachen über die Kampagnen ihrer Bundesverbände und die Projektarbeit in deren Landesverbänden. So entstanden in der Förderung durch „Zusammenhalt durch Teilhabe“ unter anderem die Kommunikationskampagne #AusLiebezurVielfalt in der JUH und das Netzwerk der Projekte der Landesfeuerwehrverbände.

JUH und DFV unterstützen auch die Kampagne „Mit dir für uns für alle“ des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie den „Deutschen Diversity-Tag“ der Charta für Vielfalt. So veröffentlichten sie im Mai diesen Jahres zusammen mit anderen Hilfsorganisationen die „Erklärung für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft“, auf die sich jetzt ihre Mitgliedsorganisationen berufen können.

Link zur Erklärung: https://www.feuerwehrverband.de/app/uploads/2024/05/Gemeinsame_Erklaerung_Hiorgs-Demokratie-und-Vielfalt.pdf
Mehr zu den Projekten der Landesfeuerwehrverbände: https://www.feuerwehrverband.de/kampagnen/faktor-112/.

Quelle: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)

 

 


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