LIMBURG. Rund 25.000 Menschen werden beim Dreierbundzug durch die Limburger Innenstadt am morgigen Dienstag erwartet ...


Seit 40 Jahren sorgt Karl Heinz Wolf mit seinen Kameraden dafür, dass bei der Aufstellung des Karnevalszugs alles reibungslos verläuft

Von Stefan Dickmann

Die Wetteraussichten sind fantastisch für die Jahreszeit: Sonne satt am Himmel mit zweistelligen Temperaturen am Nachmittag.

Um 14.11 Uhr startet der Dreierbundzug in der Westerwaldstraße in der Brückenvorstadt und endet gegen 17 Uhr auf dem Marktplatz. Damit zu Beginn jeder weiß, wo er sich aufzustellen hat, hat jede Fußgruppe und jeder Mottowagen eine eigene Zugnummer zugewiesen bekommen. Am gestrigen Sonntag waren sechs Mitglieder der Limburger Feuerwehr deshalb im Einsatz, um die Zugnummern auf den Asphalt mit gelber Sprühkreide zu markieren. Diese wichtige Aufgabe im Hintergrund, für die der Ring Limburger Carneval sehr dankbar ist, erledigt schon seit 40 Jahren Karl Heinz Wolf.

Ein Heimspiel in der Brückenvorstadt

Für ihn ist das Einzeichnen ein Heimspiel: Er wohnt nicht nur in der Brückenvorstadt, hier ist der 59-Jährige auch aufgewachsen. Mitglied eines Karnevalvereins ist er übrigens nicht, anders als viele seiner Kameraden, die entweder bei den „Blauen Funkern“ oder dem „Rauchclub“ mitmachen, die beim Dreierbundzug, dem Höhepunkt der Limburger Fastnacht, natürlich ebenso dabei sind wie das amtierende Prinzenpaar vom Staffeler Carnevals Club.

Vor 40 Jahren fing Karl-Heinz Wolf an, immer am Sonntag vor dem Dreierbundzug in Limburg (alle zwei Jahre im Wechsel mit Hadamar und Diez) mit einer Handvoll Kameraden festzulegen, welche Fußgruppe und welcher Mottowagen sich wo aufstellen muss, damit sich der Karnevalszug pünktlich um 14.11 Uhr in Bewegung setzen kann. Weil diese Aufgabe traditionell der Dritte Zug der Feuerwehr der Kernstadt übernimmt, in dem Wolf als Feuerwehrmann aktiv ist, widmete er sich auch dieser Aufgabe.

Für die Telekom treibt er den Glasfaserausbau voran

Rund zwei Stunden war er mit fünf Mitstreitern am gestrigen Sonntag im Einsatz. Neben den Zugnummern hatte er jeweils vermerkt, welche Zugteilnehmer wie viel Platz benötigen. Die größte Herausforderung sei, „dass wir mit den Flächen auskommen müssen“.

Vor zwei Jahren war die Aufstellung des Dreierbundzugs in Limburg „sehr ambitioniert“, erinnert er sich. Es gab zwar auf dem Marktplatz an der Ste.-Foy-Straße (die Westerwaldstraße war wegen einer Baustelle gesperrt) genügend Platz für alle Teilnehmer, aber nicht alle wurden von der Bereitschaftspolizei durchgelassen, weil die Straßen schon gesperrt waren. Zum Glück war der Einsatzleiter der Polizei auf dem Marktplatz zugegen, sodass dieses Problem schnell gelöst werden konnte.

„Ich bin Karnevalist“, sagt Wolf, „aber so richtig aktiv bin ich nicht mehr. Früher bin ich oft aufgetreten bei Veranstaltungen der Feuerwehr.“ Mittlerweile fehle ihm dafür die Zeit. Er ist nicht nur aktiver Feuerwehrmann, sondern engagiert sich auch im Vorstand des VfR 07 Limburg. Er hat dort früher selbst Fußball gespielt („im Mittelfeld oder in der Verteidigung“), war bei den Rothosen Abteilungsleiter und Trainer der Frauen- und der Jugend-Fußballer und ist derzeit Sprecher des Ältestenrats sowie Schatzmeister im Förderverein. Mit seiner Lebensgefährtin ist er auch als Betreuer von Ferienfreizeiten für Jugendliche des Landkreises aktiv.

Wolf ist bei der Telekom beschäftigt und verantwortlich für den Glasfaserausbau des Unternehmens in Limburg, der derzeit in der Brückenvorstadt läuft und in der Innenstadt (bis zu den Bahngleisen) bis 2027 fortgesetzt wird.

Im Urlaub schätzt Karl Heinz Wolf die Erholung auf einem Kreuzfahrtschiff mit seiner Partnerin und seiner 14-jährigen Tochter. In diesem Jahr geht es auf die Ostsee, davor war er mit seiner Familie auch schon mit dem Kreuzfahrtschiff auf dem Mittelmeer und an der norwegischen Küste unterwegs.

Der Dreierbundzug wird am morgigen Dienstag über die Alte Lahnbrücke in die Konrad-Kurzbold-Straße und die Grabenstraße einmünden. Von dort geht es durch die Hospitalstraße in die Werner-Senger-Straße (Fußgängerzone), an der Ehrentribüne vor dem Rathaus vorbei in die Diezer Straße, die Schiede und die Ste.-Foy-Straße bis zum Marktplatz, wo sich der Zug auflöst.

Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.

 

 


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