RUNKEL. Er ist nicht nur ein im Feuerwehrwesen sehr engagierter Mann, er lebt sozusagen die Feuerwehr – die Rede ist von Andreas Schuld aus Runkel ...
Stadtbrandinspektor Andreas Schuld ist seit mehr als 40 Jahren ehrenamtlich aktiv
Von Peter Schäfer
Im August hat er erneut sein Engagement als Stadtbrandinspektor bis ins Jahr 2026 bestätigt. Dann wird er 20 Jahre dieses wichtige Feuerwehramt ausgeführt haben.
Vor wenigen Tagen konnte Andreas Schuld seinen 53. Geburtstag feiern. Seine Feuerwehrkarriere hat er mit dem Eintritt in die Runkeler Jugendfeuerwehr am 1. September 1983 begonnen. Somit engagiert er sich seit mehr als 40 Jahren als Ehrenamtler. Bei Einsätzen setzt er sein eigenes Leben aufs Spiel, um zum Beispiel Brände zu löschen und Menschenleben zu retten. „In meiner Tätigkeit als Stadtbrandinspektor muss ich leider immer mehr Zeit dafür aufwenden, um am Schreibtisch zu sitzen, anstatt selbst als klassischer Feuerwehrmann tätig zu sein“, bedauert der sympathische Runkeler im Gespräch mit dieser Zeitung.
Als Stadtbrandinspektor ist Schuld ein hochrangiger Feuerwehrbeamter, der für die Organisation und Leitung der Feuerwehren von Runkel und aller Stadtteile verantwortlich ist. Seine Aufgaben umfassen die Sicherstellung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr mit Mannschaft und Gerät und er berät den Bürgermeister und die Politik in allen Fragen des Brandschutzes.
Kollegen loben Hartnäckigkeit
Dass er all diese Aufgaben in hervorragender Weise schon so lange erfüllt, bescheinigen ihm viele Leute, so zum Beispiel sein Stellvertreter Frank Krämer, der zugleich Ennericher Wehrführer ist: „Andreas verfügt über eine großartige Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit und er überzeugt durch ein unglaublich großes Wissen rund um das Feuerwehrwesen“, sagt der Feuerwehrkamerad. Ihm pflichtet Christina Haibach, Wehrführerin von Wirbelau, bei: „Er ist absolut zuverlässig und kümmert sich um jedes Anliegen, was wir ihm vorbringen, gewissenhaft.“ Und Carsten Dorn, der frühere Wehrführer von Hofen und aktueller Schriftführer des Runkeler Wehrführerausschusses, lobt „seine Begeisterungsfähigkeit und sein Streben, sich jeden Tag mit dem Feuerwehrbereich intensiv zu beschäftigen“.
So nimmt die Aufzählung aller Fortbildungsmaßnahmen, Lehrgänge, Ausbildungen und Kurse, die Andreas Schuld im Laufe der vielen Jahre hinter sich gebracht hat, kein Ende. Im Grunde gibt es keine Feuerwehrweiterbildung, die er nicht bewältigt hat. So hat er sich mittlerweile die höchste Auszeichnung, nämlich Hauptbrandmeister zu sein, hart erarbeitet und darf stolz auf die drei silbernen Streifen sein, die seine Uniform zieren. Der gelernte Kfz-Elektriker, der mittlerweile beim Autohaus KBM in Offheim tätig ist, wendet für sein Ehrenamt täglich einige Stunden auf. „Es gibt schon einen Unterschied, Mitglied in einem Kegel-Club oder Sportverein oder eben Feuerwehrmann zu sein. Denn das bedeutet, obwohl es Freiwillige Feuerwehr heißt, immer eine klare Struktur vor Augen zu haben, die auch gelebt werden muss“, ist sich Schuld sicher. Von Anfang an sei seine Hauptmotivation gewesen, „anderen Menschen in einer gewissen Notlage zu helfen und auch weitere Männer und Frauen zu gewinnen und ihnen dabei zu helfen, dasselbe Ziel zu erreichen“. Er sei zwar gerne mit Leib und Seele Handwerker, der es mag, an Geräten herumzuschrauben und sich mit Feuerwehrtechnik zu beschäftigen, jedoch werde der vom Gesetzgeber vorgeschriebene Verwaltungsaufwand für einen Stadtbrandinspektor immer größer.
Alle Wehren auf den neusten Stand der Technik gebracht
Beim Blick auf die Amtszeit von Andreas Schuld sind der Um- und Neubau einiger Feuerwehrhäuser sowie die Anschaffung moderner Materialien und Fahrzeuge besonders hervorzuheben. Er hat sich auch sehr gefreut, als im Sommer die neue Drehleiter zur Feuerwehr Runkel/Schadeck kam. Die politisch Verantwortlichen, an der Spitze Runkels Bürgermeister Michel Kremer (parteilos), betonen „seinen unermüdlichen Einsatz für die Feuerwehr Runkel in allen Stadtteilen“. Er habe alle Wehren auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Dank seines Engagements seien die Wehren in Runkel bestens aufgestellt, und es bestehe keinerlei Sorge um den Nachwuchs.
Im Laufe der vielen Jahre, in denen Schuld für die Feuerwehr aktiv ist, hat er so einiges erlebt. „Positives, aber auch negatives wie zum Beispiel einige Einsätze, die so schlimm waren, dass man sie nie vergessen wird“, so Schuld. Er sei stolz auf all seine Feuerwehrleute in Runkel und den Stadtteilen. „Die Männer und Frauen sind eine super Truppe, die sich sehr engagieren“. Schuld beobachtet allerdings auch mit gewisser Sorge die, die - wie er es nennt - „Verschiebung bei der Work-Live-Mentalität“. Insbesondere nicht wenige junge Leute erwarten laut seiner Aussage nur immer Leistungen von anderen, statt sich auch selbst für die Gesellschaft zu engagieren.
Bedauerlich findet er auch, dass es oft in der Bevölkerung an Wertschätzung gegenüber der Feuerwehr fehle. Nichtsdestotrotz schaut er mit großem Optimismus in die Zukunft und will noch einiges in den verbleibenden zwei Jahren erreichen und verbessern. Zudem hat er das Versprechen abgegeben, seinem Nachfolger behilflich zu sein und ihn auch in der Anfangszeit tatkräftig zu unterstützen.
Bild: © Peter Schäfer
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.